Mittwoch, 20. November 2024

Rezension zu "Alles, was ich geben kann - The last letter" (Rebecca Yarros)

Bibliografische Daten zum Buch:
Titel: Alles, was ich dir geben kann - The last letter
geschrieben von Rebecca Yarros
aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Michelle Landau 
EUR 17,00 [DE] – EUR 17,50 [AT]
ISBN : 978-3-423-28429-5
Erscheinungsdatum: 15.08.2024
576 Seiten, Klappenbroschur
Format : 13,6 x 21,0 cm

Klappentext:
Ella hätte nie gedacht, dass sie als Brieffreundin eines anonymen Soldaten in diesem einen wahren Freund finden würde. Dennoch entwickelt sich eine tiefe Zuneigung zwischen ihr und ›Chaos‹ – vielleicht sogar mehr. Dann treffen Ella mehrere schwere Schicksalsschläge und als auch die Briefe von ›Chaos‹ ausbleiben, muss sie glauben, dass sie allein auf der Welt ist.
Obwohl er sie nicht persönlich kennt, hat Beckett alias ›Chaos‹ sich in die Frau hinter den Briefen verliebt. Ella, die Schwester seines besten Freundes. Als dieser stirbt, bittet er Beckett in einem letzten Brief, Ella beizustehen. Beckett wird alles tun, um Ella zu unterstützen, aber er wird ihr niemals sagen können, wer er wirklich ist, und Ella hasst nichts mehr als Lügen.

(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: dtv)
An Rebecca Yarros kommt man mittlerweile ja eigentlich kaum noch vorbei. Will ich ehrlich gesagt auch nicht, denn ich liebe ihre Fantasy ebenso wie ihre Liebesromane, ersteres vielleicht noch etwas mehr. Krieg und Liebe, ohne diese zwei Motive kommt keines ihrer Bücher aus. In diesem Buch sind es Briefe von Ella, der Schwester des Soldaten Ryan, an Beckett, einen Kameraden ihres verstorbenen Bruders, die alles ins Rollen bringen. Briefe, die irgendwann nicht mehr beantwortet werden, allerdings aus ganz anderen Gründen, als Ella glaubt.
 
Ella, von Schicksalsschlägen gezeichnet, braucht nichts weniger als einen unzuverlässigen Kerl in ihrem Leben, der Geheimnisse hat, die dafür sorgen, dass sie ihn niemals in ihre Nähe lassen würde.
Beckett, bester Freund von Ellas Bruder Ryan, will nichts mehr, als Ella beizustehen, so wie sein Freund es sich in seinem letzten Brief an ihn gewünscht hat. Doch wie stellt man das an, ohne sich zu offenbaren, ohne dass die Vergangenheit einen einholt?
 
Wie so oft haben beide Hauptfiguren ein riesiges Päckchen zu tragen. Ich würde Ella attestieren, dass sie in diesem Fall sogar das schwerere hat, denn sie hat nicht nur ein Hotel, was geführt werden muss, sondern auch eine kleine Familie, die ihre ganze Energie verdient. Alles davon, was sie noch aufbringen kann, nachdem sie nicht nur ihren Bruder verloren hat, sondern auch ihren Brieffreund Beckett aka Chaos tot glaubt.
Beckett derweil leckt sich die Kriegswunden, rein emotionaler Natur und doch so tief, dass er sich nicht traut, sich Ella als ihr ehemaliger Brieffreund zu offenbaren, und sie lieber „neu“ kennenlernt, um bei ihr sein zu können.
 
Zu sehen, wie die zwei sich über die Zeit hinweg annähern, war heilsam und traurig zugleich, weil man genau wusste, irgendwann kommt die wohlbehütete Wahrheit ans Licht und das Kartenhaus wird in sich zusammenfallen. Dieser Zustand der ständigen Achtsamkeit, dieses „Wann sie es wohl rausfindet?“ zerrte während des Lesens an meinen Nerven, aber es war eine angenehme Anspannung, weil auch klar war, dass nach dem Bruch die Versöhnung folgt. Man wusste, irgendwann schaffen sie es, wie immer. Der Weg dahin war allerdings lang und steinig, und was ich so gar nicht hatte kommen sehen, waren Komplikationen in Ellas kleiner Familie.
 
Ich mag nicht mehr ins Detail gehen, denn das würde spoilern. Aber ich finde durchaus, dass dieses Buch eine content note verdient hätte.
 
Mein Fazit:
Rebecca Yarros hat Krieg und Liebe mal wieder zu einer emotionalen Story verwoben, die mich gefesselt, aber auch seelisch angekratzt hat. Ich fände eine content note angemessen, habe aber abgesehen davon eine wunderschöne, hoffnungsvolle Geschichte bekommen, die sich eingebrannt hat.
⭐⭐⭐⭐⭐