Mittwoch, 12. Juni 2024

Rezension zu "Triff mich im tiefen Blau" (Antje Babendererde)

Bibliografische Daten zum Buch:
Titel: Triff mich im tiefen Blau
geschrieben von Antje Babendererde
erschienen am 08. März 2024
ISBN: 978-3-401-60743-6 
Klappenbroschur, 384 Seiten
ab 14 Jahren
Preis (Print): 18,00€

Klappentext:
Wild wogen die Wellen um die kleine Hebrideninsel Orasay, wo Leonie bei ihrer Mutter Zuflucht sucht. In Leonie dagegen ist alles verstummt, denn sie trägt ein Geheimnis mit sich herum, das sie fast erdrückt. Erst die Begegnung mit dem Inseljungen Tam und seine besondere Verbindung zu einem wilden Delfin wecken ihre Neugierde. Stück für Stück locken Tam und der Delfin Leonie zurück ins Leben und sie öffnet sich der Magie der Insel und dem faszinierenden Jungen, hinter dessen sturmgrauen Augen ein stiller Schmerz lauert. Doch als Meeresschützer auf Orasay auftauchen, muss Leonie zu ihren Überzeugungen stehen und gerät damit zwischen die Fronten. Können die beiden es schaffen, gemeinsam zu kämpfen? Für die Insel, für das Meer, für sich selbst – und für ihre Liebe?
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Arena Verlag)
Triff mich im tiefen Blau ist nicht mein erstes Buch von Antje Babendererde. Schon vorher habe ich gemerkt, dass der Stil der Autorin besonders ist, und war so noch gespannter auf das neuste Werk. Ich mag es, wenn man den Geheimnissen der Protagonisten auf den Grund gehen kann, vor allem in so einer malerischen Umgebung wie auf Orasay. Leonie hat ein großes Päckchen mitzuschleppen, aber zu sehen, dass sie es in Tams Nähe langsam aber sicher ablegen kann, war genau das, was die Lesenden erwarten.
 
Ich hatte mit der Dynamik der Hauptfiguren leider etwas zu kämpfen. Einige Kapitel sind aus Tams Sicht geschrieben, schienen mir jedoch sehr vom weiblichen Blick geprägt. Die Wortwahl und Gedanken des männlichen Protagonisten machten für sein Alter auf mich nicht immer einen authentischen Eindruck, dafür waren sie zu blumig. Dazu kommt, dass mir vor allem die intimeren Szenen sehr unangenehm waren, was wahrscheinlich daran liegt, dass ich die zwei nicht immer 100%ig sympathisch fand.
Wir waren nicht auf der selben Wellenlänge, dadurch fühlte ich mich, als sei ich nicht direkt beim Geschehen dabei, sondern würde von einer Tribüne relativ weit hinten zuschauen. Das bedauere ich sehr, da mir das Setting und auch der Naturschutzaspekt sehr gut gefallen haben.
 
Insgesamt hat mich das Buch zwar unterhalten, aber nicht so begeistert, wie ich es im Vorfeld gehofft hatte. Die Bindung zu den Protagonisten war eher schwach und dadurch ist mir eine Menge Tiefe verloren gegangen. Das Thema Umweltschutz jedoch war mir wichtig und auch der Schauplatz gefiel mir. Würde ich kein zweites Mal lesen wollen, aber ich glaube, dass die Geschichte ihre Lesenden finden wird. 
⭐⭐⭐