Titel: Play
Autor: Tobias Elsäßer
Erscheinungsdatum:
21.09.2020
empfohlen ab 14 Jahren
Hanser Verlag
Paperback, 304 Seiten
empfohlen ab 14 Jahren
Hanser Verlag
Paperback, 304 Seiten
ISBN 978-3-446-26803-6
Deutschland: 16,00 €
Österreich: 16,50 €
ePUB-Format
E-Book ISBN 978-3-446-26882-1
E-Book Deutschland: 11,99 €
Deutschland: 16,00 €
Österreich: 16,50 €
ePUB-Format
E-Book ISBN 978-3-446-26882-1
E-Book Deutschland: 11,99 €
Klappentext:
Was würdest du tun, wenn es eine App gäbe, die deine Zukunft vorausberechnen kann? Du fütterst sie mit deinen Daten, gewährst Zugang zu deinen Social-Media-Kanälen – und erfährst, wie dein Leben verlaufen wird. Jonas weigert sich, das Ergebnis zu akzeptieren. Er ist gerade mit der Schule fertig und kann es kaum erwarten, sein eigenes Leben zu beginnen. Als das Programm ihm vorhersagt, dass er dieselben Fehler wie sein verhasster Vater machen wird, beschließt er, das Schicksal zu durchkreuzen: Sei unberechenbar! Mit der wildfremden Sun trampt er nach Norden und sucht das Abenteuer. Von dem kämpferischen Mädchen lernt er, das Leben selber in die Hand zu nehmen. Aber Sun verfolgt einen eigenen Plan.
(Quelle Daten, Text & Bild: Produktseite bei Hanser)
Von Play hatte ich im Vorfeld recht
konkrete Erwartungen. Ich hatte mir anhand des Klappentextes einen
Road Trip von zwei sympathischen Protagonisten vorgestellt, die gut
miteinander harmonieren und zusammen der App, die Jonas Zukunft
vorausgesagt hat, eins auswischen wollen. Ein wenig Technik, viel
Spannung, vielleicht ein wenig Romantik. Allerdings schlug das Buch
schnell eine Richtung ein, die ich nur schwer greifen konnte und die
so gar nicht der entsprach, die ich mir ausgemalt hatte.
Zunächst einmal hatte ich meine
Probleme mit der Hauptfigur Jonas. Ich konnte mich schlecht mit ihm
und seinem verzweifelten Streben danach, unbedingt etwas besonderes
zu sein und unvorhergesehene Dinge zu tun, identifizieren, und je
weiter die Handlung fortschritt, desto drastischer und man könnte
fast sagen dümmer wurden auch seine Taten, und desto mehr habe ich
mich von ihm entfernt. Ich konnte seine Mühen, sich von der Masse
abheben und der App, die ihm seine Zukunft vorhergesagt hat, ein
Schnippchen zu schlagen, wenn überhaupt nur in ganz kleinen Teilen
nachvollziehen, was dazu geführt hat, dass ich seine Taten stets mit
einem missbilligenden Kopfschütteln beobachtet habe.
Auch seine Begleiterin Sun war nicht so
hatte einen anderen Charakter als vermutet, sie war extrem schwer
greifbar und launisch, sodass ich sie zwar spannend fand, jedoch
nicht sympathisch.
Ich mochte den Schreibstil, die Sprache
war jugendlich und locker, passend zum erzählenden Protagonisten,
sodass man schnell durch die Geschichte kommt, wenn man sich einmal
auf das Buch eingelassen hat.
Und mir gefiel auch die Idee der App,
die einem anhand von Spuren, die man im Internet und sozialen
Netzwerken hinterlässt, eine Zukunft prognostiziert. Das war
erschreckend realitätsnah, viele, mich eingeschlossen, machen sich
meistens vermutlich gar nicht so große Gedanken darüber, wie
durchschaubar sie für die großen Datensammler eigentlich sind.
Doch ich habe eine gewisse Leserführung
vermisst. Es wirkte so, als hätte man sich beim Schreiben der
Geschichte von Situation zu Situation treiben lassen, anstatt konkret
durchzuplanen, was denn am Ende das Ergebnis des Buches sein soll.
Der rote Faden, den ich anfangs noch ausmachen konnte, zerfaserte
zusehends und war irgendwann nur noch schwer zu fassen.
Mit dem Ende bin ich auch nicht
wirklich zufrieden. Es kam alles anders als vermutet, was an und für
sich auf keinen Fall schlecht ist. Aber jede der Figuren hat einen
unerwarteten oder gar abstrusen Weg eingeschlagen, den ich nicht
nachvollziehen konnte, was ich sehr schade finde, da ich gerade in
Sun große Hoffnungen gesetzt hatte.
Was mir an der Geschichte als
Gesamtkonstrukt jedoch gut gefiel, war das Setting. Es wechselt recht
häufig, wenn auch nicht so oft wie gedacht, und ich konnte mir alles
bildlich genau vorstellen. Teils habe ich mich in der Umgebung
regelrecht wohl gefühlt, selbst wenn die Dynamik zwischen Sun und
Jonas oft sehr angespannt war und dadurch die allgemeine Stimmung
drückte.
Mein Fazit:
Leider nicht mein Fall,
ich hatte wohl einfach andere Erwartungen, als ich an die Geschichte
rangegangen bin. Ich mochte das Setting und den Schreibstil, keine
Frage. Auch die Idee war spannend, jedoch habe ich keinen Draht zu
den Protagonisten finden können und auch die Umsetzung der Idee war
an einigen Stellen einfach nicht meins.
Ich vergebe gerundete 2,5 von 5
Sternen, gerundet landen wir dann bei 3.
★★★☆☆