Vielen Dank an das Bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar!
Bibliografische Daten:
Titel: With or Without You - Mein Herz gehört dir
Autor: Geneva Lee
Aus dem Amerikanischen
von
Michelle Gyo
Originaltitel: Teaching Roman
Originalverlag: Ivy Estate, Louisville 2017
Paperback , Klappenbroschur, 352 Seiten, 13,5 x 20,6 cm
ISBN: 978-3-7341-0706-1
Erschienen am 18. März 2019
(Quelle: Produktseite des Verlags)
Wenn man schon mal einem Lehrer in
freier Wildbahn begegnet, dann ist es meistens in den unpassendsten
Momenten. Das muss auch Jessica feststellen, als sie sich nach einem
Wet-Shirt-Missgeschick am Flughafen plötzlich ihrem ehemaligen Tutor
Roman gegenübersieht. Roman, für den sie schon seit Ewigkeiten
schwärmt, dem Mann ihrer heimlichen Träume..
Alles, was Jessica geplant hatte, war,
mit ihrer Freundin eine Auszeit von der Uni und von Männern in
Mexiko zu genießen. Doch gegen Urlaubsflirts ist ja für gewöhnlich
nichts einzuwenden.. auch wenn es sich bei dem Objekt der Begierde um
etwas Verbotenes handelt. Denn was in Mexiko geschieht, bleibt auch
in Mexiko.. oder?
Von Geneva Lee kannte ich bisher nur
die Royals-Reihe, der erste Teil von ihrer neuen Reihe, „Girls in
Love“ (nicht sehr kreativ, wenn man mich fragt) SuBt noch bei mir
herum. Dennoch wollte ich diesen zweiten Teil zuerst lesen, da mir
das Thema einfach spannender erschien.
Erzählt wird ganz klassisch aus der
Ich-Perspektive von Jess, mich hätte in diesem Fall aber viel mehr
Romans Sicht des Ganzen interessiert, schließlich ist er derjenige,
der mit einem Verhältnis zu einer Studentin seine noch nicht mal
richtig begonnene Karriere in den Sand setzen könnte.
Der Schreibstil war nicht besonders
anspruchsvoll, typisch New Adult umgangssprachlich und modern, etwas
zum schnell runterlesen, wenn man mal einen freien Nachmittag oder
Abend hat. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und war fast
schon geschockt, wie schnell das Ende erreicht war, auch im Hinblick
auf die Tatsache, dass die Autorin gefühlt zwei Jahre normale
Beziehung in ein halbes gesteckt hat.
Womit wir auch schon bei meinem größten
Kritikpunkt wären: Das Tempo in dem die Geschichte durchgezogen
wurde. Ich kann leider nicht zu viel verraten, ohne groß zu
spoilern, aber es war einfach zu viel für die wenige Zeit, die Roman
und Jess effektiv miteinander verbracht haben. Nach Mexiko passiert
gefühlt drei Monate nichts außer betretenem Schweigen und dafür
finde ich das Ende einfach zu weit hergeholt. Auch dass die beiden ja
scheinbar schon ewig ineinander verliebt sind und dann gleich im
Urlaub ohne große Vorrede übereinander herfallen, fand ich an den
Haaren herbeigezogen und zu viel de Zufalls.
Spannend wurde es erst im letzten
Drittel des Buches, wo die Konsequenzen des Ganzen zu Tage treten,
und auch das hat sich für meinen Geschmack zu leicht aufgeklärt.
Aber ich nahm im Vorfeld auch an, dass das Verhältnis von Roman und
Jess durch berufliche Verbindungen wesentlich kontroverser und der
Altersunterschied größer wäre, in der Hinsicht wurde man sogar vom
Klappentext auf eine falsche Fährte geführt, was ich persönlich
als ganz und gar nicht okay empfinde. Man bekommt als Leser nicht
das, was man erwartet, beziehungsweise nur in extrem abgeschwächter
Form.
Mit den Charakteren wurde ich auch
nicht richtig warm. Zunächst dachte ich, ich könnte mich mit Jess
gut identifizieren, ich habe ihren Mut Brett gegenüber bewundert.
Doch je weiter sie sich in die Sache mit Roman verstrickte, desto
mehr entglitt mir die Sympathie zu ihr. Der Tutor dagegen war mir von
Anfang an nicht geheuer, zu schleimig und offensiv. Ebenso wenig
mochte ich Cassie, die ständig entweder randalierende, feiernde
und/oder trinkende Freundin von Jess, mit der sie unterwegs ist.
Die Liebesbeziehung der beiden
Protagonisten konnte mich nicht überzeugen. Wie oben bereits
genannt, war alles zu schnell abgehandelt, es ging los von null auf
hundert, hing dann eine ganze Weile wieder bei null, war am Ende dann
aber auch fix bei zehntausend angelangt. Das gefiel mir nicht, war
nicht realistisch in meinen Augen.
Mein Fazit:
Davon abgesehen, dass im Klappentext falsche Tatsachen dargestellt werden, gefiel mir die Geschichte nicht so sehr, wie ich gehofft hatte. Die fehlenden Sympathien und das rasante Tempo werden nur durch den angenehmen Schreibstil wieder wettgemacht.
Davon abgesehen, dass im Klappentext falsche Tatsachen dargestellt werden, gefiel mir die Geschichte nicht so sehr, wie ich gehofft hatte. Die fehlenden Sympathien und das rasante Tempo werden nur durch den angenehmen Schreibstil wieder wettgemacht.
Es reicht so gerade eben für zwei von fünf Sternen.
★★☆☆☆