Titel: Gameshow - Der Preis der Gier
geschrieben von Franzi Kopka
Verlag: FISCHER Sauerländer
Erscheinungstermin: 29.03.2023
432 Seiten, Hardcover
empfohlenes Alter: ab 14 Jahre
ISBN: 978-3-7373-5947-4
Erscheinungstermin: 29.03.2023
432 Seiten, Hardcover
empfohlenes Alter: ab 14 Jahre
ISBN: 978-3-7373-5947-4
Preis (Print): 18,00€
Klappentext:
2126, New London: Als die siebzehnjährige Cass in die niedrigste Klasse der Gesellschaft verstoßen wird, weiß sie, dass es nur einen Weg gibt, dieser Hölle zu entkommen: Sie muss es in die nächste Gameshow schaffen. Wer an der Gameshow teilnimmt, kann ein Ticket nach ganz oben gewinnen – oder bezahlt die Chance mit dem Leben. Cass bekommt unerwartet Hilfe von Jax, dem besten Gamer in der Arena. Die beiden werden Verbündete im großen Spiel um ihr eigenes Leben und gesellschaftlichen Aufstieg. Doch ihr Deal und auch ihre Gefühle füreinander beruhen auf einer Lüge, die alles, was sie sich gemeinsam erkämpft haben, zum Einsturz bringen könnte.(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Fischer Verlag)
Game Show und ich sind ein Match made
in Heaven. Ich wusste nicht, dass ich mal wieder eine gute Dystopie
brauchte, bis ich dieses Buch bekommen habe. Und Leute, ich LIEBE es.
So richtig.
Franzi Kopka hat den Nagel auf den Kopf
getroffen und ich kann es kaum erwarten, in Band zwei die Figuren
wiederzutreffen und endlich wieder in Cass' Welt einzutauchen.
Ich sage es direkt vorweg: Wer denkt,
hier wurde das Rad neu erfunden, der wird wohl enttäuscht werden. Es
gibt sehr viele Parallelen zu bekannten Jugendbuch-Dystopien wie
Panem, Die Bestimmung oder Maze Runner. Man könnte sagen, in Game
Show vereinen sie sich alle zu einer gemeinsamen Geschichte mit
einigen Ergänzungen im World Building. Manche Lesende empfinden das
sicherlich als störend, als zu ähnlich, als abgekupfert. Und ich
kann das wirklich nachvollziehen. Mich jedoch hat es im besten Sinne
daran erinnert, wie sehr ich Dystopien liebe, alte Gefühle von
früheren Leseerlebnissen wieder geweckt und neue hinzugefügt. Es
war wie nach Hause zu kommen.
Meine liebsten Szenen waren die, in
denen die Spiele beschrieben wurden. Es ging immer rasant zur Sache,
war spannend, war gefährlich und ich liebte es von der ersten bis
zur letzten Sekunde.
Cass ist eine Figur, die ich sehr gern
begleitet habe. Sie ist den Launen ihres Vaters hoffnungslos
ausgesetzt und hat ihm zu „verdanken“, dass sie sich nach einer
misslungenen Wette als Gamerin statt als Gamblerin durchschlagen und
in gefährlichen Wettkämpfen zum Vergnügen der reichen Schichten
der Bevölkerung beweisen muss. Allein die Kraft, diesen
gesellschaftlichen Absturz zu überstehen, hätte ich nicht gehabt.
Geschweige denn den Willen, diese teils extrem grausamen Spiele
durchzuziehen. Daher habe ich Cass stets bewundert, habe mit ihr
mitgefiebert und es sehr genossen, sie über sie Story hinweg an
ihren Aufgaben wachsen zu sehen. Ich konnte mich gut in ihre Gedanken
und Handlungen hineinversetzen, sie war sehr authentisch und meiner
Meinung nach immer straight in ihrem Charakter.
Auch die anderen Figuren waren spannend
mit anzusehen. Jax als Love Interest hat ein überzeugendes Bild
abgegeben, ich kann durchaus verstehen weshalb es zwischen ihm und
Cass gefunkt hat. Er ist einer dieser Typen, die so wirken wollen als
hätten sie eine harte Schale, jedoch ein großes Herz und eine
hilfsbereite Ader dahinter verbergen. Er kümmert sich um die, die er
liebt, und das finde ich bei Protagonisten eine großartige,
bewundernswerte Eigenschaft.
Neben Jax gibt es auch Nebenfiguren aus
Cass' Umfeld, die es mir sehr angetan haben. Sie erfährt nicht nur
Schlechtes in der Zone, in der sie wegen ihres Vaters gelandet ist,
sondern baut sich langsam aber sicher eine Existenz auf, unterstützt
von einigen ganz herzigen Menschen.
Um die ganze Erzählung aufzulockern
und Hintergründe zu erklären, gibt es ab und zu Rückblicke, die
sich allerdings nicht vorrangig mit Cass beschäftigen. Es gibt
leider generell wenig Infos dazu, wie es überhaupt zu New London
gekommen ist, daher war es schön, wenigstens etwas über die
persönliche Vergangenheit der Figuren und der Mechaniken zu
erfahren, die in den Zonen für bestimmte Verfahren genutzt werden.
Das klingt jetzt sehr kryptisch, weil ich Spoiler vermeiden möchte,
wenn ihr das Buch lest, versteht ihr es besser.
Mein Fazit:
Der Schreibstil lässt einen die Seiten
nur so verschlingen, ich liebe die Figuren und auch wenn man nicht
von Innovationen erschlagen wird und es viele Parallelen zu bekannten
Dystopien gibt, finde ich, dass die Geschichte ihren ganz eigenen
Charme hat, dem ich hoffnungslos verfallen bin. Mich hat dieses Buch
hervorragend unterhalten und ich freue mich sehr auf die Fortsetzung!
⭐⭐⭐⭐⭐