Freitag, 7. Juni 2024

Rezension zu "Eternity Online" (Mikkel Robrahn)

Bibliografische Daten zum Buch:
Titel: Eternity Online
geschrieben von Mikkel Robrahn
Verlag: FISCHER Tor
Erscheinungstermin: 28.02.2024
416 Seiten, Klappenbroschur
ISBN: 978-3-596-70874-1 
Preis (Print): 18,00€

Klappentext:
Eternity Online ist das größte Online-Rollenspiel der Welt. Aber nicht jeder darf hinein: Erst nach dem Tod in der wirklichen Welt kann man das Nachleben in einer virtuellen verbringen. Abenteuer erleben, Monster bekämpfen und gemütlich in Tavernen abhängen bis in alle Ewigkeit.
Rob ist nur einer von zahllosen Frischlingen, die in Avataris ihr neues Leben beginnen – natürlich ohne die geringste Erinnerung an ihre Vergangenheit. Doch irgendetwas stimmt nicht mit ihm. Die Bewohner reagieren seltsam, die ganze Umgebung scheint ihm feindlich gesonnen. Und spätestens als eine Scharfrichterin ihn gefangen nimmt und mit dem endgültigen Tod bedroht, ahnt er, dass eine fast unmögliche Quest vor ihm liegt.
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Fischer Verlag)
Eternity Online bedient alles, was sich mein Bücherherz im Moment wünscht. Online-Gaming und Fantasy, die schönste Kombination, die ich mir vorstellen kann! Als kleine Gamer-Maus kommen hier zwei Leidenschaften für mich zusammen, Lesen und Zocken in einem. Daher war ich nicht nur gehyped, sondern ich hätte Purzelbäume schlagen können vor Freunde, als das Buch und ich dann endlich vereint waren und ich loslegen konnte mit dem Lesen.
 
Ich muss gestehen, dass das Geschehen anfangs ein bisschen an meinen Erwartungen vorbei gelaufen ist, woran ich allerdings selbst Schuld bin. Den Aspekt, dass die Figuren sich nicht an ihre persönliche Vergangenheit erinnern und damit folglich auch nicht realisieren, dass sie tot sind und sich nur in einer virtuellen Realität befinden, hatte ich so nicht ganz erfasst. Daher war ich etwas verwirrt, dass alle das Spiel so super ernst nehmen und sich nicht wie Gamer verhalten, sondern wie ganz normale Menschen, die dort einfach ihr Leben leben, Quests erledigen und ihrem Alltag nachgehen.
 
Lesende erkennen natürlich die Mechanismen dahinter, wenn manche NPCs immer nur die gleichen Dialoge abspulen oder man manches nicht kann, bis man ein Tutorial dazu durchgespielt hat. Dass die Hauptfigur das nicht sofort weiß, hat mich einiges an Gewöhnung gekostet, denn mir gefällt dieses „Die Lesenden wissen es, die Figuren checken es aber erst viel, viel später“-Konstrukt nicht immer. Hier konnte ich mich zum Glück damit arrangieren und habe mit Rob und seinen Freunden in Avataris viele spannende Stunden erlebt.
 
Der Spagat zwischen „Es ist eigentlich alles nur ein Spiel“ und „Für die Figuren ist es deren gelebte Realität“ fand ich sehr interessant und wirklich gut ausgearbeitet. Denn auch wenn man weiß, dass man sich ein einer virtuellen Welt befindet, gibt es noch jede Menge, was auch den Lesenden verborgen geblieben ist. Geheimnisse, die man aufdecken muss, Intrigen, denen man entkommen sollte, Gefahren, die nicht zu unterschätzen sind, übermächtige Gegner, die einem ans Leder wollen.
 
Das Ende lässt mich nicht los, denn so gern ich auch einen Einzelband in diesem Buch gesehen hätte, kann und möchte ich nicht glauben, dass das der Abschluss ein soll. Ich hoffe sehr, dass es mit der Truppe um Rob weiter geht, denn abseits des ganzen Abenteuerrollenspiel-Aspekts hat mich auch die Gruppendynamik extrem begeistert. Das war mal wieder so eine Art von Unterstützenden um den Protagonisten herum, die man sich auch als eigenen Freundeskreis wünschen könnte.
 
Für mich auf jeden Fall ein lesenswertes Buch, vor allem wenn man sowohl dem Gaming und dem Genre Fantasy zugetan ist. Ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung!
⭐⭐⭐⭐