Vielen Dank an Ullstein und NetGalley für dieses digitale Rezensionsexemplar! Ich war schon sehr gespannt, wie es mit unserer New Yorker Clique weitergeht und hier kommt nun meine Rezension zu Teil zwei. 😊
Bibliografische Daten:
304 Seiten, Romantische Komödien, Sexy Romance, Unsere Serien
Erschienen im April 2019
Übersetzt von Christiane Bowien-Böll
ISBN 978-3-95818-334-6
(Quelle Daten & Bild: Produktseite des Verlags)
„Wes Evans, Sohn eines Broadway-Produzenten, möchte endlich selbst etwas erreichen. Der sexy Millionär ist für seine preisverdächtigen Auftritte auf der Bühne bekannt. Doch seit die Bad Bachelors App erschienen ist, scheint die ganze Welt nur noch über sein Privatleben zu sprechen. Als er durch Zufall eine talentierte Balletttänzerin entdeckt, weiß er, dass sie genau das ist, was er braucht, um seiner neuen Show zum Erfolg zu verhelfen.Remi Drysdale hatte nur einen Gedanken, als sie aus Australien floh und nach New York zog: Niemals wieder Arbeit mit Privatem zu mischen. Und mit Wes zu arbeiten ist die perfekte Chance, um ihre Karriere zu retten. Deshalb nimmt sich Remi vor, nichts mit dem Mann anzufangen, der ihre berufliche Zukunft in seinen Händen hält. Egal wie sehr er ihr Avancen macht und wie gut seine Bewertungen bei Bad Bachelors sind …“ (Klappentext vom Verlag)
„Bad Boss“ ist bereits der zweite
Band der Trilogie um die New York Bachelors, beziehungsweise um die
drei Freundinnen Remi, Annie und Darcy. Die Bände sollten auch in
ihrer richtigen Reihenfolge gelesen werden, da es bezüglich der App
„Bad Bachelors“, die in allen Teilen eine entscheidende Rolle
spielt, Fortschritte und Entwicklungen im Laufe der Bücher gibt, die
man zwar auch versteht, wenn man zum Beispiel mit Band zwei beginnt,
was es dann aber unnötig macht, den ersten Teil noch zu lesen, oder
zumindest einen großen Teil der Spannung entfallen lässt.
Wie schon bei Band eins wird leider
nicht aus der Ich-Perspektive der Figuren geschrieben, sodass bei mir
als Leser die Verbindung zu Remi und Wes ein wenig auf der Strecke
blieb. Der Schreibstil jedoch war anschaulich und fesselnd, sodass
man das Buch relativ fix beenden kann, wenn man sich auf die
Geschichte einlässt.
Mir hat bei diesem Buch auch das Thema
Ballett oder generell Tanz und Show sehr gut gefallen, darüber habe
ich in diesem Genre glaube ich noch nie oder zumindest sehr selten
gelesen. Allerdings hingen mir die ganzen französischen
Ballett-Begriffe für all die Verrenkungen und Figuren irgendwann zum
Hals raus, da ich mir auch so gar nichts unter ihnen vorstellen
konnte, auch wenn es teilweise versucht wurde, zu erklären.
Remi hat mich, auch wenn ich nicht so
intensiv mit ihr mitgefühlt habe, beeindruckt. Ihre Vergangenheit in
Australien war heftig und das, was sie durchmachen musste, wirklich
hart, sodass es schon an ein Wunder grenzt, dass sie nicht gänzlich
die Flinte ins Korn geworfen hat. Sie wurde aufs Übelste
hintergangen und grundlegend falsch behandelt, das hat mich mein
Lesen erstaunlich doll aufgeregt. Andererseits hat es mich genauso
wütend gemacht, dass sie mit Wes einen sehr ähnlichen Fehler
begangen hat, von dem man meinen könnte, dass sie ihn aufgrund der
Narben, die Australien ihr zugefügt hat, nicht noch einmal in
irgendeiner Art und Weise wiederholen würde.
Wes dagegen hat das typische
Reiche-Jungs-Problem, dass niemand ihn richtig für voll nimmt und
als eigenständigen Künstler sieht, sondern ihn immer nur mit seiner
Familie in Verbindung bringt. Er will um jeden Preis die
Unabhängigkeit, die sein großartiger Ruf als Liebhaber und seine
durchweg positiven Bewertungen bei Bad Bachelors ihm allerdings zu
zerstören drohen.
Schon schlimm, wenn man eine
wohlhabende Familie und die freie Auswahl unter New Yorks
Singlefrauen hat..
Mir war Wes leider nicht sympathisch.
Er ist mir mit seinen First-World-Problems auf den Keks gegangen, so
etwas kann ich nämlich gar nicht ab.
Durch die Erzählperspektive fehlt der
Story wie schon ihrem Vorgänger einfach eine gewisse Tiefe, die es
für eine gute New-Adult-Geschichte braucht. So wirkten die
Bettszenen platt auf mich, die Beziehung von Remi und Wes nicht
intensiv genug und die restlichen Figuren alle mehr oder weniger kalt
und gleichgültig, auch wenn das sicher nicht die Intention war.
Mein Fazit:
Spannendes Thema, gut gewähltes
Setting, aber zu wenig Gefühl und Tiefe.
Wie schon bei Band 1 reicht es auch
hier nur für 3,5 beziehungsweise gerundete 4 von fünf Sternen.
★★★★☆