Nach 1,5 Jahren kam es nun zu meiner ersten Leserunde bei Wasliestdu.de. Ich war erst geschockt und dann unglaublich erfreut, dass es endlich geklappt hat!
Bibliografie:
Autor: Monika Peetz
Titel: Das Herz der Zeit - Die unsichtbare Stadt
Verlag:
Wunderlich
Erscheinungstermin: 19.02.2019
432 Seiten
ISBN: 978-3-8052-0033-2
Reihe: Lena und Dante
Erscheinungstermin: 19.02.2019
432 Seiten
ISBN: 978-3-8052-0033-2
Reihe: Lena und Dante
(Quelle: Produktseite beim Verlag)
„Es fühlte sich an wie Weihnachten, Ostern und Geburtstag zugleich, wie eine Eins in Mathe, nackte Füße im warmen Sand, Gewinnen bei Monopoly, wie alles Gute, das ihr je passiert war.“ (aus „Das Herz der Zeit – Die unsichtbare Stadt“ von Monika Peetz)
Lenas Leben ist alles andere als rosig.
Ohne ihre Eltern ist sie bei einer Tante aufgewachsen, die mit ihren
eigenen beiden Töchtern allerdings genug zu tun hat, und so wird
Lena oft benachteiligt und muss häufig Fehler anderer ausbaden. Was
wäre also, wenn sie die Zeit mithilfe einer ungewöhnlichen Uhr
zurückdrehen und ändern könnte? Würde sie ihre Eltern vor ihrem
tödlichen Unfall bewahren können? Und was spielt Dante, der Junge
mit den verwirrenden Augen, für eine Rolle in dieser Scharade?
Es ist tatsächlich das erste Mal, dass
ich einem Hype zum Opfer gefallen bin und es bereue. Auf dieses viel
gelobte Buch hatte ich mich sehr gefreut und auch entsprechend hohe
Erwartungen, allerdings kam recht bald die Ernüchterung.
Die Erzählperspektive wahr sehr
unpersönlich, sprich, keine Ich-Perspektive, und auch die
Erzählerwechsel zu Nebencharakteren, die eigentlich sonst immer für
angenehme Abwechslung sorgen, haben mich in diesem Fall nicht
wirklich begeistern können. Allen voran Dante, den männlichen
Protagonisten empfand ich als langweilig und unsympathisch, deshalb
mochte ich die Abschnitte aus der Sicht auf ihn auch nicht.
Der Erzählton war sehr einfach und
fast schon kindlich, vielerorts wurde von anderen Lesern angemerkt,
es sei nicht dem Alter der Protagonistin entsprechend, und dem kann
ich mich anschließen. Man hatte teilweise das Gefühl, dass eine
12-Jährige die Story erzählt, und kein Teenager von 15 (?) Jahren,
bei solchen Szenen wie beim „Küssen spielen“ mit Dante ging es
eher noch weiter Richtung Kindergarten, da konnte ich wirklich nur
den Kopf schütteln.
Das Thema Zeitreisen ist an sich ein
sehr spannendes, bei dem man als Autor aber echt aufpassen muss, dass
man sich nicht in Widersprüchen verzettelt. Aber in diesem Buch war
es eher fragwürdig, welchen Zweck die Reisen erfüllen sollen. So
richtig auf die Fragestellung „Warum?“ wurde nie eingegangen,
wieso es Zeitreisende gibt und woher sie kommen, weiß keiner. Sie
leben in einer Art Stadt, in der ein stetiges Kommen und Gehen
herrscht, jeder achtet nur auf sich selbst und kümmert sich nicht um
seine Mitmenschen. Ich habe mich in diesem Setting so gar nicht wohl
gefühlt, zu keiner Zeit, es war einfach zu unpersönlich und kalt.
Ebenso wie die Stadt mir unsympathisch
war, mochte ich auch die Charaktere nicht. Lena war zu kindisch und
steckt Bemerkungen von ihrer Tante viel zu oft einfach weg anstatt
sich zu wehren, Dante ist zu schräg. Auf der einen Seite war er in
manchen Situationen super langweilig, auf der anderen Seite macht er
Dinge, die keiner nachvollziehen kann, wie zum Beispiel Lena mit der
Welt der Zeitreisen zu konfrontieren und sie dann mit tausend Fragen
allein zurückzulassen.
Sauer aufgestoßen ist mir auch Lenas
„Familie“, da ist einer schlimmer als der andere. Die Tante ist
dauergestresst und benimmt sich Lena gegenüber furchtbar, die
Cousinen filmen sie im Badezimmer und tanzen ihr auf der Nase herum.
Die Einzige, auf die Verlass ist, ist Lenas beste Freundin Bobbie,
ein wirklich cooles Mädchen mit einem Hang zum Sarkasmus und einer
Schwäche für die Wissenschaft.
Das Ende des Buches war ebenfalls sehr
unbefriedigend. Für alle geht es irgendwie gut aus, wie eine Art
erzwungenes Happy End, allerdings ohne eine einzige Frage zu
beantworten, die der Leser sich im Laufe der Geschichte stellt. Es
läuft alles darauf hinaus, dass man den zweiten Band lesen muss, um
vielleicht einiges aufzuklären, was tiefer geht.
Mein Fazit:
Viel Potenzial, wurde aber nicht ausgeschöpft. Ich finde, der Hype um dieses Buch wird ihm nicht gerecht, leider.
Viel Potenzial, wurde aber nicht ausgeschöpft. Ich finde, der Hype um dieses Buch wird ihm nicht gerecht, leider.
Zu kindische Protagonisten,
unsympathische Charaktere, kaltes, herzloses Setting.. mehr als 3
Sterne sind da nicht drin, auch wenn sich das Buch sehr flüssig
lesen ließ und selten langweilig war.
Also, von mir gibt es drei von fünf Sternen.
★★★☆☆