Titel: Vardari - Silberkehle
geschrieben von Siri Pettersen
geschrieben von Siri Pettersen
Ab 14 Jahren
erschienen am 13.03.24
464 Seiten, Hardcover
Übersetzt von
Dagmar Missfeldt und Dagmar Lendt
ISBN: 978-3-03880-050-7 Preis (Print): 22,00€
Klappentext:
Juva ist für ihr Leben gezeichnet – von Gríf, dem Teufel selbst. Nach seiner Flucht aus Náklav sollten die Vardari sterben und die Stadt endlich von der Wolfskrankheit befreit sein, doch Juvas Plan ist gescheitert: Die Seuche breitet sich immer weiter aus. Gefangen zwischen einem untätigen Stadtrat und dem verzweifelten Kampf der Ewigwährenden um die letzten Tropfen Blut muss Juva sich mit einem fanatischen Priester verbünden, um Náklav vor einem Krieg zu bewahren. Doch bald ahnt sie, dass sie den falschen Personen vertraut hat – und dass die von Gríf hinterlassene Narbe tiefer ist, als sie jemals geglaubt hätte …
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Arctis Verlag)
Als das Erscheinen von Silberkehle kurz
bevor stand, wusste ich über den Vorgänger nur noch eines, nämlich
dass ich ihn großartig fand. Kein besonders günstiger Ausgangspunkt
für ein High Fantasy Epos, daher bereitete ich mich (wie ich hoffte)
angemessen vor, indem ich den ersten Teil noch einmal schnell hörte,
während der zweite schon anklagend auf dem Tisch lag und auf mich
wartete. Es stellte sich dann heraus, dass ich ohne den recap
wahrscheinlich gnadenlos verloren gewesen wäre. Juvas Welt, ihre
Gefährten, die ganzen Namen und Beziehungen zu einander, die Stadt
und ihre Bräuche und Eigenheiten, all das wäre mir dann wohl
vollkommen fremd gewesen.
Doch auch mit der Auffrischung für
mein Gedächtnis (oder gerade deswegen) musste ich mir zunächst
eingestehen, dass die Stimmung irgendwie eine andere war als noch in
Band eins. Ganz am Anfang wurde ich schon von der ungeschönten
Brutalität der Wolfskrankheit überrumpelt, die ich so vom ersten
Band nicht in Erinnerung hatte. Nicht dass der Vorgänger ein
gemütliches Feeling verströmt hätte, aber hier hatte ich das
Gefühl, innerlich noch rastloser beim Lesen zu werden, noch mehr in
die Düsternis der Welt hineingezogen zu werden ohne Hoffnung und
Licht am Ende des Tunnels.
Das klingt negativ, spiegelt für ich
aber einfach den Charakter der Geschichte wider, auf die ich mich
guten Gewissens immer wieder einlassen würde. Nach einer
Eingewöhnungsphase in dieses Buch war ich gefangen zwischen den
Seiten und wurde vom Geschehen mitgerissen. Ich liebe die Spannung,
ich liebe, dass Juva auch mal zweifelt und nicht immer nur die Starke
sein muss, ich liebe den Schreibstil der Autorin und ich bewundere
sie immer noch für ihr Worldbuilding. Ja, der Anfang hat mich nicht
so eingesogen wie erwartet, aber im Großen und Ganzen hat das Buch
mich zufrieden zurückgelassen, auch wenn das Ende einen hoffen
lässt, dass der nächste Band im Gegensatz zu diesem möglichst
schnell kommt.
Mein Fazit:
Düster, brutal,
fesselnd, allerdings einen Ticken schwächer als der Vorgängerband.
Teil zwei konnte nicht mit der gleichen faszinierenden Stimmung
bestechen, was ihn daher zwar nicht zu einem Highlight machte, jedoch
zu einem würdigen Nachfolger, der sehr viel Lust auf den nächsten
Band weckt, welcher hoffentlich in nicht allzu ferner Zukunft auf uns
wartet.
⭐⭐⭐⭐