Donnerstag, 15. September 2022

Rezension zu "Bunte Schnurrbart-Tage" (Chad Morris, Shelly Brown)

Bibliografische Daten zum Buch:
Titel: Bunte Schnurrbart-Tage
geschrieben von Chad Morris, Shelly Brown
übersetzt von Meritxell Piel
ISBN: 978-3-96177-106-6
Hardcover, 304 Seiten
Erscheinungsdatum: 17.08.2022
Preis (Print): 18,00€

Klappentext:
 
Maddie hat einen besonderen Humor und liebt es, die Kinder in ihrer Klasse mit bunten Aufklebe-Schnurrbärten zum Lachen zu bringen. Ihr unbeschwertes Leben wird allerdings auf den Kopf gestellt, als sich herausstellt, dass sie einen Gehirntumor hat. Doch dank ihrer positiven Einstellung und ihres Muts gelingt es Maddie, alle Herausforderungen, die ihre Krankheit mit sich bringt, zu meistern und zu einer Inspiration für ihre Freunde und ihre Familie zu werden.
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: woow Books)
Bunte Schnurrbart-Tage war nun schon mein zweites Buch über Protagonisten mit Hirn-Tumor in kürzester Zeit. Ob Zufall oder unterbewusster, heimlicher neuer Lieblings-Trope, ich weiß es nicht, aber ich hoffe ehrlich gesagt auf ersteres. Beide Bücher waren komplett unterschiedlich, auch vom Genre her, aber beide haben mich begeistert. Maddie und ihre Geschichte sind einzigartig und vor allem auf einer wahren Begebenheit beruhend, was das Ganze nur noch berührender macht.
 
Protagonistin Maddie ist ein lebensfrohes, albernes Kind, lustig und verspielt, die typische Viertklässlerin. Sie versprüht so viel Freundschaft und Liebe, und doch will sie anfangs nichts mehr als dazuzugehören. Erst im Laufe der Geschichte merkt sie, dass sie viel mehr sein kann als eine Mitläuferin, dass sie das Potenzial hat, Menschen zu inspirieren, und das war wunderschön mit anzusehen. Ich wollte sie stärken, sie stützen, mit ihr spielen, für sie da sein. Für 200 Seiten Teil von Maddies Familie sein zu dürfen, war ein Geschenk, was ich so bald nicht vergessen werde.
 
Natürlich hat das Buch durch Maddies Gehirntumor auch eine gewisse Schwere inne. Nicht alles ist heiter und sonnig, aber die traurigen Szenen halten sich mit den hoffnungsvollen die Waage. Für jede Träne gibt es mindestens ein Lächeln.
Auch in der Schule und im Freundeskreis gibt es einige Baustellen. Es gibt ein Mädchen in Maddies Klasse, was mir ein Dorn im Auge war, ein riesengroßer Dorn. Aus meiner eigenen Schulzeit kenne ich solche Kinder und daher bewundere ich Maddies Gelassenheit und ihre Größe im Umgang mit Cassie sehr. Sie hat sich zur Wehr gesetzt und sogar Herz gezeigt, indem sie auf ihre Gegenspielerin zugeht.
 
Das Ende ist relativ offen gehalten aber insgesamt ist der Ton des Buches so hoffnungsvoll und optimistisch, dass es mich nicht gestört hat, über Maddies Zukunft im Ungewissen zu bleiben.
Ich habe mir meinen Teil gedacht und für diejenigen, denen das nicht reicht, gibt es das Nachwort der Schreibenden, in denen sie Maddies weiteren Schicksalsverlauf, nämlich den ihrer eigenen Tochter, die das Vorbild für die Geschichte war, grob umreißen.
 
Mein Fazit:
Traurig und hoffnungsvoll zugleich trotz der Diagnose Hirntumor, das muss man erst einmal schaffen. Ich habe das Buch unheimlich genossen und kann es allen Lesenden, groß und klein, nur wärmstens weiterempfehlen. Maddie verbreitet so viel Liebe, Offenheit und Frohsinn, dass mein Herz während des Lesens übergequollen ist vor Gefühl.
Von mir gibt es alle 5 von 5 Sternen. 
⭐⭐⭐⭐⭐