Bibliografische Daten:
Titel: Serafin - Das Kalte Feuer
Titel: Serafin - Das Kalte Feuer
Autor: Kai Meyer
Preis € (D) 16,00 | € (A) 16,50
ISBN: 978-3-7373-5678-7
384 Seiten, gebunden
FISCHER Sauerländer
Ab 12 Jahren
ISBN: 978-3-7373-5678-7
384 Seiten, gebunden
FISCHER Sauerländer
Ab 12 Jahren
(Quelle: Produktseite der Verlagswebsite)
Klappentext:
„Serafins Venedig ist voller Magie. In einer Neumondnacht begibt er sich mit seiner geflügelten Katze auf Beutezug. Wie jeden Monat ist für eine Nacht das Wasser aus den Kanälen verschwunden. Doch statt Kostbarkeiten findet Serafin auf dem Grund des Canal Grande zwei fremde Mädchen, leblos am Fuß eines goldenen Spiegels. Mächtige Gegner machen Jagd auf die beiden. Die Gilde der Glasbrenner, die Kartographen der Spiegelwelt und eine legendäre Katzengöttin – sie alle sehen in den Mädchen Junipa und Merle den Schlüssel zu Venedigs uraltem Zauber.“
„Serafin“ ist quasi der vierte Teil
der Merle-Reihe, kann aber auch unabhängig gelesen werden. Für mich
war es selbst sehr lange her, dass ich die vorigen drei Bücher
gelesen habe, aber ich habe auch nur mit geringem Vorwissen alles
ausreichend gut verstanden. Dennoch spoilert man sich für die ersten
drei Bände, das sollte einem bewusst sein.
Ich bin jedes Mal skeptisch, wenn nach
vielen Jahren eine Reihe neue Bände erhält. Gerade vor einiger Zeit
bin ich mit einem Buch einer solchen neu aufgewärmten Reihe
ordentlich auf die Nase gefallen und war umso zögerlicher, ob ich
mich auf Serafin und seine Geschichte freuen soll oder nicht.
Allerdings wurden nach den ersten Seiten bereits alle Zweifel
ausgeräumt.
Kai Meyer hat eine kaum nachahmbare
Weise, seine Erzähler und Figuren vom Geschehen berichten zu lassen.
Man fühlt sich mit eingewoben in die Geschichte, spürt die Angst,
die Liebe und das Adrenalin der Figuren. Man ist nicht nur bei ihnen,
man ist sie. In „Serafin“ konnte ich mich komplett verlieren und
die Außenwelt für ein paar Lesestunden vergessen. Venedig hat einen
speziellen Zauberbann, dem man sich nicht entziehen kann und möchte,
verstärkt wird dieser durch die lebendigen und detaillierten
Ortsbeschreibungen, die einen glauben lassen, man sehe die Stadt
durch seine eigenen Augen.
Das Einzige, was das Setting und den
Schreibstil noch übertrifft, sind die fantastischen neuen Figuren,
die man in diesem Buch kennenlernt. Mein absoluter Liebling ist
Serafins Katze Cagliostra. Ich nannte sie in der Leserunde zum Buch
ein blödes, vorlautes, tapferes, flauschiges, liebenswert brummiges,
wundervolles Vieh, und ich finde immer noch, das trifft es auf den
Punkt. Die Katze hat zwar ihren eigenen Kopf, ist aber der treuste
Begleiter, den Serafin sich wünschen kann. Die beiden verbindet eine
Art Hassliebe, sie streiten sich andauernd, wissen aber genau, dass
sie sich auf den anderen blind verlassen können.
Die Konstellation Merle-Junipa-Serafin
hat für viele Spannungen und unerwartete Wendungen gesorgt. Merle
hat „ihren“ Serafin in der Vergangenheit verloren und muss nun
auf die harte Tour lernen, dass die Personen in den unterschiedlichen
Manifestationen von Venedig, nur weil sie gleich aussehen, nicht
unbedingt auch den gleichen Charakter haben, geschweige denn das
gleiche Leben führen wie die Menschen, die man in seinem
ursprünglichen Venedig kennengelernt hat. Damit hat der Autor sich
einiges getraut und ist ein Stück weit auch das Wagnis eingegangen,
einige Leser vor den Kopf zu stoßen, aber ich finde, das Risiko hat
sich gelohnt.
Um noch mal auf die Manifestationen der
Städte zurückzukommen, die Spiegelwelt und die unterschiedlichen
Versionen von Venedig zum Beispiel bergen durchaus das Potenzial, den
Kopf erst zum Rauchen und schließlich zum Platzen zu bringen, wenn
man lange genug drüber nachdenkt. Dieses Universum ist hochkomplex
und zugleich logisch wie rätselhaft, und im Nachhinein bedacht muss
es eine Heidenarbeit gewesen sein, sich so etwas auszudenken. Respekt
an den Autor!
Mein Fazit:
Serafin konnte mich bis auf einige Unklarheiten und offene Fragen wider Erwarten überzeugen. In diesem Fall erwischt man Gott sei Dank eine Fortsetzung einer fast verstaubten Reihe, die es wert ist, gelesen zu werden, was leider viel zu selten der Fall ist. Kai Meyer hat in der Leserunde relativ offen gelassen, ob es noch mehr Bücher zu Merle und Co. geben wird, aber ich wünsche es mir wirklich. Klare Leseempfehlung von mir!
Serafin konnte mich bis auf einige Unklarheiten und offene Fragen wider Erwarten überzeugen. In diesem Fall erwischt man Gott sei Dank eine Fortsetzung einer fast verstaubten Reihe, die es wert ist, gelesen zu werden, was leider viel zu selten der Fall ist. Kai Meyer hat in der Leserunde relativ offen gelassen, ob es noch mehr Bücher zu Merle und Co. geben wird, aber ich wünsche es mir wirklich. Klare Leseempfehlung von mir!
Gerundete 5 von 5 Sternen
★★★★★