Samstag, 22. Februar 2020

Rezension zu "Year of Passion (4-6)" (J. Kenner)

Bibliografische Daten zum Buch:
Titel: Year of Passion (4-6)
Autor: J. Kenner
Aus dem Englischen von Nicole Hölsken, Anu Katariina Lindemann, Emma Ohlsen
Originaltitel: Man of the Month (4-6)
Originalverlag: Martini & Olive
Paperback , Klappenbroschur, 464 Seiten, 13,5 x 20,6 cm
ISBN: 978-3-453-36024-2
Erschienen am 11. März 2019
(Quelle Daten & Bild: Produktseite der Verlagswebsite)

Klappentext:

„Sexy Sixpacks, breite Schultern und verführerische Blicke – in der Bar The Fix geht es heiß her. Ein attraktiver Mann nach dem anderen liefert auf dem Laufsteg eine atemberaubende Show. Und die Damen in der Jury haben die Qual der Wahl: Welche zwölf Kandidaten werden gewinnen und am Fotoshooting für den heißesten Kalender aller Zeiten teilnehmen?
Mit dieser genialen Publicity-Aktion will eine Gruppe von Freunden ihre Lieblingsbar vor dem Aus retten. Schnell wird klar, dass es um noch viel mehr geht als den Kalender: Während sich die Atmosphäre immer weiter aufheizt, entflammen die Gefühle – und für jeden der zwölf Männer führt eine aufregende Begegnung zu ungeahnten Konsequenzen ...“
Der Klappentext gleicht dem des ersten Bandes und ähnlich verhält es sich mit dem Inhalt. Auch in diesem Band finden wieder drei Paare zusammen, es gibt Krisen zu überwinden, Konflikte zu lösen und die große Liebe nicht aus den Augen zu verlieren.
Ich muss gestehen, dass es mir in diesem Buch einerseits nicht mehr so sehr aufgestoßen hat, dass die Geschichten der einzelnen Paare auf die Seitenanzahl gesehen relativ wenig Raum haben, ich andererseits mit den Figuren aber sehr gefremdelt habe.

In diesem Buch war es so, dass, abgesehen von Tyree, dem Besitzer der Bar, eher Außenstehende ihre Geschichte bekommen haben. Damit meine ich zum Beispiel Mitarbeiter aus der Bar, die bisher kaum Auftritte hatten, bzw. nur wenig aufgefallen sind. Das hat es mir schwer gemacht, eine Verbindung zu den Figuren aufzubauen, insbesondere weil mir langsam bei all den neuen Namen, die stetig in den Topf geworfen werden, der Kopf brummt. 

Mir gefällt es wesentlich besser, wenn es um Figuren aus dem harten Kern der Personen geht, beispielsweise um welche der Teilhaber der Bar. Ich hatte auf eine Geschichte zu Brent gehofft, aber die kommt dann wohl erst in Band 3 oder 4, dafür ging es in einem Drittel des Buches zumindest um Tyree. Trotz der Figuren haben mir auch die anderen Teilgeschichten gefallen, da jedoch eher wegen der Handlung.

Die Geschichte um den Besitzer der Bar war zugleich auch die, bei der ich am meisten mit dem Alter der Figuren zu kämpfen hatte. Ich bin normalerweise eher ein Fan von New Adult College-Lovestorys und dass Tyree bereits 46 Jahre alt ist, hat mir beim Lesen irgendwie einen bitteren Beigeschmack gegeben. Das war nichts, womit ich mich identifizieren oder wo ich mich annähernd gut reindenken kann, ich würde es auch gar nicht versuchen wollen ehrlich gesagt. 

Dafür gefielen mir die anderen beiden Drittel vom Alter her und geschichtlich sehr gut, besonders die Juni-Story war wirklich spannend.

Wie schon einmal kurz erwähnt fiel es mir dieses Mal leichter, mich damit abzufinden, dass die einzelnen Liebesgeschichten relativ kurz waren. Klar, bei drei Stück in einem Buch mit durchschnittlicher Länge bleibt da nicht viel Platz fürs Detail. Dennoch gab es in diesem Teil wenigstens keine übertriebenen Entwicklungen und komplette Lebensplanungen wie in Band eins, das hat das Ganze für mich etwas gerettet.

Was mir jedoch aufgefallen ist und ich etwas verwirrend aber auch genial finde, ist, dass die Geschichten teilweise parallel laufen. Das heißt, die Lovestorys der Paare folgen nicht stumpf aufeinander, sondern man erlebt in jeder Geschichte etwas noch einmal aus Perspektive der neuen Protagonisten, was bereits vorher passiert ist.
Beispiel: Der Heiratsantrag von A an B ist sowohl zu lesen in der Geschichte von A und B, als auch noch mal in der von C und D, da diese sich zu dem Zeitpunkt bereits treffen, was man aber erst in ihrer eigenen Story erfährt. Etwas kompliziert zu erklären, aber raffiniert eingefädelt und es verknüpft die einzelnen Entwicklungen auf clevere und trotzdem unauffällige Weise.

Mein Fazit:
Besser als Band 1 was den Aufbau betrifft, aber inhaltlich etwa auf dem gleichen Level. Aus den Socken gehauen hat es mich nicht, aber es war nett zu lesen.

Mittelmäßige drei von fünf Sternen.
★★★☆☆