Titel: Das Labyrinth des Fauns
Autor: Cornelia Funke
Hardcover
Preis € (D) 20,00 | € (A) 20,60
ISBN: 978-3-7373-5666-4
320 Seiten, gebunden
FISCHER Sauerländer
(Quelle Daten & Bild: Produktseite auf der Verlagsseite)
„Spanien, 1944: Ofelia zieht mit ihrer Mutter in die Berge, wo ihr neuer Stiefvater mit seiner Truppe stationiert ist. Der dichte Wald, der ihr neues Zuhause umgibt, wird für Ofelia zur Zufluchtsstätte vor ihrem unbarmherzigen Stiefvater: ein Königreich voller verzauberter Orte und magischer Wesen. Ein geheimnisvoller Faun stellt dem Mädchen drei Aufgaben. Besteht sie diese, ist sie die lang gesuchte Prinzessin des Reiches. Immer tiefer wird Ofelia in eine phantastische Welt hineingezogen, die wundervoll ist und grausam zugleich. Kann Unschuld über das Böse siegen?“
Cornelia Funke dürfte die Autorin
schlechthin für Kinder- und Jugendbücher sein. Kaum ein Mädchen
meiner Generation, was ich kenne, hat ihre „Wilden Hühner“ nicht
geliebt und kaum ein Heranwachsender kam um die Tintenwelt herum,
Cornelia Funke ist in mehr Bücherregalen zuhause als gefühlt jede
andere deutsche Autorin. Und so war es Begeisterung pur, die mich
erfasste, als bekannt wurde, dass sie ein neues Jugendbuch
veröffentlichen wird, nämlich „Das Labyrinth des Fauns“.
Das Buch basiert auf einem Film, von
dem ich ehrlich gesagt bis dato noch nie etwas gehört hatte, den ich
auch nach dem Lesen nicht gesehen habe, und von dem ich es auch nicht
unbedingt vor habe. Ich hatte irgendwie etwas anderes erwartet beim
Lesen, auch wenn es schwierig in Worte zu fassen ist, weshalb mich
der Film zum Buch nicht reizt.
„Das Labyrinth des Fauns“ ist
definitiv Cornelia Funke, obwohl es eigentlich „nur“ ein
verschriftlichter Film ist und keine eigene Kreation. Den Schreibstil
der Autorin ist unverkennbar, besonders in Kombination mit der Welt,
in der die Geschichte spielt, denn so hat mich das Buch an vielen
Stellen an die Reckless-Reihe erinnert. Man taucht in ein ganz und
gar ungewöhnliches Setting ein, bereits nach wenigen Seiten hat das
Geschehen einen im Griff und spinnt ein immer dichter werdendes Netz
um den Leser, was einen erst nach dem Schlusswort wieder freigibt.
All die Prüfungen, die Ofelia bestehen
muss, und das magische Königreich des Fauns wirken, als hätten sie
auch aus Cornelia Funkes eigener Feder stammen können. Die Mischung
aus Fantasie, Finsternis und Emotionen ist genau, was ich auch in den
Büchern der Reckless-Reihe erlebt und geliebt habe, die Macher des
Films hätten sich keinen passenderen Schriftsteller aussuchen
können, um ihr Werk zu Papier zu bringen.
Ofelia ist auf den ersten Blick ein
schüchternes, süßes Mädchen, zugleich naiv und mutig, unerfahren
und trotzdem bereit, Wagnisse einzugehen. Sie ist eine ungewöhnlich
junge Protagonistin für ein Jugendbuch, was sie allerdings nicht
weniger interessant macht. Ab und an habe ich zwar den Kopf über sie
geschüttelt und mich geärgert, was sie sich bei ihrem Handeln
gedacht hat, aber das mache ich weiß Gott auch bei Protagonisten
Mitte 20.
Was mich an dem Buch etwas verwirrt
hat, waren die vielen Zwischengeschichten, die vermutlich Licht in
die Dunkelheit um das Geheimnis und die Vergangenheit des Fauns und
seines Reiches bringen sollten, mich allerdings ab einem bestimmten
Grad nur zusätzlich durcheinander gebracht haben. Zudem hatte ich
manchmal relativ große Schwierigkeiten, mir die abstrakten
Handlungsverläufe und magischen Vorkommnisse genau vorstellen zu
können. An diesen Stellen wäre es sicherlich hilfreich gewesen, den
Film vorher gesehen zu haben, um sich ein besseres Bild vor Augen
führen zu können.
Mein Fazit:
Großartiger Erzählstil, faszinierendes Setting, fesselnde Story, großer Gruselfaktor, an manchen Stellen für mich allerdings zu verwirrend, als dass ich mir ein 100% genaues Bild in meinem Kopf hätte machen können.
Großartiger Erzählstil, faszinierendes Setting, fesselnde Story, großer Gruselfaktor, an manchen Stellen für mich allerdings zu verwirrend, als dass ich mir ein 100% genaues Bild in meinem Kopf hätte machen können.
Wohlwollende 3,5 bzw. gerundete 4 von 5
Sternen gibt es von mir.
★★★★☆