geschrieben von Sarah Beth Durst
übersetzt von Aimée de Bruyn Ouboter
Verlag: FISCHER Tor
Erscheinungstermin: 25.09.2024
496 Seiten, Hardcover
ISBN: 978-3-596-71094-2
Erscheinungstermin: 25.09.2024
496 Seiten, Hardcover
ISBN: 978-3-596-71094-2
Klappentext:
Kiela hat es nicht so mit den Menschen – was als Bibliothekarin auch kein Riesenproblem ist. Doch als in der Hauptstadt des Reiches eine Revolution ausbricht und fast die gesamte Bibliothek den Flammen zum Opfer fällt, flieht sie auf eine entlegene Insel und beginnt noch einmal ganz von vorn. Sie bezieht ein kleines, gemütliches Cottage, kocht fantastische Marmelade und lernt ihre Nachbarn kennen. Mit dem durchaus attraktiven Seepferd-Züchter von nebenan bahnt sich sogar so etwas wie eine ... Geschichte an.Doch auch auf der Insel werden Kiela und ihre sprechende Zimmerpflanze Caz mit Problemen konfrontiert. Zum Glück befinden sich in den Bücherkisten, die sie vor dem Feuer retten konnte, einige nützliche Zaubersprüche, mit denen sie die Dinge ins Lot bringen könnte. Wenn es nur nicht strengstens verboten wäre, sie anzuwenden.(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Fischer Verlage)
Spellshop ist ein Buch für die Seele. Ich kann schon gar nicht mehr
zählen, wie oft ich zu Kielas Geschichte nun schon schlafen gegangen
bin, wie oft ich sie und das Spinnenkraut Caz schon bei der Flucht
aus der Hauptstadt auf die Insel Caltrey begleitet habe, wie oft ich
mich mit ihr zusammen in die Bewohner und den Zusammenhalt im neuen
Zuhause verliebt habe. Hier habe ich wirklich eine Herzensgeschichte
gefunden.
Allein schon die
Tatsache, dass Kiela Bibliothekarin ist, macht sie quasi über alle
Fehler erhaben, die eine Hauptfigur in meinen Augen haben kann. Sie
ist wahrscheinlich noch mehr in Bücher vernarrt als ich und meidet
Menschen, sofern es möglich ist, mit der selben Vehemenz, die ich
dabei an den Tag lege. Sympathischer macht sie nur noch die Tatsache,
dass ihr bester Freund eine sprechende Pflanze ist, auch wenn sie da
eigentlich nicht viel für kann. Kiela und Caz sind ein Duo, was so
perfekt aufeinander eingespielt ist, dass man sich beinahe selbst ein
intelligentes, verbal kommunizierendes Spinnenkraut wünscht.
Caltrey ist eine
kleine Insel mit einer eingeschworenen Gemeinschaft, die es Kiela zu
Beginn nicht nur leicht macht. Doch mit der Zeit erwärmt man sich
für sie und selbst wenn es Kiela wahrscheinlich schwer fiele, das
zuzugeben, beruht das auf Gegenseitigkeit. Das Setting ist so
malerisch, dass ich mich selbst ab und zu auf die weit entfernte
Insel gewünscht habe, bis mir eingefallen ist, dass ich Boote und
Fische nicht mag. Ich würde also nicht nur nicht hinkommen, sondern,
falls ich die Überfahrt überlebe, auch noch schmählich verhungern.
Ändert aber nichts daran, dass ich die schicken Wäldchen, die raue
Küste mit ihren versteckten Höhlen, das liebevoll eingerichtete
Cottage und die Bäckerei im Ort jedes Mal schmerzlich vermisst habe,
sobald die letzte Seite umgeblättert oder die letzte Minute gehört
war.
Die kleine
Liebesgeschichte, die sich zwischen Kiela und dem Seepferdhirten
anbahnt, war dann das I-Tüpfelchen, denn die beiden könnten in
manchen Belangen verschiedener kaum sein. Gerade die ersten
Begegnungen sprühen vor Funken, und keine der harmonischen Sorte.
Aber dies wäre ja keine Cozy Fantasy, wenn die zwei sich nicht
zusammenraufen würden.
Auch die magische
Komponente des Buches gefiel mir, die Experimente von Kiela und Caz
haben mir sogar einige laute Lacher entlockt, und das passiert beim
Lesen nicht häufig.
Hier passt wirklich
alles, alles alles. Ich liebe jede Facette des Buches, die Figuren,
das Setting, den Schreibstil, die Handlung, alles. Und ich hoffe mit
jeder Faser, dass die Geschichte um Caz‘ Erschafferin, die Zauberin
Terlu, auch ins Deutsche übersetzt wird, denn wenn ich eins möchte,
dann noch mehr gemütliche Fantasy-Bücher aus der Feder von Sarah
Beth Durst.
⭐⭐⭐⭐⭐