Zunächst ein paar Bibliografische Daten:
Titel | Gelobtes Land - Gloov | ||
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Christine Heimannsberg | ||
ISBN | 9789463860079 | ||
Seitenzahl | 380 |
„Lore hat es mit ihrem Bruder Jame, ihrem Freund Jul und Sim ins Gelobte Land geschafft – der Neuen Welt, wie sie hier genannt wird. Und die bietet alles, was nötig ist: Nahrung, Kleidung; selbst technische Errungenschaften haben hier den Vorfall überstanden. Fasziniert begibt sich Lore in die Hände von Flüchtlingshelfern und Therapeuten, während der nun fast dreizehnjährige Jame durch die einheimische Yuna Anschluss an eine Gruppe Gleichaltriger findet und sich zum ersten Mal verliebt. So wie Lore brennt er darauf, sich schnellstmöglich zu integrieren, während Sim und Jul den Fremden skeptisch gegenüberstehen.
Außerhalb des Camps zeichnet sich ein Umbruch in der Neuen Welt ab, in der das geistige Oberhaupt Maklaren Gewaltfreiheit, Polyamorie und gemeinschaftliches Erziehen der Kinder propagiert. Jul erkennt instinktiv die Gefahr, die von dem charismatischen Führer ausgeht und lässt sich von Sisdal für das Oppositions-Lager anwerben. Lore gerät zunehmend zwischen die Fronten. Als Jame durch Yuna in Schwierigkeiten gerät, erfahren die vier, was es in der Neuen Welt heißt, gegen die Regeln zu verstoßen.“
So lautet der für meinen Geschmack zu
ausführliche Klappentext des zweiten Teils der Trilogie um das
'Gelobte Land' von Christine Heimannsberg, der eigentlich die
Geschichte auch schon so perfekt umschreibt, sodass ein Lesen dieser
kaum noch notwendig ist.
Zudem möchte ich anmerken, dass ich es
für Schwachsinn halte, die Bücher ohne Kenntnis der zuvor
erschienenen zu lesen, auch wenn ich diese Einstellung jetzt schon an
vielen Stellen gesehen habe. Es ist und bleibt eine Fortsetzung mit
starkem Bezug zum vorigen Band, und wenn man die Leser, die brav bei
Buch eins angefangen haben, nicht zu Tode langweilen will, kann man
es gar nicht so ausführlich machen, dass Neueinsteiger alles
verstehen.
Also Leute, bei New Adult könnt ihr
meinetwegen die Reihen durcheinandergewürfelt lesen, aber doch nicht
bei Dystopien mit fortlaufender Handlung! Gleich wieder aus dem Kopf
schlagen!
Erzählt wird aus verschiedenen
Perspektiven, wobei die Ich-Erzählung aus der Sicht von Lore den
größten Teil einnimmt. Man kann ihre Gedanken und Gefühle aus der
ersten Reihe mitverfolgen, ein heilloses Auf und Ab, Hin und Her,
kein Wunder bei all den neuen Eindrücken in der scheinbar gut
organisierten Welt hinter der Mauer.
An und für sich ist dies kein
anspruchsvolles Buch, mit dem man sich allzu lange aufhalten muss,
denn der Schreibstil animiert zum dranbleiben und ermöglicht einen
stetigen Lesefluss, wenn man nicht gerade vom Inhalt genervt ist, wie
es bei mir öfter der Fall war.
Die neue Welt hat meines Empfindens
nach nämlich eine eigenartige Dynamik, die mich immer öfter an eine
Sekte oder einen gläubigen Clan hat denken lassen. Die Leute sind
verblendet und verfolgen Ideale, die, wie zumindest 50% der
Hauptpersonen verstanden haben, mehr als fragwürdig und einfach nur
Käse sind. Ich habe mich einfach nicht wohl in der Geschichte
gefühlt, was mehr als Schade ist, da ich die Flucht in Band eins
wirklich in mich aufgesaugt habe.
Selten passiert es, dass ich keinen
Lieblingscharakter habe, doch in diesem Fall war es so. Leider nicht
aus dem Grund, dass ich alle liebe, sondern weil ich sie alle so lala
fand. Keiner hat mich wirklich beeindruckt, zum Lachen gebracht oder
sonstige Emotionen ausgelöst außer einer Menge Unverständnis und
den ein oder anderen Wutanfall.
Mein Fazit:
Die Geschichte an sich war gut
durchdacht, keine Frage. Aber ich bin mit dem Gelobten Land auf
keinen grünen Zweig gekommen, genau so wenig wie mit deren
hirnrissiger Vorstellung von Liebe. Nach dem gelungenen ersten Band
meiner Meinung nach leider keine starke Fortsetzung, ob ich Band drei
lesen werde, steht noch in den Sternen.
Irgendwo zwischen den ganzen neuen
Regeln und Eindrücken bin ich wohl verloren gegangen.
Enttäuschte drei von fünf Sternen
★★★☆☆