Mittwoch, 24. Mai 2023

Rezension zu "Infinity Son" (Adam Silvera)

Bibliografische Daten zum Buch:
Titel: Infinity Son
geschrieben von Adam Silvera
übersetzt von Hanna Fliedner
ISBN: 978-3-03880-064-4
erschienen am 16.02.23
396 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
ab 14 Jahren
Preis (Print): 22,00€

Klappentext:
Aufgewachsen in New York, haben die Zwillingsbrüder Emil und Brighton die Spellwalker immer vergöttert – eine Gruppe cooler Actionhelden, die sich geschworen hat, die Welt von den Specter zu befreien. Während die Celestials und andere Himmlische mit magischen Kräften geboren werden, stehlen die Specter gewaltsam die Essenz seltener magischer Kreaturen wie Phönixe. Brighton wünscht sich, er hätte die Macht, sich dem Kampf seiner Helden anschließen zu können. Emil hingegen will nur, dass die Kämpfe endlich aufhören. Nach einem Protest kommt es zu einer Schlägerei, und Emil erkennt seine eigene magische Kraft – eine, die ihn in den Mittelpunkt des Konflikts stellt und zu jenem heldenhaften Himmlischen macht, der Brighton immer sein wollte …
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Arctis Verlag)
Adam Silvera kannte ich bisher als Schreibenden von süßer, queerer Romance, mal mit mehr, mal mit weniger Tiefgang. Auf seine Superhelden-Story war ich dann sehr gespannt, weil ich mich mit sowas immer extrem gern auseinandersetze. Renegades, Spring Storm, ich könnte stundenlang in solchen Büchern versinken und war mir daher sicher, dass auch dieses mich wird begeistern können.
 
Leider lag ich mit dieser Einschätzung etwas daneben. Es hing, wie immer, zu großen Teilen an den Figuren. Emil und Brighton sind Brüder und was zu Beginn noch wie ein inniges Geschwisterband mit Verständnis für den jeweils anderen scheint, entwickelt sich im Laufe des Buches zu einer immer größer werdenden Katastrophe. Ich fand es so schade, dass die zwei mich nicht von sich überzeugen konnten, weder zusammen noch einzeln.
 
Womit wir dann beim nächsten Punkt wären, es findet leider kaum Figurenentwicklung statt. Emil bleibt stets ein verschüchterter, passiver Typ trotz seiner Kräfte und Brighton bleibt der fanatische Superhelden-Enthusiast. Es ist so schade, da das Buch eigentlich eine Menge Raum geboten hat für Weiterentwicklung, Reflexion.
Dazu kam die meiner Meinung nach ungünstige Verteilung der Action und Infos. Beides kommt relativ geballt, sodass man kaum Verdauungszeit hat.
 
Natürlich war nicht alles nur schlecht. Das Setting war spannend, selbst wenn ich gern mehr davon mitbekommen hätte. Einige Nebenfiguren konnten mir das Herz wohlig erwärmen und haben damit den Lesefrust etwas gedämpft. Und ich bin natürlich nach wie vor ein Superhelden-Fan. Was ich bei den Büchern des Autors immer sehr schätze, ist, wie konsequent gegendert wird, ein riesiger Pluspunkt.
 
Mein Fazit:
Ich bin sehr unschlüssig, ob ich weiterlesen wollen würde. Meine Erwartungen waren extrem hoch und wurden leider an vielen Stellen enttäuscht. Atmosphärisch war das Buch leider völlig anders als erhofft, die Figuren haben mit das Leben schwer gemacht und ich bin einfach nicht so locker durchgehuscht wie ich es angenommen hatte.
Mit beiden Augen geschlossen runde ich wo nötig auf 3 Sterne auf, aber nur wegen der Superhelden. 
⭐⭐⭐