Freitag, 28. Juli 2023

Rezension zu "Das grüne Königreich" (Tammi Hartung, Cornelia Funke)

Bibliografische Daten zum Buch:
Titel: Das grüne Königreich
geschrieben von Cornelia Funke und Tammi Hartung 
illustriert von Franziska Blinde 
übersetzt von Anna Schmitt Funke
ISBN: 978-3-7513-0106-0
Erscheinungstermin: 14.04.2023
Umfang: 208 Seiten, Hardcover
Verlag: Dressler
Preis (Print): 18,00€


Klappentext:
Die zwölfjährige Caspia muss den gesamten Sommer mit ihren Eltern in Brooklyn verbringen. Dabei hasst sie Großstädte, allen voran New York. Zu viele Menschen, zu laut, zu schmutzig. In dem Kinderzimmer des Apartments, das die Familie gemietet hat, steht eine Kommode, in der Caspia Briefe von einem blinden Mädchen entdeckt, das an der Seite ihres Botaniker-Vaters in den 50er und 60er Jahren die Welt bereiste und Pflanzen auf ihre ganz eigene Art beschrieb. Jeder Brief wird mit einem Pflanzenrätsel eröffnet. Und so macht Caspia sich auf die Suche, um die Rätsel zu lösen, und kommt dabei den unterschiedlichsten Pflanzen auf die Spur: Rose, Zimt, Löwenzahn, Bambus und vielen weiteren. Ganz nebenbei lernt sie die Orte und Menschen in ihrer neuen Nachbarschaft kennen ... und schlägt nach und nach Wurzeln an einem Ort, von dem sie es nie vermutet hätte.
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Oetinger)
Das grüne Königreich war mal wieder ein typisches Funke-Buch, bei dem jedoch auch der Einfluss der Co-Autorin spürbar war. Das Beste aus beiden Welten sozusagen, denn ich habe jedes Wort, jede Seite genossen. Caspias Geschichte lehrt uns, auch auf die kleinen Dinge zu achten, die Natur und unsere Umgebung mit Respekt zu behandeln und mit offenen Augen und offenem Herzen durch die Welt zu gehen.
 
Caspia will eigentlich gar nicht nach Brooklyn. Sie ist eine eigenständige, mutige Person, die ihre Überzeugungen hat, mit der Zeit aber merkt, dass auch große Städte ihren Reiz haben können, dass man auch woanders als zuhause Wurzeln schlagen kann. Man kann ihre Gefühle und Beweggründe das ganze Buch unglaublich gut nachfühlen, man ist ständig nah an ihrer Seite und ich habe es geliebt, ihre kleine Reise so intensiv zu begleiten.
 
Neben Caspia gibt es auch andere Kinder in ihrem Alter, ihre besten Freundinnen zuhause, einen mysteriösen Jungen und eine pflanzenkundige junge Dame. Sie alle haben unverwechselbare Charaktere, eine zu Herzen gehende Backgroundstory und sind so liebenswert, dass ich mich nicht entscheiden könnte, wen ich neben Caspia am liebsten hatte.
Aber auch ein paar herzliche Erwachsene lernt Caspia im Sommer kennen, ich bin einfach beeindruckt von dieser diversen Vielfalt an Figuren, allesamt sympathisch und authentisch.
 
Die Pflanzenrätsel, die Caspia im Laufe des Buches löst, waren für mich meistens gar nicht so offensichtlich, wie man bei einem Kinderbuch erwarten würde. Das war manchmal ein bisschen frustrierend, aber so lernt man immerhin noch was Neues und kann seine grauen Zellen richtig anstrengen. Für die jüngeren Lesenden empfehle ich da etwas erwachsene Hilfe oder aber Geduld, bis Caspia die Rätsel löst.
 
Mein Fazit:
Das Buch ist ein Volltreffer für alle Pflanzenliebhabenden, die, die es noch werden wollen, und auch die, die noch nicht wissen, dass sie welche werden könnten. Ich habe mich zwischen den Seiten pudelwohl gefühlt, wurde emotional mitgenommen, die Figuren sind allesamt ein Volltreffer und der Stil ist einnehmend wie eh und je. Gelesen und geliebt!
⭐⭐⭐⭐⭐