Mal wieder hat es ein Buch aus dem Hause LYX es nicht geschafft, mich zu überzeugen. Kommt in letzter Zeit häufiger vor, ob ich anspruchsvoller geworden bin? 🙈
Bibliografische Daten:
Titel: Wild Hearts - Kein Blick zurück
Autor: T. M. Frazier
Verlag: Lyx
Paperback,
304 Seiten
Genre: New Adult
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-7363-0831-2
Ersterscheinung: 29.03.2019
(Quelle Daten & Bild: Produktseite beim Verlag)
Es gibt zwei von fünf Gnadensternen.
★★☆☆☆
(Quelle Daten & Bild: Produktseite beim Verlag)
„Ein alter Camper und ein Stück Land im Nirgendwo von Florida ist alles, was Sawyer Dixon nach dem Tod ihrer Mutter geblieben ist. Weit weg von ihrer Vergangenheit will sie einen Neuanfang wagen. Doch sie hat nicht mit ihrem Nachbarn Finn gerechnet. Der gut aussehende Einzelgänger ist wenig begeistert davon, dass Sawyer vor seiner Haustür campt - und Gefühle in ihm weckt, die er seit Jahren tief in seinem Herzen verschlossen hält!“ (Klappentext)
Dass sich bei Büchern die Gemüter
spalten, dürfte ja für niemanden ein Geheimnis sein. Aber was ich
im Vorfeld über dieses Buch an Meinungen gelesen habe, driftete doch
extrem auseinander, was mich nur umso neugieriger machte, wie es denn
mir gefallen würde.
Das hübsche Cover lässt zumindest
mich auch das ein oder andere verzeihen, denn mir gefällt die Idee
mit dem Gewitter sehr, die man allerdings erst versteht, wenn man
auch die Geschichte kennt.
Erzählt wird aus den Ich-Perspektiven
von Sawyer und Finn, die es für gewöhnlich für den Leser leichter
machen, sich in die Figuren hineinzufühlen. Ich persönlich konnte
aber weder zum einen noch zur anderen Sympathien aufbauen, dafür
waren mir ihre Charaktere nicht nachvollziehbar genug gestaltet.
Der Schreibstil allerdings war angenehm
locker, ideal wenn man mal eine weniger anspruchsvolle Lektüre für
eine Fahrt oder zur Entspannung braucht. Dazu kommt, dass das Buch
vergleichsweise wenige Seiten hat, sodass man relativ fix durch ist
damit.
Am Ende durfte ich feststellen, dass es
hier, untypisch für New Adult, einen Cliffhanger gibt, der dafür
sorgt, dass man die Reihe tatsächlich auch in ihrer festgelegten
Reihenfolge lesen muss. Hatte ich auch länger nicht, ich bin schon
an die Serien gewöhnt, bei denen jeder Band ein anderes Paar
behandelt.
Sawyer fand ich am Anfang der
Geschichte noch interessant. Die Art und Weise, wie sie aufgewachsen
ist und erzogen wurde, hatte durchaus Potenzial, der Story ordentlich
Feuer zu verpassen, aber leider wurde darauf nicht so eingegangen wie
ich es mir erhofft hatte. Sawyer oder „Say“, wie Finn sie
irgendwann nennt (*würg*), schien sich perfekt in ihrer neuen Heimat
einzuleben und dem Stil der Einheimischen anzupassen, als sei sie nur
aus dem Nachbardorf dorthin gezogen statt aus einer sektenähnlichen
Gemeinde geflohen. Ich hätte erwartet, dass sie zunächst
Schwierigkeiten hat, schüchtern wäre, zurückhaltend. Doch sie
benimmt sich erstaunlich normal und das Schlimmste ist, wie sie sich
von Finn behandeln und einlullen lässt. Ihr Willen schmilzt in
seiner Gegenwart zu einem kaum sichtbaren Häufchen zusammen und an
Stellen, wo er von mir eine heftige Schelle kassiert hätte, wird sie
scharf auf ihn. Bäh.
Finn dagegen ist mir von Anfang an
direkt unsympathisch. Sein Verhalten ärgert mich maßlos und sein
Benehmen gegenüber Sawyer ist einfach nur eklig. Erst behandelt er
sie wie Dreck, und das obwohl er sie natürlich heimlich schon von
der ersten Begegnung an liebt, und später wie sein Eigentum, was ich
kein Stück besser finde. Er hatte einen Charakter, den ich bei
keinem Menschen in meinem Umfeld akzeptieren würde, den Kerl hätte
ich direkt nach der ersten Begegnung wieder in den Wind geschossen.
Leider schafft er es, für mich komplett unerklärlich, seine naive,
unerfahrene „Say“ andauernd um den Finger zu wickeln, was auch
nicht selten in irgendwelchen Bettszenen ohne Bett endete.
Letztere waren für mich auch aufgrund
der mangelnden Sympathie zu den Figuren immer komplett daneben. Es
war einfach schräg und unappetitlich, übertrieben und unangemessen,
wenn man bedenkt, wie Sawyer aufgewachsen ist und ich mochte gar
nicht lesen, was da gerade passiert.
Das hat nicht geprickelt, ganz im
Gegenteil, das war versifft und unangenehm.
Die Story, aus der man sehr viel hätte
rausholen können, dankt dem Leser sein Durchhaltevermögen mit
ziemlich magerem Plot, wenig überraschenden Wendungen und noch
weniger Gefühl. Auch dass Sawyer und Finn noch einen zweiten Band
bekommen, finde ich persönlich unnötig. Hätte man das Tempo etwas
angezogen und ein- bis zweihundert Seiten drangehängt, hätte sich
vielleicht ein brauchbares Buch ergeben, nun sind es zwei, von denen
mindestens eins furchtbar ist.
Mein Fazit:
Schrecklicher Protagonist, lahme Story, Potenzial nicht genutzt. Ich werde kein Fan dieser Reihe und lasse von Band 2 auch die Finger. Da allerdings genügend Leser dieses Buch hypen ohne Ende, fällt es mir schwer, eine Unterlassungsempfehlung auszusprechen. Vor dem Kauf am besten ein paar spoilerfreie Rezensionen durchlesen und selbst ein Bild machen, entweder wird man positiv überrascht oder es geht einem wie mir.
Schrecklicher Protagonist, lahme Story, Potenzial nicht genutzt. Ich werde kein Fan dieser Reihe und lasse von Band 2 auch die Finger. Da allerdings genügend Leser dieses Buch hypen ohne Ende, fällt es mir schwer, eine Unterlassungsempfehlung auszusprechen. Vor dem Kauf am besten ein paar spoilerfreie Rezensionen durchlesen und selbst ein Bild machen, entweder wird man positiv überrascht oder es geht einem wie mir.
Es gibt zwei von fünf Gnadensternen.
★★☆☆☆