Bibliografische Daten:
Autor: Bianca Iosivoni
Titel: Feeling Close to You
Verlag: LYX
Genre: New Adult
470 Seiten, Paperback
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-7363-1120-6
Ersterscheinung: 24.02.2020
(Quelle Daten & Bild: Produktseite der Verlagswebsite)
Klappentext:
„Was, wenn das Game Over gerade erst der Anfang ist?Teagan hat nur einen Wunsch: endlich raus aus ihrer Heimatstadt und ans College zu gehen. Um das Geld dafür zu sparen, streamt sie nachts online Videospiele. Sie ist so gut, dass sie sogar Parker, den beliebten YouTube-Gamer, besiegt. Der will unbedingt herausfinden, wer die unbekannte Spielerin ist. Obwohl die beiden Tausende von Meilen trennen und sie zunächst nur über Chats und Nachrichten kommunizieren, knistert es schon bald heftig zwischen ihnen. Doch Teagan ist in der Vergangenheit zu oft verletzt worden – und auch für Parker sind Gefühle das Letzte, was er gerade gebrauchen kann. Dennoch können die beiden einander nicht so einfach vergessen...“
Bücher übers Gaming gibt es im New
Adult Bereich viel zu wenige. Man sieht sie vielleicht im Genre
Science Fiction oder bei den Jugendbüchern, aber dass das Zocken in
einem College-Roman oder dergleichen schon einmal derart im Fokus
gestanden hat, habe ich noch nie erlebt. Und nach dem Lesen des
Buches kann ich sagen, dass das definitiv mal überfällig war!
Für mich als gelegentliche Zockerin
war dieses Buch eine Offenbarung, selbst wenn ich die im Buch
genannten Spiele größtenteils nicht kannte. Die Stimmung beim
Gaming, die Begeisterung der Protagonisten dafür, all das kam für
mich absolut glaubhaft und regelrecht ansteckend beim Leser an und
hat in mir den Wunsch ausgelöst, mich ebenfalls vor den nächsten PC
zu setzen und mit einem Lama ein paar Typen zu verdreschen. Danke an
der Stelle für das Kopfkino, das werde ich vermutlich so bald erst
einmal nicht mehr los.
Die Geschichte von Teagan und Parker
wird abwechselnd von ihnen aus ihrer beider Ich-Perspektiven erzählt,
was es dem Leser erlaubt, direkt an der Gefühls- und Gedankenwelt
der beiden teilzuhaben. Besonders in Teagan konnte ich mich
unglaublich gut hineinversetzen und ich habe in ihren Kapiteln
bedeutend mehr mitgefiebert als in denen von Parker, ehrlich gesagt.
Sie war einfach die perfekte Protagonistin, wenngleich oder gerade
weil sie menschlich alles andere als perfekt ist.
Ich habe mich von der ersten Seite an
in Teagan verliebt. Sie ist erfrischend ehrlich, direkt und Gott sei
Dank nicht dem Einheitsbrei angehörig. Sie ist ein Freak und das
meine ich durch und durch positiv. Zocker werden von anderen gern
belächelt oder als ungewaschene Nerds, die nie das Zimmer in der
elterlichen Wohnung verlassen, abgestempelt, und die weiblichen
Streamer dafür verurteilt, dass sie nur ihre Vorzüge in die Kamera
halten, um Follower zu generieren und in Wahrheit von Games genau so
viel Ahnung wie vom Häuser bauen haben. Teagan beweist mühelos das
Gegenteil, sie schafft es mir ihrem trockenen Humor meist auf Anhieb,
dass man sie gern haben muss, auch wenn sie immer betont, sie möge
keine Menschen. Zudem liebe ich sie für ihre rechtschaffene Art, mit
der sie besonders bei ihrer Familie aneckt. Eine nebenbei bemerkt
schreckliche Gruppe Menschen, aber das soll jeder für sich selbst
erfahren müssen.
Eigentlich würde ich lieber mehr über
Teagan reden, allerdings ist da ja auch noch Parker. Er ist nicht,
wie man es in tausend anderen Geschichten schon mal gelesen hat, ein
typischer Bad Boy, sondern ein ganz normaler Kerl, der
zufälligerweise das gleiche coole Hobby hat wie Teagan und damit im
Gegensatz zu ihr schon einen Haufen Geld macht. Aber da ein
männlicher Protagonist ohne finstere, meist familiäre Geheimnisse
ungefähr so selten ist wie ein Einhorn mit drei Beinen, hat
natürlich auch Parker eine Katze, die er früher oder später aus
dem Sack lassen muss. Und das ist in diesem Fall eine ziemlich fette
Katze, eine Katze, die ihn dazu bringt, schwerwiegende Fehler zu
begehen. Aber er verlangt ja keiner, dass unser zockender Sunny-Boy
perfekt ist, nicht wahr?
Teagan und Parker harmonieren einfach
großartig miteinander. Sie fordern sich gegenseitig heraus, nicht
nur im Umgang und den Gesprächen miteinander, sondern auch
wortwörtlich in Online-Games. Sie pushen sich gegenseitig, verstehen
sich auf einer Ebene, wie es nur Menschen können, die die gleiche
Leidenschaft verfolgen, und ich liebe die ganz eigene Dynamik, die
sich zwischen ihnen entwickelt. Manchmal haben sie mich an mich auch
auf eine persönliche Weise angesprochen, in solchen Situationen habe
ich besonders gut verstanden, was in den beiden vorgeht.
Ein weiteres großes Plus, was auch in
der Leserunde, an der ich teilgenommen habe, vielfach erwähnt wurde,
ist die WG, in der Parker lebt. Die Clique ist ein bunter, lauter und
manchmal auch gefährlicher Haufen liebenswerter Chaoten, von denen
jeder seine eigenen Geschichte verdient hat. Zwei fallen dem
aufmerksamen Leser da besonders ins Auge, und es wurde sich auch von
meiner Seite bereits kräftig die Hoffnung gemacht, dass da noch ein
weiterer Band kommen könnte. Falls nicht, müsste ich Sterne für
nicht abgeschlossene Handlungsstränge abziehen, und das möchte ich
nicht. Also, Frau Iosivoni, einmal Cole und Sophie bitte!
Mein Fazit:
Ein Buch mit Ecken und Kanten, wie die Protagonisten sie auch haben. Dennoch habe ich jede Seite bis auf ein paar Kleinigkeiten geliebt, besonders das Thema Gaming hat mich mitgerissen sowie Teagans in jedem Satz spürbare Begeisterung dafür. Die Geschichte hat mich so oft hibbeln lassen vor Aufregung, Glück und Euphorie, dass ich gar nicht anders kann als über ihre Mängel hinwegzusehen und volle 5 von 5 Sternen zu verteilen.
Ein Buch mit Ecken und Kanten, wie die Protagonisten sie auch haben. Dennoch habe ich jede Seite bis auf ein paar Kleinigkeiten geliebt, besonders das Thema Gaming hat mich mitgerissen sowie Teagans in jedem Satz spürbare Begeisterung dafür. Die Geschichte hat mich so oft hibbeln lassen vor Aufregung, Glück und Euphorie, dass ich gar nicht anders kann als über ihre Mängel hinwegzusehen und volle 5 von 5 Sternen zu verteilen.
★★★★★