So ein süßes, herzerwärmendes Buch habe ich schon lange nicht mehr gelesen! Einfach zum dahinschmelzen. 😍💗
Bibliografisches:
Titel: An Nachteule von Sternhai
Autor: Holly Goldberg Sloan Meg Wolitzer
Erscheinungsdatum:
22.07.2019 Autor: Holly Goldberg Sloan Meg Wolitzer
empfohlen ab 10 Jahren
288 Seiten, Fester Einband
Hanser Verlag
ISBN 978-3-446-26432-8
Deutschland: 17,00 €
Österreich: 17,50 €
ePUB-Format
E-Book ISBN 978-3-446-26541-7
E-Book Deutschland: 12,99 €
(Quelle Daten & Bild: Produktseite des Verlags)
Bett und Avery kennen sich nicht und
haben sich auch noch nie gesehen, und wenn es nach ihnen ginge,
sollte das auch so bleiben. Doch ihre alleinerziehenden und vor Liebe
scheinbar verwirrten Väter wollen, dass die beiden Mädchen sich
anfreunden, schließlich werden sie in Zukunft Schwestern sein. Das
geht auf keinen Fall! Da sind Bett und Avery sich einig. Dennoch sind
sie neugierig aufeinander und je mehr Nachrichten sie sich schreiben,
desto besser lernen sie einander kennen und es entsteht eine
wunderbare Freundschaft.
Ab und zu braucht man mal zur
Entspannung ein süßes Kinderbuch, in dem die Welt noch in Ordnung
ist zwischen all dem klischeebelasteten New Adult und rasanten
Fantasy-Geschichten.
Dieses ist so ein Wohlfühl-Buch, bei
dem man einfach nur abschalten und genießen kann.
Das Buch ist ähnlich aufgebaut wie der
Liebesroman „Wenn du das hier liest“, ausschließlich in Form von
Briefen und E-Mails, die die Figuren sich schreiben. Bei jenem Roman
hat es mich furchtbar gestört, doch bei diesem mochte ich es, was
vielleicht auch am Alter der Protagonistinnen liegt.
Durch die beiden Mädchen ist die
Sprache im Buch überwiegend einfach und leicht verständlich, nichts
für den anspruchsvollen erwachsenen Leser also, doch für die
Zielgruppe perfekt. Man merkt auch, dass die beiden Mädchen sehr
unterschiedlich sind, Avery schreibt ihre Mails immer grammatisch
korrekt und drückt sich sehr gewählt aus für ihr Alter, Bett
dagegen schreibt genau so, wie sie sprechen würde, emotional und mit
VIELEN GROßBUCHSTABEN, wenn sie etwas betonen möchte + einem
Plus-Zeichen statt einem 'und'.
Dadurch konnte man die beiden auch dann
auseinanderhalten, wenn man die Empfänger- und Absenderzeilen der
Mails nicht jedes Mal so genau anschaut.
Neben den Mädels kommen auch die Väter
der beiden sowie Betts Großmutter und Averys Mutter oft zu Wort,
sodass eine bunte Mischung an Sprechern, beziehungsweise Schreibern
entsteht, die die Geschichte auflockert und angenehme Abwechslung
bietet.
Zudem hätte ich nach meiner ersten
Erfahrung mit einem „E-Mail-Roman“ nicht gedacht, dass mir diese
Geschichte so gut gefallen und vor allem auch dass das Geschehen
zwischen den Mails so gut vorstellbar und logisch erklärt
dargestellt werden würde. Man kann sich perfekt ausmalen, was die
Mädchen wohl alles erlebt haben, denn vor allem Bett schildert alles
sehr aufbrausend.
Mir gefällt der charakterliche
Unterschied zwischen Avery und Bett sehr gut. Viele Leserinnen haben
sicherlich die Möglichkeit, sich mit einer von beiden zu
identifizieren, entweder mit der rational denkenden, eher nüchtern
und zurückhaltend wirkenden Avery oder der lebensfrohen,
abenteuerlustigen, wirbelnden Bett. Ich persönlich mochte Avery
lieber, ihre Angst vor Wasser teile ich nämlich zu 100%. Und mir hat
gefallen, dass sie ihre Mails und Briefe immer sprachlich korrekt
verfasst und sich relativ gehoben ausdrückt für ihr Alter.
Die beiden Kinder wollen sich zunächst
gar nicht kennenlernen. Sie sind alles andere als begeistert von den
Plänen ihrer Väter, eine Familie zu werden, aber sie schreiben sich
dennoch weiterhin. Mit der Zeit kann man beobachten, wie ganz
kleinschrittig eine wundervolle Freundschaft entsteht. Es waren
zuerst nur Kleinigkeiten, wie die Spitznamen und das 'xo' am Ende
einer Mail, auch der Ton wurde freundlicher und später regelrecht
begeistert. Diese Entwicklung war schleichend und dennoch habe ich
mich als Leser über jeden Fortschritt gefreut, sobald ich ihn
entdeckt habe.
Ebenfalls hat mir gefallen, dass das
Thema Homosexualität mit eingebunden wurde, und das auch noch auf
eine so natürliche, sensible Art und Weise. Es wird zwar oft
deutlich, dass es für viele Außenstehende in der Geschichte
ungewöhnlich ist, ein alleinerziehender Vater zu sein, der auch noch
auf andere Männer steht, doch für die beiden Mädchen ist es das
Normalste der Welt und so handeln sie auch. Sie tun Dinge, die andere
Kinder vermutlich auch für heterosexuelle Eltern planen würden.
Diese Liebe, die sich zwischen den
beiden Vätern entwickelt, wird von den Autorinnen nicht anders
dargestellt, als von Mann und Frau zum Beispiel, es war, wie es sein
sollte: normal. Es war für die Mädchen, für die Familie und damit
letztendlich auch für den Leser einfach normal und das wünsche ich
mir auch für das 'echte' Leben. Dass sich in Zukunft bald keiner
mehr Gedanken darüber macht, wer mit wem geht.
Mein Fazit:
Dieses Buch hat mir wirklich ein besonderes Leseerlebnis beschert. Es beschreibt wichtige Werte wie Akzeptanz, Familie und Freundschaft, gepaart mit zwei unglaublich sympathischen Protagonistinnen, liebenswerten bis schrulligen Verwandten und das alles verpackt im ungewöhnlichen Aufbau der Geschichte. Ich kann es jedem Leser, ob groß oder klein, nur empfehlen.
Dieses Buch hat mir wirklich ein besonderes Leseerlebnis beschert. Es beschreibt wichtige Werte wie Akzeptanz, Familie und Freundschaft, gepaart mit zwei unglaublich sympathischen Protagonistinnen, liebenswerten bis schrulligen Verwandten und das alles verpackt im ungewöhnlichen Aufbau der Geschichte. Ich kann es jedem Leser, ob groß oder klein, nur empfehlen.
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