Titel: Vicious - Das Böse in uns
Autor: V. E. Schwab
Verlag: FISCHER Tor
Erscheinungstermin: 27.11.2019
Erscheinungstermin: 27.11.2019
ISBN: 978-3-596-70503-0
Autorin: V. E. Schwab
Übersetzt von: Petra Huber, Sara Riffel
Autorin: V. E. Schwab
Übersetzt von: Petra Huber, Sara Riffel
400 Seiten
Preis: 16,99€
Klappentext:
Victor Vale und Eli Ever wollen sterben. Allerdings nicht, um tot zu bleiben, sondern um mit außergewöhnlichen Fähigkeiten wieder aufzuerstehen. Als junge, brillante Medizinstudenten wissen sie genau, was sie tun. Sie planen das Experiment minutiös ? und haben Erfolg: Beide kommen verwandelt wieder ins Leben zurück. Eli entwickelt eine erstaunliche Regenerationskraft und wird praktisch unsterblich, Victor kann anderen Schmerz zufügen oder nehmen.
Was sie nicht unter Kontrolle haben, ist die Tragödie, die durch ihr Experiment ausgelöst wird. Denn Superkräfte allein machen keine Helden …(Quelle Daten, Bild & Text: Produktseite bei Fischer)
Vicious ist eigentlich ein Buch, was
nicht direkt meinem Beuteschema entspricht, zumindest, wenn man rein
nach dem Genre und dem Klappentext geht. Es ist düsterer und
brutaler als das, was ich normalerweise gern lese, ein wenig erinnert
es mich an das Neunte Haus von Leigh Bardugo, was ich seinerzeit
abgebrochen habe. Das Buch ist auf die gleiche Weise schonungslos und
dunkel, allerdings gefiel mir bei diesem hier die Einführung in die
Geschichte wesentlich besser, sodass ich langsam aber sicher in den
Sog des Geschehens gerutscht bin, bis ich vollends gefesselt war und
das Buch trotz für meinen Geschmack untypische Atmosphäre nicht
mehr aus der Hand legen mochte.
Nach Monsters of Verity musste ich der
Autorin einfach vertrauen, dass auch Vicious mich begeistern würde,
Band 1 der Verity-Dilogie war nämlich ein Jahreshighlight für mich.
Und so kam es dann Gott sei Dank tatsächlich. Ich konnte mich trotz
der düsteren, blutigen Stimmung auf die Geschichte einlassen und
werde auch in Zukunft weiterhin die Werke dieser Autorin verfolgen.
Wie schon häufig erwähnt ist dieses
Buch nichts für allzu schwache Nerven. Die Beschreibungen von Gewalt
sind für meinen Geschmack an der ein oder anderen Stelle doch schon
recht explizit und den Tod als einen der Protagonisten zu bezeichnen
wäre nicht übertrieben. Die meisten der Menschen, die diese
Geschichte als Leiche verlassen, sind zwar größtenteils gesichtslos
oder nur kurz beschrieben, sodass einem der Tod nicht nah geht, und
dennoch musste ich bei jedem Sterbenden erneut schlucken.
Die Protagonisten Eli und Viktor sind
beide auf unterschiedliche Art und Weise vollkommen kranke Typen.
Beide möchte man weiß Gott nicht zum Feind haben und doch sind sie
unglaublich faszinierende Figuren. Abgesehen davon, dass alles, was
sie getan haben oder geplant haben zu tun, furchtbar ist, waren die
Motive, die dahinter stecken, doch irgendwie interessant, wenn auch
für den normalen, nicht extraordinären Menschen oft nur schwer
nachzuvollziehen.
Viktor hat es irgendwie geschafft, sich
sogar meine Sympathien zu erschleichen, wohingegen Eli einfach nur
abscheulich ist. Faszinierend, aber abscheulich. Er ist einfach
fanatischer, weltfremder als Viktor, der zwar ebenso brutal und
skrupellos vorgeht, dabei aber noch einen Funken Menschlichkeit zu
besitzen scheint.
Dass das Buch aus verschiedensten
Perspektiven und vor allem zu unterschiedlichen Zeiten erzählt wird,
verlangsamte bei mir manchmal den Lesefluss etwas, dafür war ich
dann aber umso gespannter, wenn ich gerade in einer bestimmten Zeit
wissen wollte, wie es weiter geht. Am besten gefiel mir die Erzählung
aus der Vergangenheit aus Elis und Viktors College-Zeit, als die
beiden gerade erst anfingen, sich ernsthafte Gedanken über Menschen
mit Superkräften zu machen. Zu sehen, wie aus zwei bis dato relativ
normalen Studenten zwei so unberechenbare Erwachsene werden, war
erschreckend und aufregend zugleich.
Die Idee hinter der Geschichte fand ich
total interessant. Es geht nicht um klassische Superhelden, sondern
erinnert mich eher ein wenig an Renegades von Marissa Meyer also die
Anti-Helden, nur noch gefährlicher und dunkler, einfach wegen der
Entstehungsart der hier beschriebenen „Helden“. Ich mochte die
Kräfte der verschiedenen Menschen, die waren, wie ich finde,
einfallsreich ausgewählt.
Nur selten ist das Geschehen etwas zum
Erliegen gekommen, die meiste Zeit herrscht eine unterschwellige
Anspannung, die mich stets dazu gebracht hat, hinter jeder Ecke eine
Gefahr zu erwarten. Ich konnte oft nicht einschätzen, wie das Buch
verlaufen oder gar ausgehen könnte, und tatsächlich hat das Ende
mich sehr überrascht. Zwar bin ich mehr als zufrieden damit, aber
ich hätte mir einfach was anderes vorgestellt.
Mein Fazit:
Ein großartiges Buch,
was zwar so gar nicht meinem Beuteschema entspricht, mich aber von
der ersten bis zur letzten Seite begeistert hat. Ich bin super
gespannt auf die Fortsetzung und fühle mich mal wieder darin
bestätigt, dass Victoria Schwab zu den Autorinnen gehört, deren
Geschichten ich blind vertraue.
Fünf von fünf Sternen!
★★★★★