Bibliografische Angaben:
(Quelle Daten & Bild: Produktseite des Verlags)
Als Thea eine Einladung zu den Black
Coats, einer Geheimorganisation von Frauen, denen Unrecht getan
wurde, erhält, sieht sie auf den ersten Blick nur die Chance,
endlich den Mord an ihrer Cousine Nathalie zu rächen. Doch die
Vergeltungsaktionen, die die Frauen im Gegenzug für das getane
Unrecht verüben, laufen immer mehr aus dem Ruder, werden brutaler
und gefährlicher. Als dann Theas Freund ins Fadenkreuz der Black
Coats gerät, muss die junge Frau sich fragen, ob Selbstjustiz und
Gerechtigkeit nicht doch weiter voneinander entfernt sind, als sie
sich zunächst eingestehen mochte.
Als leidenschaftliche Jugendbuchleserin
bin ich dem Klappentext des Buches augenblicklich verfallen und habe
mich schon unglaublich auf diese spannend klingende Geschichte
gefreut. Leider hat die Rezension etwas auf sich warten lassen, aber
besser spät als nie.
Ich hatte ehrlich gesagt im Vorfeld
nicht erwartet, dass dieses Buch so düster und brutal werden würde.
Klar, es war im Vergleich zu einem Erwachsenen-Thriller vermutlich
ein Spaziergang über eine Blumenwiese, aber für mich als jemanden,
der gern friedliche und fröhliche, wenn auch natürlich gern
ebenfalls spannende und fantasievolle Bücher liest, war das schon
eine Portion härter als gewohnt. Allerdings heißt das nicht, das es
mir nicht gefallen hätte, im Gegenteil. Die Entwicklung der Story
hat mich gefesselt und in ihren Bann gezogen, durch den angenehm
flüssigen Schreibstil purzelt man wie von selbst von einer
nervenaufreibenden Situation in die nächste.
Mir haben auch die Figuren unfassbar
gut gefallen. Thea lernt bei den Black Coats andere Mitglieder
kennen, mit denen sie ein Team bilden muss, und diese anderen Mädels
sind, wie könnte es auch anders sein, alle grundverschieden. Und
auch wenn man es schon tausend Mal in verschiedensten Geschichten
miterlebt hat, freut es mich jedes weitere Mal wieder aufs Neue, wie
die versprengten Außenseiter, aufgerüschten Zicken, zurückhaltenden
Introvertierten und stürmischen Rebellinnen schließlich zu einer
eingeschworenen Gruppe zusammenwachsen, die sich blind vertraut und
alles gemeinsam durchstehen kann.
Die süße Liebesgeschichte zwischen
Thea und ihrem Freund entwickelt sich mehr oder weniger am Rande,
spielt aber auch noch eine entscheidende Rolle. Jeder aufmerksamer
Leser wird sich schon denken können, dass es Schwierigkeiten mit
sich bringt, einen Freund und eine geheime Frauen-Rache-Organisation
unter einen Hut zu bringen.
Als wichtige Botschaft übermittelt
dieses Buch, dass man Selbstjustiz keinesfalls mit Gerechtigkeit
gleichsetzen darf. Nur weil einem Unrecht getan wurde, heißt das
nicht, dass das Rache rechtfertigt ist, denn wer nimmt sich das Recht
raus, zu bestimmen, welche „Strafe“ angemessen ist? Wo ist die
Grenze zwischen zu viel und zu wenig? Sollten Einzelpersonen sich in
selbst bestimmtem Maße für Verbrechen rächen dürfen, die ihnen
oder ihren Liebsten angetan wurden?
Letztere Frage würden die meisten
sicher mit Nein beantworten, und das ist es auch, was in diesem Buch
auf schmerzliche Art und Weise erst gelernt werden muss.
Mein Fazit:
Fesselnd und düster, etwas mehr Gewalt als erwartet, aber dennoch unheimlich spannend und mit einer wichtigen Message.
Fesselnd und düster, etwas mehr Gewalt als erwartet, aber dennoch unheimlich spannend und mit einer wichtigen Message.
Vier von fünf Sternen gibt es von mir.
★★★★☆