Freitag, 28. September 2018
Rezension zu "The Lost Prophecy - Vom Sturm erweckt" (Carina Zacharias)
Rezinachschub! Dieses Buch wurde erst gestern ausgelesen, die Rezension ist damit quasi druckfrisch. Vielen Dank an Netgalley und den Bastei Lübbe Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars!
„Die Menschen haben schwere Schuld auf sich geladen und werden einst mit großem Leid für diese Schuld bezahlen. Das Böse wird den Schutzzauber überwinden. In vier Wellen wird es anbranden, und die bekannte Welt wird nach ihrem Verebben nie wieder dieselbe sein.“
Andurion ist ein friedliches Land. Vier Völker teilen es sich nebeneinander her lebend, denn jedes beherrscht ein anderes der vier Elemente. Als es jedoch zu einer Katastrophe im Reich der Luft kommt, rückt eine alte Prophezeiung wieder in den Vordergrund. Es gab vor vielen tausend Jahren ein fünftes Element und nur ein Held, der alle fünf in sich vereint, kann die Zukunft von Andurion retten. Werden die Botschafter ihre Völker vor dem Widerstand ihrer eigenen Elemente gegen sie retten und wieder ein friedliches Miteinander schaffen können?
Aufmerksam wurde ich auf dieses Buch durch das geheimnisvolle Cover. Man sieht das Symbol des Luftvolkes, welches auch später im Buch beschrieben ist, und der Klappentext hat mich dann voll und ganz davon überzeugt, dass ich diese Geschichte lesen möchte. Fantasy über die Elemente stand bisher immer auf meiner Wunschliste, bisher war ich aber nie dazu gekommen, mich mal konkret mit einem Buch mit einem solchen Hintergrund zu befassen.
Zu Beginn des Buches findet man eine Karte von Andurion, die mein steinalter Reader allerdings leider, leider nur sehr verpixelt und ungenau anzeigt. Allerdings konnte ich die ungefähren Gebiete der einzelnen Völker erahnen, und generell bin ich sowieso ein ziemlicher Fan von allen Ergänzungen, die zur besseren Vorstellung der Dinge beitragen, seien es nun Karten, Bilder oder Verzeichnisse von wichtigen Personen oder sonstige Erläuterungen.
Die Kapitel des Buches sind immer über verschiedene Personen, es wechselt zwischen Lorena aus dem Wasservolk, Tero aus dem Erdvolk, Tinnek aus dem Volk des Feuers, Vela aus dem Land der Luft und der geheimnisvollen Ryell. Erzählt wird nicht aus der Ich-Perpektive der Personen, was mir eigentlich immer am liebsten wäre, aber dennoch habe ich mich denen, über die erzählt wird, erstaunlich verbunden gefühlt und mit ihnen mitgefiebert. Vor allem der ständige Wechsel hat für ordentlich Spannung gesorgt und ich persönlich hatte hier auch keine Probleme, mich in der neuen Perspektive zurechtzufinden, wie es bei einigen Büchern manchmal der Fall ist.
Da alle Protagonisten noch relativ jung sind, ist der Schreibstil auch angenehm einfach gehalten und das Buch lässt sich flüssig und ohne große Schwierigkeiten einfach von der Leber weg lesen, gerade auf Auto- oder Zugfahrten freut mich so etwas immens.
Jedem Volk werden entsprechend ihres Elements auch verschiedene Charaktereigenschaften nachgesagt. Tero, der Erdling, ist ein zurückhaltender, im wahrsten Sinne des Wortes am Boden gebliebener Charakter, immer etwas schüchtern, anders als Tinnek und die anderen Mitglieder des Feuervolkes, welche als temperamentvolle, impulsive Menschen mit einer starken eigenen Meinung bekannt sind, die sich selten was gefallen lassen. Den Wassermenschen wird nachgesagt, sie seien stets besonnen und vernünftig, wohingegen das Luftvolk manchmal genauso aufbrausend sein kann, wie das des Feuers. Eine interessante Mischung also, die die Zusammenarbeit an der einen oder anderen Stelle sehr schwer gestaltet. Mir hat die Kombination all dieser verschiedenen Personen jedoch sehr gefallen, für jeden Leser wird so am Ende garantiert ein Lieblingscharakter bei raus springen. Und gerade diese Gegensätze machen es ja so interessant.
Was mir leider überhaupt nicht gefallen hat, waren die Nachnamen der Leute, vor allem die des Wasserstammes haben mir übel aufgestoßen. Denn mal ehrlich, Bachforelle und Narwal? Das war schon ziemlich schräg. Die restlichen Namen wie zum Beispiel Gesteinsarten bei den Erdmenschen gehen noch gerade so als in Ordnung durch, aber Fische... Da hätte sicher auch was anderes seinen Zweck erfüllt.
Die Idee der verschiedenen Völker und der bevorstehenden Gefahr, die sie eigentlich zusammenschweißen sollte, finde ich sehr spannend. Dass die Elemente sich gegen das eigene Volk wenden und zu ihrem Verderben werden, ist genau wie das Geheimnis über das ominöse fünfte Element ein guter Schachzug, ich bin gespannt, ob den anderen Völkern ähnliches wie dem Luftstamm widerfahren wird.
Mein Fazit:
Eine bunt gemischte Gruppe sympathischer Protagonisten, aufregende Schauplätze und eine spannende Handlung, nur leider an einigen Stellen etwas zu kurz geraten.
Ich freue mich auf den nächsten Teil und bin unfassbar gespannt, wie es weiter geht!
Vier von fünf Sternen
★★★★☆