Nachdem ich die erste Reihe von Piper Rayne mir durch die Finger hab flutschen lassen, musste ich jetzt aber unbedingt mit der nächsten rechtzeitig beginnen, damit mir nicht wieder was entgeht.. Danke an NetGalley und forever für das Rezensionsexemplar!
„'Ich bin nicht deine Freundin.'
'Noch nicht.'
'Niemals.'“
Nach ihrer Scheidung schwört Victoria
den Männern ab, beziehungsweise einer bestimmten Kategorie:
Anwälten. Sie hat genug mit ihrer siebenjährigen Tochter Jade zu
tun und zieht extra zu ihrer Mutter in ihr Elternhaus nach Chicago
zurück, um sie zu unterstützen. Was sie jedoch nicht erwartet, ist,
dass sie eines Montagmorgens, als sie Jade zur Schule bringt, auf
Reed Warner treffen würde. Reed, gutaussehend, charmant, reich...
seinerzeit auf Victorias Hochzeit Trauzeuge ihres Ex-Mannes. Und noch
dazu Anwalt. Warum also muss sie sich ausgerechnet zu ihm hingezogen
fühlen?
Nach der San-Francisco-Hearts-Reihe des
Autorinnen-Teams Piper Rayne ist dies die nächste Reihe aus ihrer
Feder. Die Trilogie handelt von drei unterschiedliche
Protagonistinnen, die alle bereits im ersten Band erscheinen, nämlich
Victoria und ihren beiden Arbeitskolleginnen Chelsea und Hannah. Jede
von ihnen ist geschieden, ein wichtiges Motiv, und bekommt ihre
eigene Story, wobei Band 1 von Victoria handelt.
Anders als viele New Adult Geschichten
wird diese hier ausschließlich aus der Sicht der weiblichen
Hauptperson erzählt. Mir persönlich ist es immer lieber, wenn man
auch mal einen Blick in den Kopf des Mannes werfen kann, aber in
diesem Fall hat mir das gar nicht mal so sehr gefehlt, weil bei
Victoria stets genug los war, um drei Köpfe zu füllen.
Die Schreibweise ist flüssig und
unkompliziert, die Umgangssprache hat den lockeren Ton noch
verstärkt, sodass man oft nicht den Eindruck hatte, dass die Mutter
einer siebenjährigen Tochter spricht, sondern viel eher ein Student
von Mitte Zwanzig. Das hat mir geholfen, mit Victoria warm zu werden,
da ich New Adult mit älteren Protagonisten, insbesondere wenn sie
bereits Kinder haben, sonst eher skeptisch gegenüberstehe.
Victoria wurde in ihrer ersten Ehe übel
mitgespielt, das einzig Gute, was daraus hervorging, war ihre kleine
Tochter. Jade ist ihr Ein und Alles, aber wenn Vic eines gelernt hat,
dann sich selbst und ihr Kind an erste Stelle zu setzen und nicht
mehr blind hinter einem Mann zu stehen, der sie nicht unterstützt.
Sie ist die typische starke aber gebeutelte Frau, die wegen einer
gescheiterten Beziehung den Glauben in die Liebe verloren hat, mir
war sie aber sehr sympathisch. Ich habe gern ihre Gedanken verfolgt
und mit ihr gefühlt und mich mit ihr zusammen in Reed verliebt.
Dieser hingegen ist nicht der typische
Bad Boy, sondern ein Mann, der mitten im Leben steht und sich nicht
ausschließlich durch die Betten der Frauenwelt schläft, wie es
sonst der Fall ist. Mir war er aber etwas zu perfekt. Er hat sich in
jeder Hinsicht ideal an Victoria angepasst und ihr die Welt zu Füßen
gelegt, abgesehen von Vics anfänglichem Misstrauen, das es für ihn
zu überwinden galt, gab es kaum Querelen in der Geschichte. Im
Grunde genommen war das aber auch mal erholsam, dass sich nicht auf
jeder Seite gezofft und angepöbelt und anschließend im Bett wieder
versöhnt wurde.
Was mir an der Geschichte besonders gut
gefallen hat, waren einerseits Jade und Henry, die Kids, die zu
Victoria und Reed gehören, die teilweise echt anbetungswürdig süß
waren und die Stimmung an vielen Stellen aufgelockert und ihr Witz
verliehen haben, andererseits waren es die beiden Kolleginnen von
Vic, die in den beiden nächsten Teilen ihren großen Auftritt haben.
Die beiden sind grundverschieden aber haben mich oft zum lachen
gebracht beim Lesen. Chelsea nimmt kein Blatt vor den Mund, geht gern
aus und hat eine Männerbekanntschaft nach der anderen, Hannah, die
Chefin der anderen beiden, fällt dagegen in die Kategorie „Elegante
Businesswoman“ und besticht mit ihrem trockenem Humor. Das Trio
hatte eine powervolle Energie zusammen, sodass man selbst als Leser
das Gefühl hatte, zu ihnen dazuzugehören.
Mein Fazit:
Wenn es ein Makel ist, dass ein Mann zu perfekt ist, dann habe ich diesen Kritikpunkt hier vorzubringen. Ansonsten gibt’s nichts zu beanstanden, ein wirklich lesenswertes Buch, auf dessen Fortsetzung ich mich unglaublich freue, mit Chelsea geht es weiter!
Wenn es ein Makel ist, dass ein Mann zu perfekt ist, dann habe ich diesen Kritikpunkt hier vorzubringen. Ansonsten gibt’s nichts zu beanstanden, ein wirklich lesenswertes Buch, auf dessen Fortsetzung ich mich unglaublich freue, mit Chelsea geht es weiter!
Fünf von fünf Sternen
★★★★★