Bibliografische Daten:
Titel: Blackwood - Briefe an mich
Autor: Britta Sabbag
Hardcover
Preis € (D) 18,99 | € (A) 19,60
ISBN: 978-3-8414-4013-6
448 Seiten, gebunden
(Quelle: Produktseite beim Verlags)
„Stell dir vor, du bekommst einen
Brief von deinem zukünftigen Ich. Würdest du ihn lesen? Für Gesine
ist das keine Frage. Natürlich würde sie. Denn nach dem Tod ihrer
Mutter muss sie alleine zu einer Verwandten nach Irland ziehen. In
dem kleinen, verschlafenen Dörfchen Blackwood hat sie niemanden, mit
dem sie so richtig über ihren Kummer sprechen kann. Auch nicht über
Arian Mary, den unverschämt gutaussehenden Sohn der örtlichen
Butterdynastie. Noch dazu machen sie die Dorfbewohner mit Geschichten
über allerlei übernatürliches Zeug verrückt. Alles Quatsch, denkt
sich Gesine. Bis sie in einem geheimnisvollen alten Schreibtisch
einen Brief von ihrem zukünftigen Ich findet, der ihre Welt ganz
schön durcheinanderbringt...“
Dieses Buch habe ich besonders lange
aufgeschoben. Leider habe ich im Vorfeld unzählige enttäuschte
Meinungen darüber gelesen und hatte so ein wenig Angst, dass es mir
ebenfalls nicht gefallen könnte. Im Nachhinein bedacht wäre es
vermutlich klüger gewesen, es so schnell wie möglich hinter mich zu
bringen, mir bleibt nämlich nichts anderes übrig, als mich in die
Liste der enttäuschten Leser einzureihen, egal wie sehr ich versucht
habe, das Buch zu mögen.
Immerhin das Cover kann man dem Buch
positiv anrechnen, es ist hübsch und detailreich gestaltet, die
Libelle spielt zudem eine größere Rolle in der Geschichte.
Allerdings war's das auch schon fast mit den positiven Aspekten des
Buches. Der Schreibstil war für ein Jugendbuch angemessen, fast
schon etwas anspruchslos, aber immerhin musste man beim Lesen nicht
groß nachdenken und konnte sich dadurch relativ fix durch die Seiten
arbeiten.
Die Story klingt auf den ersten Blick
recht spannend, wenn man sich den Klappentext zu Gemüte führt.
Allerdings stellte sich für mich heraus, dass es in der Geschichte
um eine Zeug Menge geht, bei der der Schreibtisch und die Briefe eine
eher nebensächliche Rolle spielen. Man muss sich mit Gesine, kurz Ge
(sogar mit Ausspracheerklärung geliefert, so wie Gigi Hadid, nur
ohne das zweite gi, ohne das Hadid und mit e statt mit i... what the
fuck?), durch sämtliche Teenagerprobleme einer Neuen im Örtchen
quälen, Quereleien mit der Schul-Queen, peinliche Momente mit deren
Freund, Unkenntnis der örtlichen Unarten und Spleens, die „Dsche“
oder wie immer sie ausgesprochen werden möchte, in jedes verfügbare
Fettnäpfchen latschen lassen. Und wenn der Schreibtisch mal zu
Sprache kommt, labert die Ge aus der Zukunft nur gequirlten Mist und
trägt zu grob geschätzten 0% was zur Entwicklung der Geschichte
bei.
Nach dem ca. 10. beleidigten Abgang der
komplett kindischen, unreifen Protagonistin hatte ich dann genug und
musste mich wirklich zusammenreißen, um nicht abzubrechen.
Ebenso auf den Keks gegangen ist mit
die Ortszicke, genau wie der Radio-Typ, der ganz Blackwood mit seinen
reißerischen Berichten auf dem Laufenden hält. Beides
verabscheuungswürdige Figuren, die mich nicht unterhalten sondern
nur zu Tode genervt haben und die ich am liebsten in die nächste
Mülltonne gestopft hätte.
Viele der Entwicklungen im Verlauf der
Geschichte waren gleichermaßen unnötig oder unrealistisch wie
vorhersehbar. Der Schreibtisch hat vielleicht drei oder vier
Auftritte, wobei der letzte Brief einfach nur auf Krampf aus dem
Ärmel geschüttelt wirkt, um dem Buch in einem verzweifelten letzten
Versuch Spannung zu verpassen. Für mich war das Ende mehr als
unlogisch, wobei ich zugeben musst, dass es die Story damit perfekt
komplettiert. (irony off)
Mein Fazit:
Kein Buch, was ich noch mal in die Hand nehmen würde, leider kann ich es auch nicht weiterempfehlen. Für den anspruchslosen Leser geeignet, aber das dürfte wohl die wenigsten betreffen.
Kein Buch, was ich noch mal in die Hand nehmen würde, leider kann ich es auch nicht weiterempfehlen. Für den anspruchslosen Leser geeignet, aber das dürfte wohl die wenigsten betreffen.
Ich vergebe 1,5 bzw. gerundete zwei von fünf Sternen.
★★☆☆☆