Titel: Honesty - Was die Wahrheit verbirgt
geschrieben von Franzi Kopka
Verlag: FISCHER Sauerländer
Erscheinungstermin: 28.02.2024
480 Seiten, Hardcover
empfohlenes Alter: ab 14 Jahre
ISBN: 978-3-7373-5977-1
Illustriert von: Charly Kopka
Erscheinungstermin: 28.02.2024
480 Seiten, Hardcover
empfohlenes Alter: ab 14 Jahre
ISBN: 978-3-7373-5977-1
Illustriert von: Charly Kopka
Preis (Print): 19,90€
Klappentext:
Nach der großen Pandemie und einem erbitterten Krieg herrscht in Sestiby vollkommener Frieden. Eine allgegenwärtige KI sorgt für die Bevölkerung. Lügen gehören der Vergangenheit an, genau wie jene Emotionen, die Menschen unbedacht handeln lassen: Misstrauen, Eifersucht oder Wut. Nur Mae spürt diese verbotenen Gefühle – Gefühle, die sie ihr sicheres Leben kosten könnten. Als sie in das Partnerschaftsprogramm der Regierung gesteckt wird, steht sie unter strengster Beobachtung. Sie tut alles, um nicht aufzufliegen, wäre da nur nicht dieser gefährlich attraktive Typ mit den frostblauen Augen, der sie immer wieder provoziert – bis er ihr ganzes Weltbild mit nur einem Satz zum Einsturz bringt.
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Fischer Sauerländer)
Honesty ist eine Dystopie, die noch
lange nachhallt. Dass ich das Buch zum ersten Mal gelesen habe, ist
schon eine Weile her, und dennoch gab es seitdem mehrere
Gelegenheiten, bei denen ich das Buch als Hörbuch erneut genossen
habe. Ich erinnere mich noch daran, dass auf einem Bloggenden-Treffen
bei Fischer gesagt wurde, Honesty würde so ganz anders werden als
die Game Show aus Franzis erster Reihe. Und das stimmt definitiv,
heißt aber in keiner Weise, dass die Geschichte dadurch weniger
intensiv ist, im Gegenteil.
Dass (negative) Gefühle unterdrückt
werden hat mich ein bisschen an die Amor-Reihe von Lauren Oliver
erinnert, in der nach einer OP die Welt einen emotionsdämpfenden
Schleier bekommt. Eben jene Reihe gehört zu meinen
All-Time-Favourites, was mich noch mehr auf Honesty gehyped hat. Ich
habe mich während des Lesens öfter gefragt, ob ich auch in einer
Welt leben wollen würde, in der Lügen unmöglich sind und ich kaum
Wut empfinde, und kann das ganz klar mit Nein beantworten. Eine
little white lie haben bestimmt alle von uns schon mal benutzt, um
die eigenen Gefühle oder die von jemand anderem zu schützen, und
ich würde das jederzeit wieder tun. Daher wäre Sestiby für mich
wohl nicht der richtige Ort, aber in die Gesellschaft einzutauchen
und zu sehen, wie es sich unter den Umständen so lebt, war super
faszinierend.
Maes Leben ist quasi ständig in Gefahr
in einer Welt, in der man zudem auch noch rund um die Uhr von einer
KI überwacht wird. Ich habe in so vielen Situationen die Luft für
sie angehalten und gehofft, dass sie nicht erwischt wird und war
dadurch noch näher am Geschehen dran. Sie ist unglaublich
sympathisch und wahrscheinlich auch wegen ihrer bescheidenen Herkunft
herrlich am Boden geblieben, man muss sie einfach gern haben.
Neben Mae gibt es auch zahlreiche
andere Figuren, die mein Herz im Sturm erobert haben, um mit Therese
nur eine davon zu nennen. Sie ist eine wahre Freundin und trägt mit
ihrer begeisterungsfähigen Art zu einer spannenden und bunten
Dynamik in der Gruppe bei.
Das Partnerschaftsprogramm fand ich
eine aufregende Idee, die allerdings gute zwei Drittel der Geschichte
einnimmt. Anfangs dachte ich, dass das vielleicht irgendwann trocken
werden könnte, aber dem war mitnichten so. Ich hätte nach „Game
Show“ besser wissen müssen, dass Franzi einen nicht enttäuscht.
Die verschiedenen Beziehungen der Figuren entwickeln sich während
dieser Zeit stetig weiter und bilden eine interessante Grundlage für
die Tests innerhalb des Programms. Dazu kommt, dass natürlich auch
Geheimnisse gehütet werden, die nach und nach ans Licht kommen und
dem Geschehen neue Würze verleihen.
Das Ende ist extrem gemein und
geschmückt mit einem Cliffhanger, der seinesgleichen sucht. Ich bin
jedes Mal wieder geschockt, wie man seine Lesenden so schutzlos mit
einem zerschmetterten Herzen zurücklassen kann. Zum Glück liegt
Band zwei in nicht mehr allzu ferner Zukunft und ich weiß jetzt
schon, dass ich ihn so bald wie möglich verschlingen werde!
Mein Fazit:
Diese Dystopie spielt in
der Königsklasse des Genres und ich habe jede einzelne Seite
geliebt. Wer das Buch noch nicht gelesen hat, weiß jetzt, was er als
nächstes zu tun hat. Und habt am besten entweder Taschentücher oder
Band zwei griffbereit, eines von beiden braucht ihr mindestens.
⭐⭐⭐⭐⭐