Bibliografische Daten:
Titel: Dream Maker - Liebe Autor: Audrey Carlan
Verlag: Ullstein Taschenbuch
Klappenbroschur, 496 Seiten
Aus dem Amerikanischen übersetzt von Christiane Sipeer, Friederike Ails
Preis Print: 12,99€
ISBN: 9783548290676
Erschienen: 15.04.2019
(Quelle Daten & Bild: Produktseite beim Verlag)
Klappentext:
„Parker Ellis, auch Dream Maker genannt, führt die legendäre Agentur 'International Guy'. Was er anbietet: alles, was sexy, tough und unwiderstehlich macht. Wer seine Kundinnen sind: Frauen aus der ganzen Welt, die Coaching in Sachen Liebe, Leben und Karriere suchen. Was ihn auszeichnet: Sein unglaublicher Sex-Appeal und seine beiden Partner Bogart ‚Bo‘ Montgomery, der Love Maker, und Royce Sterling, der Money Maker. Seine Aufträge führen den Dream Maker über den gesamten Globus.“
Das Märchen von der Schönen und dem
Biest hat sein Happy End gefunden. Und nein, das Biest meint nicht
Parker, zumindest nicht ihn als Ganzes. Nur einen ihm und seiner
Auserwählten zur Folge äußerst imposanten, natürlich sehr
ansehnlichen und allzeit bereiten Teil, den er leider auch in diesem
Buch viel zu oft aus seiner Hose holt.
Die von ihm selbsternannte „Bestie“
kommt in jedem Kapitel mindestens einmal zum Einsatz und als
unschuldiger Leser hat man dann das zweifelhafte Vergnügen, in
ausschweifenden und detaillierten Beschreibungen dieser Vereinigung
beizuwohnen, über viele, viele, viele, [...] viele Seiten Gestöhne,
Geächze, Gefluche, peinlicher Kosenamen und widerlicher
Formulierungen, die wirken, als hätte man einen billigen Porno
verschriftlicht.
Ja, mir ist bewusst, dass das ein
Erotikroman ist. Und ja, mir ist bewusst, dass die Figuren in solchen
Büchern Sex haben. Das heißt aber nicht, dass das billig und flach
dahingeklatscht sein muss, das heißt nicht, dass das Gefühl fehlen
darf, und das heißt schon gar nicht, dass ich mich beim Lesen immer
ekeln muss. Denn das habe ich an leider viel zu vielen Stellen.
Und es zeichnet sich ein Muster ab: Die
widerlich beschriebenen Szenen sind immer in Kapiteln, die aus
Parkers Sicht geschrieben werden. In diesem Buch wechseln sich Parker
und Sky ab mit dem Erzählen, was ich persönlich gut fand, die
Kapitel von seiner besseren Hälfte stellten zumindest eine kleine
Erleichterung dar. Denn die Idee, eine Reihe aus der Sicht eines
Typen zu schreiben, schien zunächst vielleicht faszinierend, stellte
sich aber mit einem schwanzgesteuerten Protagonisten wie Parker als
harte Probe für meine Nerven heraus.
Seine Gedanken schwanken, wenn er an
Sky denkt, zwischen Hintern, Brüsten, ihren Geschlechtsteilen und
Sex. Jeder ihrer Reize wird ständig erwähnt, mit immer neuen
schmeichelnden Adjektiven versehen, in den Himmel gelobt. Und es ätzt
irgendwann einfach nur noch.
Genauso sehr nerven die überall
eingestreuten Beschreibungen von Outfits, die ich nicht verstehe.
Sowohl von den Frauen, die sie treffen, allesamt gepaart mit
Kommentaren zum Körper, als auch von Kerlen, und zwar aufs
Ausführlichste, als würde man gerade einem Fashionblogger zuhören.
Habe ich irgendwann nur noch übersprungen, genauso wie die
Sexszenen, genauso wie eigentlich jedes Gespräch, in dem Sky und
Parker sich lediglich endlos angehimmelt haben. Und, man hat es fast
schon geahnt, es ist dann nicht mehr viel von der Story übrig
geblieben.
Der einzige Grund, aus dem ich dieses
Buch gelesen habe, ist der, dass es mir wie Verschwendung vergangener
Lesezeit vorgekommen wäre, hätte ich Band eins bis drei gelesen
ohne dann das Ende zu erfahren. Ab einem bestimmten Punkt war ich
dann aber auch nicht mehr gespannt darauf, wer sich hinter dem sich
langsam über die anderen Bände angebahnten wahnsinnigen
Fan-Verhalten Sky gegenüber, dem Stalking und den zuletzt
lebensgefährlichen Entwicklungen verbirgt, denn es wurde schnell
mehr als deutlich, wer der Übeltäter war. Leider, denn davon hatte
ich mir wenigstens ein wenig Spannung versprochen.
Auch mit dem Ende bin ich unzufrieden,
denn natürlich lässt die Autorin sich jede Menge Handlungsstränge
offen, um an vielen Stellen bei unterschiedlichsten Figuren noch
eigene Geschichten anschließen zu können, wie sollte es auch anders
sein. Sowohl über Bos als auch über Royces Zukunft erfahren wir
nichts genaues, was mich persönlich sehr geärgert hat. Aber da ich
von der Autorin nichts mehr lesen werde, werden diese Geheimnisse auf
ewig ungelüftet bleiben.
Mein Fazit:
Zu viel Bett, zu viel Fokus auf Äußerlichkeiten, kein Gefühl, nur platte, oberflächliche, vorhersehbare Story. Ich musste mich arg zusammenreißen, um nicht ganze Kapitel sondern nur einzelne Szenen zu überspringen, um endlich ans Ende zu gelangen, ohne dass mir der Schädel von all dem Mist brummt, den Parker von sich gibt.
Zu viel Bett, zu viel Fokus auf Äußerlichkeiten, kein Gefühl, nur platte, oberflächliche, vorhersehbare Story. Ich musste mich arg zusammenreißen, um nicht ganze Kapitel sondern nur einzelne Szenen zu überspringen, um endlich ans Ende zu gelangen, ohne dass mir der Schädel von all dem Mist brummt, den Parker von sich gibt.
★★☆☆☆