Dilogien sind für mich eigentlich nichts halbes und nichts ganzes. Es wirkt so, als hätte der Autor es nicht geschafft, alles wichtige in einen Band zu packen, aber auch wiederum nicht genug Ideen, um eine Trilogie damit zu füllen. Doch ich glaube, ich tue ihnen damit Unrecht, denn es hat auch was für sich, "nur" eine Dilogie zu lesen. Man kann sich zugleich auf eine Fortsetzung freuen und hat auf der anderen Seite nicht noch zwei Bände im Nacken, die darauf warten, gelesen zu werden, sondern nur einen weiteren. 😃
Gar nicht so übel also.
Bibliografische Daten:
Titel: Fabula Magicae 2 - Das Erbe der Bücherwelt
Autor: Aurelia L. Night
Seiten: 335
Alter: ab 14 Jahren
ISBN:
978-3-646-60493-1
(Quelle: Produktseite des Verlags)
„Mein Herz sehnte sich nach dieser heilen Welt, die die verschlungenen Hände meiner Eltern versprachen.“ (aus „Fabula Magicae 2 - Das Erbe der Bücherwelt“ von Aurelia L. Night)
Nachdem Mia durch Liam in ihre eigene
Welt zurückgeschickt wurde, um den Gefahren der Bücherwelt zu
entgehen, stellt sich heraus, dass es nicht mal dort mehr sicher für
das Mädchen und ihre Familie ist. Mia spürt einfach, dass sie sich
von ihrer Heimat entfremdet hat und sich in Liams Welt und vor allem
bei ihm eher Zuhause fühlt, und so setzt sie alles daran, um mit dem
König das Böse in Mediocris zu bekämpfen. Dabei kommt ihnen nicht
nur die Macht von Liams Mutter immer wieder in die Quere, sondern
auch der Fluch, der Liam in Schach hält.
Dies ist der zweite Band einer Dilogie,
als Empfehlung ist gleich vorweg zu sagen, dass die Reihenfolge
einzuhalten ist, da die Bände aufeinander aufbauen. Die Handlung
knüpft direkt dort an, wo es in Band 1 aufgehört hat, allerdings
wird das Geschehen von einem Prolog angeführt, in dem man etwas über
die Vergangenheit der bösen Zauberin erfährt, was später noch von
größer Wichtigkeit für die Handlung sein wird.
Im Folgenden erzählt Mia wieder aus
ihrer Ich-Perspektive, es hat mir sehr gefallen, alles mit ihr
miterleben zu können. Durch die jugendliche Art zu erzählen fühlt
man sich direkt angesprochen und kann sich als Leserin perfekt mit
ihr identifizieren, es macht einfach Spaß, sich mit Mia durch
Mediocris zu bewegen.
Ebenso wie der erste Band lässt auch
dieser sich schnell und angenehm flüssig lesen, man kommt gut in die
Geschichte rein und ist, ehe man sich versieht, auch schon fertig.
Was mir bei diesem Buch allerdings wieder etwas gefehlt hat, war die
Tiefe. Natürlich entsteht eine Verbundenheit zur Protagonistin durch
die Erzählweise, aber die Beziehung zu den anderen Charakteren
bleibt etwas auf der Strecke, leider. Besonders Liam hätte ich gern
mehr in den Kopf gucken können, ein paar Szenen aus seiner Sicht
hätten dem Ganzen mehr Würze verpasst.
Aber die altbekannten Charaktere
wiederzutreffen, hat unglaublich Spaß gemacht, angefangen bei dem
jungen Halbelf Lio bis hin zum brummigen Troll Oskar. Die Truppe um
Mia ist eine bunt gemischte, jeder trägt seinen Teil zu dem wilden
Haufen bei, sodass man auf keinen verzichten wollen würde.
Durch die Handlanger der Zauberin wird
es in diesem Band wieder sehr spannungsgeladen, die Helden werden in
viele Duelle verwickelt und müssen nicht nur einmal um ihr Leben
fürchten. Man ist beim Lesen öfter in eine „Hoffentlich passiert
keinem was!“-Situation gekommen, allerdings muss ich sagen, dass es
nicht für alle ein Happy End gibt.
Das ist es auch, was ich an diesem Buch
gern mochte, dass nicht übertrieben auf heile Welt gemacht wird,
sondern zwischendurch auch mal jemand stolpert und dann trotz
widriger Umstände wieder aufsteht.
Mein Fazit:
Eine gelungene Fortsetzung, die an das Niveau vom ersten Bands anschließen kann. Eine lesenswerte Dilogie, die ich Romantasy-Liebhabern nur ans Herz legen kann!
Eine gelungene Fortsetzung, die an das Niveau vom ersten Bands anschließen kann. Eine lesenswerte Dilogie, die ich Romantasy-Liebhabern nur ans Herz legen kann!
Vier von fünf Sternen
★★★★☆