Freitag, 31. Mai 2024

Rezension zu "Wohin das Licht entflieht" (Sara Barnard)

Bibliografische Daten zum Buch:
Titel: Wohin das Licht entflieht
geschrieben von Sara Barnard
Aus dem Englischen von Hanna Fliedner und Christel Kröning
Gebunden, 447 Seiten
Preis (Print): 22,00 € (D) x 22,70 € (A)
ISBN 978-3-03880-082-8
Erschienen am 17. April 2024


Klappentext:
Für die Welt ist Lizzy Beck ein Popstar: talentiert, berühmt, beliebt.
Für Emmy ist sie einfach Beth; ihre brillante Schwester, zu der sie aufschaut. Warmherzig, temperamentvoll, leuchtend.
Als Beth sich das Leben nimmt, verschwindet das Licht mit ihr und lässt Emmy in einer Dunkelheit zurück, aus der sie sich nur schwer befreien kann. Inmitten des Mediensturms und der überwältigenden öffentlichen Trauer muss Emmy darum kämpfen, ihre Erinnerungen an Beth zu bewahren und herausfinden, wer sie ohne ihre geliebte Schwester eigentlich ist.
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Arctis Verlag)
Wohin das Licht entflieht ist eines dieser Highlights, für die ich den Arctis Verlag so sehr schätze. Schon das erste Blättern zeigt den Lesenden, dass das Buch nicht nur inhaltlich sondern auch optisch ein absoluter Glücksgriff ist, den ich allen eindringlich ans Herz legen möchte. Ich habe noch nie ein Buch gelesen, was mit einer Kombination aus dem Text und einem einzigartigen Buchsatz so viele Emotionen bei mir ausgelöst hat wie dieses und ich liebe alles daran, auch wenn es mein Herz in hunderte und tausende (und abertausende) Scherben zerbröselt hat.
 
Um das genauer zu erklären, würde ich euch am liebsten jede einzelne Seite zeigen, denn ich kann mich nicht entscheiden, was mir am besten gefallen hat. Neben dem altbekannten Fließtext gibt es nämlich nicht nur Textnachrichten und Chatverläufe, sondern auch Zeitungsausschnitte, Listen, Social Media Posts, Briefe, Mails und so vieles mehr, was das Buch in meinen Augen besonders macht.
 
Doch es ist nicht nur das Format, in dem erzählt wird, sondern natürlich auch der Inhalt, der einen mitnimmt. Emmys Verlust ihrer Schwester wird so ergreifend und authentisch beschrieben, dass man nicht anders kann als mit ihr zu fühlen und ihren Schmerz zu spüren. Ich konnte mich viel besser in ihre Gefühlswelt hineinversetzen, als meinem Herzen lieb gewesen wäre, aber dadurch wurde das Leseerlebnis nur noch intensiver. Die Kombination aus der cleveren Gestaltung und den aufwühlenden Themen ging mir unter die Haut und hallte lange nach. Man muss nicht kürzlich selbst jemanden verloren haben, um an Emmys Seite stehen und sich mit ihr identifizieren zu können, das geschieht schneller als eine Träne fließen kann.
 
Zu sehen, wie Emmy versucht, ihren Weg ins Leben zurückzufinden und zu verstehen, wer sie ohne ihre große Schwester überhaupt ist, war schmerzhaft und zugleich unglaublich heilsam. Ich habe eine Menge Taschentücher verbraucht, aber würde dieses Leseerlebnis niemals missen wollen, denn genauso gründlich, wie mein Herz zertrümmert wurde, wurde es auch wieder geflickt.
 
Mein Fazit:
Ich liebe es! Und ich möchte, dass alle anderen da draußen es auch lieben. Emmys Geschichte verdient gehört zu werden, Sara Barnard hat etwas ganz Großartiges geschaffen, was ich allen Jugendbuch-Lesenden ans Herz legen möchte. 
⭐⭐⭐⭐⭐