Titel: Das flüsternde Glas
Autor: Heiko Hentschel
Autor: Heiko Hentschel
ab 12 Jahren
384 Seiten, 148 x 205 mm
Hardcover mit Spotlack
ISBN 978-3-96594-060-4
Hardcover mit Spotlack
ISBN 978-3-96594-060-4
Preis (Print): 17,00€
Klappentext:
Moritz und seine Schwester Konstanze sind auf der Suche nach einem mächtigen Wesen mit heilenden Kräften – dem Mock! Nur der Mock kann ihre Freundin Helene von dem Fluch erlösen, der sie vor über 300 Jahren zum Leben als Untote verdammt hat. In der finsteren Stadt Bad Greifenstein, die unter der nächtlichen Heimsuchung furchterregender Monster leidet, kommt Helenes Rettung endlich in greifbare Nähe – bis sich ein Werwolf an Moritz‘ Fersen heftet. Denn der Junge trägt den schwarzen Splitter der todbringenden Glasmaske bei sich. Und dieser Splitter singt ein Lied, dem alle Monster hörig sind …(Quelle Daten, Text & Bild: Produktseite beim Südpol Verlag)
Das flüsternde Glas ist der zweite
Band einer Trilogie, den man allerdings auch ohne Vorwissen des
ersten Bandes gut verstehen und genießen kann. Natürlich ist es wie
immer so, dass man mehr von der Geschichte hat, wenn man ihren
Vorgänger kennt, aber es fehlt nichts entscheidendes, was zum
Verständnis der Zusammenhänge essentiell gewesen wäre.
Was mich an dem Buch am meisten
fasziniert hat, waren natürlich die Monster. Große, kleine,
flauschig niedliche, schleimig eklige, mit Kopf, mit ohne Kopf,
diverse Anzahlen an Augen und Gliedmaßen, einfach herrlich! Und die
detaillierten Beschreibungen machen das Kopfkino perfekt. Ich muss
gestehen, dass ich einige bisweilen etwas gruselig fand und mich die
Vorstellung derer ein wenig abgeschreckt hat, aber es sind nun mal
Monster und keine süßen Schoßhunde, was soll man da erwarten.
Moritz ist ein fantastischer
Protagonist. Er ist mutig, abenteuerlustig und ungeheuer loyal seinen
Freuden gegenüber, leider hat er auch die Angewohnheit, stur Dinge
auf eigene Faust erledigen zu wollen. Um seinen Liebsten zu helfen,
nimmt er viel auf sich, vielleicht manchmal etwas mehr als für ihn
gesund ist. Dennoch hat er mit seinem Einfallsreichtum die Geschichte
ordentlich auf Trab gehalten und ich habe seinen Mut von der ersten
Seite an bewundert.
Meine heimlichen Helden sind jedoch ein
kleiner sogenannter Boogelbie, ein Monster, und Rita, eine resolute,
harsch auftretende Frau mit einem gut verborgenen Herzen. Die beiden
mochte ich mit Abstand am liebsten und habe mich stets gefreut, wenn
sie einen Auftritt im Buch hatten.
Auch die andere Figuren waren glaubhaft
und realistisch ausgearbeitet, manche mehr, manche weniger
sympathisch. Einige hätte ich am liebsten in ein Fass gestopft und
ins Meer geworden, andere wollte ich knuddeln und nie wieder
loslassen, so wie Moritz' kleine Schwester Konstanze.
Die Geschichte war nahezu durchweg
spannend und aufregend, die kleine Gruppe um Moritz schlittert von
einer Gefahr zur nächsten und als Leser hat man keine Wahl als
mitzufiebern. Der Schreibstil ist angenehm locker, gut für die
jüngeren Leser geeignet, aber nicht flapsig oder zu kindlich oder
gar umgangssprachlich. Das ganze Buch hat eine leicht ernste, düstere
Atmosphäre, wenn man es so nennen kann, ohne jedoch altbacken und
unmodern zu wirken, selbst wenn die Zeit, zu der die Geschichte
spielt, dies zweifellos ist.
Gegen Ende überschlagen sich die
Ereignisse förmlich und man weiß gar nicht, wo man zuerst
hinschauen soll. Man wird förmlich ans Geschehen gefesselt und erst
nach dem großen Finale wieder losgelassen.
Mein Fazit:
Ich habe das Buch sehr gern gelesen und
hatte eine Menge Spaß mit der Geschichte. Es war zwar kein
Highlight, darum „nur“ 4 Sterne, aber ich freue mich schon auf
die Fortsetzung!
★★★★☆