Und wieder eine SuB-Leiche erweckt.. und ich wünschte, ich könnte sie dort wieder hinschicken. Ich hatte mich sehr gefreut auf dieses Buch, leider konnte es meine Erwartungen allerdings nicht erfüllen.
Bibliografische Daten:
Titel: Victorian Rebels - Das Licht unserer Herzen
Autor: Kerrigan Byrne
Verlag: Lyx
Paperback,406 Seiten
Genre: Liebesromane
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-7363-0563-2
Ersterscheinung: 31.01.2019
(Quelle Daten & Bild: Produktseite des Verlags)
„Nur sie kann Licht in seine Seele bringen ... Liam MacKenzie wird von allen "Der Highlandteufel" genannt. Nur wenige haben es je gewagt, ihm die Stirn zu bieten. Als er eine Gouvernante für seine Kinder sucht, tritt die Engländerin Philomena Lockhart auf den Plan - und der grimmige Krieger findet sich plötzlich auf einem Schlachtfeld wieder, auf dem er keinerlei Erfahrung hat. Der jungen Frau gelingt es nicht nur, seinen widerspenstigen Nachwuchs für sich zu gewinnen, sondern auch ungeahnte Gefühle in ihm zu wecken. Denn in ihren Augen sieht er, dass Mena durch eine Dunkelheit gegangen ist, die der seiner Seele gleicht - und dass sie den Schmerz hinter seiner finsteren Fassade erkannt hat ...“ (Klappentext)
Eigentlich habe ich es so gar nicht mit
historischen Romanen. Alles, was irgendwie mit Geschichte zu tun hat,
geht meist auf der einen Seite rein und auf der anderen wieder raus,
doch bei New Adult mit historischem Hintergrund mache ich meist eine
Ausnahme. Dennoch habe ich bisher nicht viel in diese Richtung
gelesen und war entsprechend neugierig, was mich bei der
Victorian-Rebels-Reihe wohl erwarten würde.
Die Cover sehen alle gleich aus und
sind, bis auf den anderen Farbton des Schriftzugs, in schlichtem
Schwarz gehalten. So düster wie das auch wirken mag, passt es doch
perfekt zum finsteren Inhalt und dem rohen, wilden, fast schon
steinzeitmenschlichen Verhalten einiger Figuren.
Unabhängig von den vorigen Bänden
kann man dieses Buch ohne Vorkenntnisse lesen, einem fehlen höchstens
Informationen über die bereits bestehenden Paare der anderen Teile,
was man meiner Meinung nach allerdings verschmerzen kann.
Erzählt wird aus der Draufsicht auf
die Figuren, abwechselnd entweder auf Mena oder auf Liam. Auf diese
Weise sind für mich einiges an Sympathie und Verbundenheit zum Leser
verloren gegangen, die sich meiner Meinung nach immer besser bei der
Ich-Perspektive einer Person einstellen. Dennoch konnte man besonders
Menas Gefühle und Gedanken ziemlich gut nachvollziehen dank der
detaillierten, anschaulichen, intensiven Schreibweise der Autorin.
Passend zur Zeit, in der die Geschichte
spielt, ist die Sprache auch etwas altbacken, jedoch keinesfalls zu
hochgestochen oder langweilig umständlich. Man konnte dem Geschehen
jederzeit gut folgen, auch wenn ich mich dabei erwischt habe, dass
ich oft nur quergelesen habe, was allerdings eher am Nicht-Gefallen
der Figuren und nicht am Schreibstil lag.
Mena hat eine, sagen wir mal,
interessante Vergangenheit. Die ersten Kapitel haben mich wirklich
schockiert und extrem angeekelt, gleichzeitig aber leider auch
irgendwie fasziniert, wobei ich bei den Ausdrücken, die dort
verwendet wurden, teilweise an der Zeitgemäßheit gezweifelt habe.
Die Protagonistin musste jedenfalls einiges über sich ergehen
lassen, bis sie schließlich bei Liam und seiner Familie landet.
Alles in allem hatte ich zwar Mitleid mit ihr und fand es auch
spannend, ihre Gedanken zu verfolgen, allerdings fand ich ihr
Verhalten an manchen Stellen nicht passend zu dem, wie sich jemand
mit ihren Traumata eigentlich benehmen sollte. Zudem war sie oft auch
einfach langweilig und ihre ständigen Zweifel wegen ihrer „üppigen“,
aber gleichzeitig auch männlichen Figur haben genervt. Ganz ehrlich,
entweder hat man die Statur eines Kerls oder üppige Kurven, aber
beides müsste mir erst mal jemand vorführen, damit ich mir darunter
etwas vorstellen kann. 😒
Liam war.. furchtbar. Von Grund auf ein
furchtbarer, grober Kerl, dem ich nicht auch nur einen Funken
Vertrauen entgegen gebracht hätte an Menas Stelle und mit ihrer
Vorgeschichte. Er verhält sich wie eine Mischung aus Tarzan,
Steinzeitmensch und Alpha-Gorilla auf Steroiden, versucht alles und
jedem zu dominieren und löste damit bei mir regelmäßig jede Menge
Ekel, Wut und Unverständnis aus. Auch seine optische Erscheinung
konnte ich mir trotz der Beschreibung nicht richtig vorstellen,
sodass er in meinem Kopf meist als riesige, zottelige, schmutzige,
ungepflegte hemdlose Gestalt im Kilt herumgeisterte. Seine grobe,
rohe Art fand ich ehrlich gesagt einfach nur abstoßend, auch wenn
mir gefiel, wie er mit seinen Kindern umgegangen ist.
Die intimeren Szenen in diesem Buch
waren für mich, weil natürlich (Überraschung!) geprägt durch
Liam, genauso furchtbar zu lesen. Nach der zweiten oder dritten habe
ich sie dann gänzlich übersprungen, so gefühllos und
triebgesteuert wie die über einander hergefallen sind.
Mir fehlte es in diesem Buch generell
an Emotionen, die nichts mit Lust oder Angst zu tun hatten.
Mein Fazit:
Die Grundidee fand ich erstaunlich spannend, auch zu sehen, wie es in dieser Zeit in Schottland gewesen sein könnte, war interessant. Doch die Figuren waren so gar nicht meins und besonders Liam war das K.O.-Kriterium für dieses Buch. Die meiste Zeit habe ich bloß quergelesen und teilweise Passagen sogar gänzlich übersprungen, so leid es mir auch tut.
Die Grundidee fand ich erstaunlich spannend, auch zu sehen, wie es in dieser Zeit in Schottland gewesen sein könnte, war interessant. Doch die Figuren waren so gar nicht meins und besonders Liam war das K.O.-Kriterium für dieses Buch. Die meiste Zeit habe ich bloß quergelesen und teilweise Passagen sogar gänzlich übersprungen, so leid es mir auch tut.
Von mir gibt es 2,5 beziehungsweise
gerundete drei von fünf Sternen.
★★★☆☆