Mittwoch, 26. Februar 2020

Rezension zu "Dark Love - Ohne dich bin ich verloren" (Estelle Maskame)

Bibliografische Daten:
Titel: Dark Love - Ohne dich bin ich verloren
Autor: Estelle Maskame
Aus dem Englischen von Bettina Spangler
Originaltitel: Just Don’t Mention It. Tyler’s Story
Originalverlag: Black & White Publishing
Paperback , Klappenbroschur, 576 Seiten, 13,5 x 20,6 cm
ISBN: 978-3-453-42343-5
Erschienen am  13. Mai 2019
(Quelle Daten & Bild: Produktseite der Verlagswebsite)

Klappentext:
„Tyler scheint alles zu haben: Er sieht unverschämt gut aus, ist mit einem bildhübschen Mädchen zusammen und zieht mit seinen Freunden von Party zu Party. Doch immer öfter gerät er in Schwierigkeiten. Der Grund dafür liegt in seiner Vergangenheit – und niemand scheint ihm helfen zu können. Bis Eden auftaucht, die Tochter seines Stiefvaters und das Mädchen, das hinter seine Fassade blickt. Kann er sich mit ihr seinem großen Geheimnis stellen und erstmals echte Liebe wagen? Mitreißend erzählt Estelle Maskame die dunkle Kindheitsgeschichte Tylers und seine Rettung durch Eden – aus seiner Sicht!“
Nach der Trilogie um Eden und Tyler kommt hier der vierte und dieses Mal hoffentlich tatsächlich letzte Teil. Wenn eine Reihe nach Jahren trotz eigentlich abgeschlossener Geschichte noch mal einen weiteren Band hinterher geschoben bekommt, bin ich grundsätzlich immer skeptisch, und das meiner Meinung nach auch in vielen Fällen zurecht. Mich hat dieser Zusatzband, den man aufgrund des Inhalts nicht wirklich als Band 4 bzw. Folgeband betiteln kann, nicht von seiner Nützlichkeit überzeugen können, denn selbst wenn nicht alles unnötig war, war die Redundanz des Ganzen doch relativ ausgeprägt.

Dieses Buch stellt im wesentlichen nichts anderes da als den ersten Teil aus Tylers Sicht erneut durchgekaut, mit winzigen Einschüben aus seiner Kindheit. Das war mir im Vorfeld durchaus bewusst und dennoch erhoffte ich mir, eine neue Perspektive auf das Geschehen zu erhalten.
Da mich schon der erste Teil nicht nachhaltig begeistern konnte, war es für mich wirklich mühsam, das ganze Theater mit Eden und ihrem aufmüpfigen Stiefbruder wieder erleben zu müssen. Ich mag die Figuren in diesem Buch nicht, das viel zu überzogene dramatische Verhalten nervt mich zu Tode. Leider gibt es außer Dean niemanden, mit dessen Charakter ich mich tatsächlich anfreunden konnte.

Was mich interessiert hat, waren die Kapitel, in denen es 5 Jahre in der Zeit zurück in Tylers Kindheit ging. Das war neu, es war spannend, es hat einem einen Einblick gegeben, den man vorher noch nicht bekam, und vor allem war es eines, nämlich viel zu mickrig.
Oft kamen auf drei oder vier Seiten Vergangenheit gleich 20 oder 30 Seiten Gegenwart, und nein, das ist nicht übertrieben gesagt. Es war leider tatsächlich genau eben dieses komplett unausgewogene Verhältnis von alt zu neu, was mich beinahe dazu getrieben hat, die Gegenwarts-Kapitel zu überspringen, um endlich erfahren zu können, wie es in Tylers Kindheit weitergeht.

Natürlich sollte es ein Stück weit noch mal anders sein, die Geschichte aus Tylers Sicht zu erleben anstatt aus der von Eden, aber ehrlich gesagt habe ich beim Lesen kaum einen Unterschied gespürt. Für mich war es, als hätte ich Band 1 noch einmal gelesen, bloß mit kleinen, unregelmäßig eingestreuten Krumen Neuartigkeit in Form der Rückblenden.
Da Tyler und Eden relativ viel Zeit miteinander verbringen und vor allem den gleichen Freundeskreis haben, gibt es leider kaum etwas in diesem Buch, was Tyler erlebt hat und man nicht eh schon in Band 1 auf die ein oder andere Art und Weise erfahren hat. Und das ärgert mich tierisch, sollte dieser Band doch noch eine neue Sichtweise auf die Dinge bieten, die ich für meinen Teil nur in den Vergangenheits-Kapiteln erhalten habe.

Mein Fazit:
Das Buch ist leider nicht das, was ich mir davon versprochen habe. Der Einblick in Tylers Vergangenheit war super spannend und interessant, allerdings stören die grob geschätzten 450 Seiten Füllmaterial mit der Nacherzählung von Band 1, die nichts wirklich Neues zu bieten haben.
Man hätte aus der Story um Tylers Kindheit eine Novella machen sollen, dann hätte es 5 Sterne gegeben. In diesem Fall sind es leider nur 2,5 bzw. gerundete 3 von 5 Sternen.
★★★☆☆