Sonntag, 23. Dezember 2018

Rezension zu "Der Spiegelwächter" (Annina Safran)

SuB-Leichen-Alarm! "Der Spiegelwächter" hat es nun endlich aus der Versenkung meines Readers geschafft, ich finde, das ist einen Applaus wert. 🙌

„Es war kein Flüstern, sondern ein Ruf. Ein Ruf des Spiegels, oder bildete sie sich das nur ein?“

Durch Zufall entdeckt Ludmilla in einem verschlossenen Zimmer des Hauses ihrer Großmutter Mina einen Spiegel, der ein Geheimnis verbirgt: Er ist das Portal in eine andere Welt, Eldrid. Fünf solcher Spiegel gibt es insgesamt und jeder der Spiegel wird durch einen Spiegelwächter beschützt, doch als in der Welt des Lichts die Dunkelheit zusehens an Macht gewinnt, ist es ausgerechnet an Ludmilla, dieser Katastrophe Einhalt zu gebieten und sich dem gefährlichen Zamir und seinem Schatten-Gehilfen Godal entgegenzustellen. Aber ist das junge Mädchen dieser Aufgabe wirklich gewachsen?

Auf dieses Buch aufmerksam geworden bin ich, als es bei Lovelybooks im Indie-Sommer beworben wurde und habe mir dann ein Exemplar gesichert. Leider muss ich gestehen, dass es dann sehr lange Zeit auf meinem Reader verstaubte, weil ich nicht wirklich motiviert war, es zu lesen. So kam es, dass die Rezension bei diesem Buch sehr lange auf sich hat warten lassen.

Das Cover passt perfekt zur Geschichte, man sieht die Höhle, in der der Spiegel mündet, sowie Ludmilla, die man an ihren roten Haaren erkennt. Der Rand des Buches ist mit den Mustern gestaltet, die man auch auf den Spiegeln finden kann, ich mag es immer, wenn so viele Details aus der Geschichte im Design der Außengestaltung aufgegriffen werden.

Erzählt wird aus verschiedensten Perspektiven, mal auf Ludmilla, mal auf ihre Großmutter, mal auf welche der Spiegelwächter oder eines der magischen Wesen in Eldrid. So gab es immer mal Abwechslung und die Spannung wurde hochgehalten, wenn gerade etwas aufregendes passierte und dann vor der Auflösung der Situation noch mal die Perspektive gewechselt wurde.
Die Sprache war stellenweise sehr einfach und fast schon unbeholfen, es wurde viel ausgerufen, was sich persönlich immer ziemlich übertrieben finde. Aufgrund der detaillierten Ausführungen konnte man sich die Gespräche und Umgebung aber gut vorstellen und sich leicht ein Bild von allem machen.

Die Charaktere waren eine bunte Mischung aus allem. Es gab die typischen Bösewichte, die Heldin, verschrobene, seltsame Kauze, die Anti-Alles-Fraktion und auch einen süßen Typen. So richtig sympathisch war mir allerdings keiner, ich konnte keine Beziehung zu den Handelnden aufbauen, was ich sehr schade finde. Es ging alles ein wenig zu schnell, als hätte man sich keine Zeit für die Geschichte genommen und wollte möglichst viel Zeug in möglichst wenig Seiten pressen. Ich habe etwas Tiefgang vermisst, denn selbst für einen Fantasy-Roman war mir dieses Buch etwas zu schnelllebig, gerade anhand der Tatsache, dass es eine mehrteilige Reihe wird.

Ob ein Buch mich begeistert hat oder nicht, merke ich immer spätestens am Ende, wenn es darum geht, auf den nächsten Teil der Reihe zu warten. In diesem Fall muss ich leider sagen, dass ich nicht wirklich hibbelig bin, wenn ich daran denke, dass noch mindestens ein weiterer Teil folgt. Ich denke zwar schon, dass ich zur Fortsetzung greifen werde, schließlich bin ich natürlich trotzdem neugierig, wie es bei Ludmilla und ihren Gefährten weiter geht, aber ich fiebere dem Weitergang der Geschichte jetzt nicht unbedingt entgegen, wie es bei anderen Büchern der Fall ist.

Mein Fazit:
Okay, aber nicht überragend. Ich konnte keine Beziehung zu den Charakteren aufbauen und war generell nicht gefesselt, während ich gelesen habe, aber die Idee der Geschichte an sich fand ich gut und ich würde der Fortsetzung noch mal eine Chance geben. 

Drei von fünf Sternen
★★★☆☆