Bibliografische Daten:
Titel: Love FactuallyReihe: Knitting in the City
Autor: Penny Reid
460 Seiten, Romantische Komödien, Unsere Serien
Erschienen im April 2020
Übersetzt von Peter Groth
ISBN 978-3-95818-519-7
(Quelle: Produktseite der Verlagswebsite)
Klappentext:
„Nachdem Janie Morris am selben Tag
Freund, Wohnung und Job verloren hat, fragt sie sich wirklich,
welchen fiesen Plan das Schicksal für sie vorgesehen hat. Zu allem
Überfluss ist Quinn Sullivan, der äußerst attraktive Securitymann,
auch noch Zeuge ihres blamablen Abgangs. Und läuft ihr danach
ständig über den Weg. Wie ein Paar Schuhe, das man gerne hätte,
sich aber nicht leisten kann. Doch das letzte, was Janie von ihm
erwartet hätte, ist ein Angebot, das sie einfach nicht ablehnen
kann.“
Penny Reid gehört seit dem ersten
Buch, was ich von ihr gelesen habe, zu meinen Lieblingsautorinnen.
Ich liebe ihre Winston Brothers und daher war die Freude bei mir
riesig, dass nun auch Knitting in the City übersetzt wird. Die
beiden Reihen überschneiden sich von den Figuren und thematisch
etwas, allerdings spielt Knitting in the City nicht chronologisch
nach den Winston Brothers, sondern davor/währenddessen. Ashley, eine
der Winstons, hat zum Beispiel eine tragende Rolle in der
Strickgruppe, die die Progaonistinnen dieser Reihe verbindet, ihre
Liebesgeschichte werden wir im Laufe der Reihe auch noch serviert
bekommen. (Und ich freue mich unmenschlich darauf!)
Was Penny Reids Bücher so besonders
machen, sind definitiv die speziellen Figuren. Jede Person hat einen
einzigartigen Charakter und ist auf ihre Art und Weise liebenswert
verschroben, und genau dafür vergöttere ich die Bücher dieser
Autorin auch immer. Janie zum Beispiel hat ein unglaubliches
Repertoire an trivialem, böse Zungen würden sagen unnötigem,
Wissen, mit dem sie immer besonders dann aufwartet, wenn sie nervös
ist oder sie nicht weiß, wie sie mit einer Situation umgehen soll.
Stellenweise fand ich es etwas zu viel und sie ging mir ein wenig
damit auf die Nerven, aber meistens war es relativ witzig und
tatsächlich sogar ein bisschen lehrreich. Ich hatte sie schnell ins
Herz geschlossen und empfand eine Menge Mitleid angesichts des
Verhaltens ihrer Familie ihr gegenüber, fand es auf der anderen
Seite aber auch mehr als bewundernswert, wie abgeklärt und nüchtern
sie mit diesen Ungerechtigkeiten umgeht.
Quinn dagegen war für mich nicht
sonderlich spektakulär, er war nett, aber eben nicht unverwechselbar
wie Janie, finde ich. Er ist der typische muskelbepackte Traumtyp,
harte Schale mit weichem Kern, das Material, von dem die Menschen auf
den ersten Blick denken, es sei perfekt für einen One-Night-Stand
aber keinesfalls für eine feste Beziehung geeignet. Dem ist
natürlich nicht so, zumindest nicht im Bezug auf Janie.
Was mir in diesem Buch ebenfalls
aufgefallen ist, ist der Nebenstrang, der quasi parallel zur Love
Story von Quinn und Janie läuft. In den Winston Brothers Büchern
hat es mir schon unglaublich gut gefallen, dass sich die Quereleien
mit der Motorrad-Gang im Ort durch die Bände gezogen haben, etwas
ähnliches gibt es auch hier. Etwas, von dem man denkt, es passt und
gehört eigentlich gar nicht zur Entwicklung der Liebesgeschichte,
was sich aber nach und nach in den Vordergrund drängt und dann doch
noch eine entscheidende Rolle spielt und dem Ganzen eine große Menge
Spannung verpasst.
Die Beziehung zwischen Janie und Quinn
entwickelt sich zwar nicht ultralangsam und zögerlich, aber sie
überstürzen glücklicherweise auch nichts, denn das kann ich in
Büchern so überhaupt nicht leiden. Sie schleichen eine meiner
Meinung nach angemessene Zeit um einander herum, bis sie sich weiter
annähern. Sie beiden passen einfach so gut zusammen, Janie ist ein
wenig sonderbar aber herzensgut und unglaublich clever, was auch
Quinn erkannt hat. Er hingegen gibt ihr das Gefühl, sicher und
geborgen zu sein, ohne sie in ein Abhängigkeitsverhältnis zu
stellen.
Mein Fazit:
Nicht so stark wie die Winston
Brothers, aber alles in allem dennoch ein lesenswertes Buch, das von
mir 4 von 5 Sternen bekommt.
★★★★☆