Titel: Das Babel Projekt – Lostlife
geschrieben von Jay Kristoff
geschrieben von Jay Kristoff
ISBN: 978-3-423-76401-8
Erscheinungsdatum: 19.10.2022
Hardcover: 496 Seiten
Format: 14,3 x 22,0 cm
Übersetzung: Aus dem australischen Englisch von Gerald Jung
Lesealter ab 14 Jahre
EUR 23,00 [DE] – EUR 23,70 [AT]
Klappentext:
Nach dem verheerenden Kampf um Babel wurde Lemon Fresh von ihren Gefährten getrennt und schlägt sich nun alleine durch die Einöde der Glaswüste. Doch mörderische Verfolger wollen sie wegen ihrer unterdrückten Fähigkeiten einfangen und für ihre Zwecke missbrauchen. Schutz findet Lemon bei einer Gruppe Außenseiter mit ebenso ungewöhnlichen Begabungen wie den ihren – und einem Anführer, der nicht nur die Geheimnisse von Lemons Vergangenheit aufdecken könnte. Dafür muss Lemon in das Wettrennen mit ihrer ehemaligen besten Freundin Eve einsteigen, um die echte Ana Monrova zu finden und das Geheimnis der Lifelikes zu entschlüsseln. Doch nichts ist, wie es scheint …
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: dtv)
Lostlife ist die Fortsetzung einer
Geschichte, von der ich im Vorfeld nie gedacht hatte, dass sie mich
so sehr begeistern könnte. Mit Jay Kristoff habe ich bisher fast nur
extrem gute Erfahrungen gemacht, aber Lifelike stand ich etwas
skeptisch gegenüber. Völlig unbegründet, wie sich dann
herausstellte, und ich habe mich sehr auf die Fortsetzung gefreut.
Nun ist sie endlich da und ich muss sagen, es war zunächst wie nach
Hause zu kommen.
Die Ethik menschenähnliche KI
betreffend ist immer schwierig. Ab welchem Punkt hat man eine zu
innige Beziehung zu ihr? Ab welchem Punkt ist sie bedrohlich? Wann
verliert man die Kontrolle? Wie menschlich dürfen Roboter sein?
Lebensecht, also lifelike? Diese Fragen werden auch in diesem Band
weiterhin verfolgt, selbst wenn klar ist, dass die Fronten zwischen
denen, die herrschen, und denen, die beherrscht werden, sich zum Ende
von Band 1 deutlich verschoben haben und es hier weiterhin tun.
Die Perspektive, aus der erzählt wird,
ändert sich in diesem Buch immer mal wieder. Es gibt für meinen
Geschmack ausreichend Abwechslung, aber der Fokus liegt
unerwarteterweise viel auf Lemon, was mich einerseits erstaunt,
andererseits nach kurzer Gewöhnung aber auch gefreut hat. Ich mochte
Eve/Ana, aber Lemon Fresh hat eine so schlagfertige Art, dass es
einfach Spaß gemacht hat, sie näher zu begleiten.
Natürlich kommt auch die Spannung in
diesem Band nicht zu kurz. Es wird rasant, brutal, blutig und niemals
langweilig, manchmal geschah fast schon zu viel, um mit allem
ausreichend hinterherzukommen. Ich habe oftmals Pausen einlegen
müssen, um zu verarbeiten, was da gerade eigentlich geschehen ist,
und so streckte sich das Leseerlebnis länger, als für so eine
kurzweilige Geschichte eigentlich angemessen gewesen wäre.
Stellenweise wurde es wegen der Roboter
und Maschinen sehr technisch. Da hatte ich dann meine
Schwierigkeiten, am Ball zu bleiben, gefühlt noch mehr als in Band
eins, wo mir dieser Umstand auch schon aufgefallen war. Ich habe mich
meist wieder gut gefangen, aber das ist ein Kritikpunkt, den ich
leider nicht ignorieren kann.
Der Abschluss war dann wieder sehr
gemein und lässt auf Band 3 hoffen.
Mein Fazit:
Eine schöne
Fortsetzung, die leider nicht ganz an den Vorgänger herankommt, aber
meiner Meinung nach dennoch lesenswert ist und sehr gute 4 von 5
Sternen einfährt. Etwas weniger wäre hier mehr gewesen, ich bin
sehr gespannt auf den dritten und letzten Teil!
⭐⭐⭐⭐