Ich bedanke mich ganz herzlich, dass ich dieses wundervolle Buch lesen und rezensieren durfte. Anna, du hast da was Großes erschaffen, wehe du versaust es im dritten Band! 😜
Daten zum Buch:
Titel: Cecilia Band 2 - Wenn die Wahrheit Schatten wirft
Autor: Anna Nigra
Klappenbroschur, 384 Seiten
€ [D] 12,99
Royal Romance
ISBN: 978-3-947357-12-3
Ersterscheinung: April 2019
(Quelle: Produktseite beim ATAV-Verlag)
„Du wirst Böses erleben, Schmerzen ertragen und trotz allem auf dein Herz vertrauen. Wahrhaftige Liebe empfinden. Das ist es, was dich zu der macht, die du bist, Lia.“ (aus „Cecilia 2 – Wenn die Wahrheit Schatten wirft“ von Anna Nigra)
Cecilia ist am Boden zerstört. Als
wäre eine gecrashte Verlobungsfeier nicht schon schlimm genug, wurde
sie doch tatsächlich nach Amerika entführt, getrennt nicht nur von
ihrer Familie, ihren Liebsten im Palast von Vienna, sondern auch von
ihren Prinzen Elias und Noran. Als sie allerdings den Grund für ihre
Entführung erfährt, wächst in ihr unaufhaltsam das Gefühl des
Verrats und der Enttäuschung heran. Sie wurde hintergangen und das
aufs Übelste, doch wussten die Brüder davon? Haben auch sie Lia und
damit ihre Liebe verraten und mit Füßen getreten?
Nachdem der erste Band der Cecilia-Reihe letzten Sommer erschien und mich positiv überrascht hat, war mir in der langen Zeit bis zur Veröffentlichung der Fortsetzung fast entfallen, wieso ich den zweiten Teil so dringend brauche. Wie das nach langer Zeit bei mir (und vielleicht auch anderen) so ist, gewöhnt man sich an den Zustand, dass man vor einem fiesen Cliffhanger steht und kann dann gar nicht so richtig realisieren, dass es jetzt weitergehen soll. Nach den ersten paar Seiten des neuen Buches konnte ich allerdings nicht glauben, wie ich so lange ohne Lia und ihre Familie ausgehalten habe!
Wie auch im ersten Band erzählt Lia
die Geschichte aus ihrer Ich-Perspektive, dieses Mal allerdings
unterstützt von ihrer Schwester Marissa, die ebenfalls einen Teil
der Kapitel anführt. So hat man als Leser sowohl den Überblick, was
bei Lia in Amerika abläuft, als auch wie Marissa sich in Vienna
schlägt. Das hat nicht nur für Abwechslung gesorgt und auch
gelegentlich einen Blick hinter die feindlichen Linien ermöglicht,
sondern auch die Spannung enorm gesteigert, wenn mal wieder an einer
entscheidenden Stelle zur anderen Schwester gewechselt wurde, anstatt
eine Situation aufzulösen.
Der jugendliche, lockere Schreibstil,
passend zu den beiden Erzählerinnen, ermöglichte es mir, sofort
wieder in das Gefühl aus dem ersten Band einzutauchen, sodass, auch
wenn die Lektüre dessen schon etwas her war, ein nahtloser Übergang
zwischen Vergangenem und Neuem entstand. Ich steckte direkt wieder
zwischen Marissas Ängsten und Gedanken, zwischen Lias Sorgen und
Gefühlen, zu beiden ist sofort eine Verbindung entstanden und ich
habe besonders mir Cecilia mitgelitten, mich mit ihr gefreut, mit ihr
getrauert, war mit ihr wütend und enttäuscht, habe mit ihr geliebt
und mit ihr gehasst.
Im zweiten Band werden auch wieder
viele neue Charaktere vorgestellt, auf die ich allerdings nicht zu
nah eingehen kann, ohne zu spoilern. Ich kann aber auf jeden Fall
verlauten lassen, dass einige mich sofort gecatcht und nachhaltig
beeindruckt haben (Thea, Sam und Sophie, ihr werdet es verstehen,
wenn ihr es lest ^^), andere wiederum werden vollkommen unterschätzt
und zu unrecht verteufelt (FAX!! 💕) und wieder andere werden noch für
einen ganz großen Schocker sorgen.
Mehrmals hatte ich während des
Lesens so einen „Hat der jetzt nicht gemacht!!😱“-Moment, den ich
so liebe, denn das muss man als Autor erst einmal schaffen, den
ahnungslosen Leser erst um den Finger zu wickeln und ihm dann einen
Korb zu geben, der sich gewaschen hat.
Wer der Anna Nigra auf Social Media
folgt, weiß mit aller Wahrscheinlichkeit, dass für dieses Buch ein
Genrebruch angekündigt war, der vielleicht den einen oder anderen
verwundern oder vor den Kopf stoßen könnte. Ich dagegen muss sagen,
dass ich tatsächlich hellauf erfreut war, als die Action zu- und das
Schnulzige abnahm, auch wenn ich begeisterte
Liebesgeschichten-Leserin bin. Es gibt dem Buch etwas erwachsenes und
ernstes, was natürlich nicht heißt, dass es finster und
hoffnungslos wird, im Gegenteil.
Die lustigen, unbeschwerten Szenen, die
meiner Meinung nach in jedes Buch gehören, gibt es natürlich auch
hier wieder, einige haben mich sogar laut auflachen lassen. Dennoch
wirkt diese Geschichte wie die große, reifere Schwester des ersten
Bandes, deren Probleme schwerwiegender und tiefgreifender sind und
weit über „harmlosen“ Liebeskummer hinausgehen.
Mein Fazit:
Was in „Wenn die Sterne Schleier
tragen“ mit palastinternen Intrigen und einer Dreiecksbeziehung
zwischen einer jungen Frau und zwei Prinzen beginnt, wandelt sich in
diesem Band zu einem spannungsgeladenen und teilweise sehr düsteren
Roman mit vielen Wendungen und Überraschungen. Ich muss gestehen,
dass mir das Liebesdrama aus Band eins nicht unbedingt fehlte und
mich die neue Richtung, die die Autorin der Geschichte gegeben hat,
wirklich begeistert. Es mangelte nie an Gefühl oder Aufregung, die
Charaktere sind allesamt auf ihre Weise überzeugend und ich freue
mich unendlich auf das große Finale!
Volle fünf von fünf Sternen!
★★★★★