Bibliografische Daten:
Titel: Sweet little lies
Autor: Kylie Scott
Verlag: LYX
Format: Paperback,
279 Seiten
Genre: Zeitgenössischer Liebesroman
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-7363-1439-9
Ersterscheinung: 27.11.2020
Klappentext:
Betty Dawsey hat die Nase voll. Zwar liebt sie ihren Verlobten Thom, doch hält er sie stets ein wenig auf Abstand und lässt sie nie wirklich Teil seines Lebens werden. Daher hat sie sich entschlossen, ihn zu verlassen – und das mit einem Knall. Buchstäblich! Denn eine Explosion zerstört urplötzlich die gemeinsame Wohnung. Betty kommt mit knapper Not davon und findet dabei heraus, dass Thom, der nerdige Versicherungsvertreter, in Wahrheit Thom, der Geheimagent ist. Betty fällt aus allen Wolken – aber sie hat keine Zeit, sich an diesen Gedanken zu gewöhnen. Denn jemand spielt ein falsches Spiel! Betty und Thom müssen nun nicht nur ihre Beziehung, sondern auch ihr Leben retten... (Quelle Daten, Text & Bild: Produktseite bei Bastei Lübbe)
Ich muss gestehen, dass ich anhand des
Covers und meinen bisherigen Erfahrungen mit der Autorin niemals auf
einen derartigen Klappentext geschlossen hätte. Das beste Beispiel
dafür, dass der Schein trügen kann! Eine Geschichte um einen
Agenten und seine Verlobte war so ziemlich das Letzte, was ich
erwartet habe, und umso neugieriger war ich im Endeffekt auf die
Story und die Umsetzung dieses für New Adult doch recht abgefahrenen
Themas.
Meine Befürchtung war, dass das Ganze
schnell ins Lächerliche abdriften könnte, wenn man versucht, eine
Portion Humor beizumischen. Ich hatte tatsächlich Sorge, die Figuren
und ihre Handlungen nicht ernst nehmen zu können, doch das war meist
nicht unbedingt der Fall. Der Schreibstil und die Erzählung aus der
Ich-Perspektive haben einem die Protagonistin Betty sehr sympathisch
gemacht, ich konnte mich gut in sie hineinversetzen, auch wenn es
mich massiv gestört hat, wie oft darauf herumgeritten wurde, dass
sie moppelig ist und nicht den typischen Modelmaßen entspricht. Auch
sie selbst spricht das viel zu häufig an, was irgendwie einen
bitteren Beigeschmack von „Ich bin dick und habe es trotzdem
geschafft, mir einen Typen zu angeln“ bekommen hat.
Was ein großes Plus für das Buch war,
ist das Tempo, in dem erzählt wird. Die Geschichte hat eine Rasanz,
der man sich nur schwer entziehen kann, sie kommt gefühlt nie zum
Erliegen und war für mich durchweg spannend zu verfolgen.
Zu sagen, dass Thom mich genervt hätte,
wäre zu viel gesagt. Aber ich empfand ihn als eine schwierige Figur
mit einem komplizierten Charakter. Er hat seiner Verlobten quasi
alles vorgelogen was ging, auch wenn sich das aufgrund seines Jobs
vermutlich nur schwer anders vereinbaren lässt. Doch bei solchen
Dingen wie zum Beispiel im Bett jemandem etwas „vorzuspielen“,
einfach nur um „durchschnittlich“ zu sein, ist geradezu
lächerlich. Wozu soll das gut sein? Damit seine Tarnung nicht durch
seine unfassbar guten Liebhaberqualitäten auffliegt? Was zum
Teufel...?
Allgemein habe ich mich an den
Bettszenen sehr gestört. Die waren derart überzogen, dass es schon
lächerlich war. Jedes Mal, wenn Betty und Thom sich näher gekommen
sind, musste ich die Augen verdrehen, es ging gar nicht anders.
Ihre Beziehung hatte für mich nichts
süßes oder emotionales, wahrscheinlich deshalb, weil sie ja quasi
schon bestand und sich einfach nur erneuert bzw. gefestigt hat.
Mein Fazit:
Die Geschichte an sich fand ich gut.
Ich mochte die Idee, auch wenn das Ende für mich jetzt nicht
sonderlich überraschend kam, muss ich sagen. Während des Lesens
habe ich mich trotz der Kritikpunkte gut unterhalten gefühlt, sodass
es zwar kein absolutes Highlight ist, aber dennoch ganz okay. Der
Liebhaber von typischem New Adult wird hier nicht auf seine Kosten
kommen, aber allen die mal einen Ausflug von den Klischees wagen
wollen, kann ich das Buch empfehlen.
Ich vergebe 3,5 und gerundet dann 4 von
4 Sternen.
★★★★☆