Automatisch bestätigt zu sein, ist wirklich ein Fest fürs Herz. Dieses wunderbare eBook hat mir der Carlsen Verlag beschert, danke für das Rezensionsexemplar, auch an NetGalley!
Und apropos Fest.. frohe Weihnachten, ihr Lieben! 🎅🎄
„Vielleicht bin ich wie Schrödingers
Katze, tot und lebendig zugleich.“
Menschen waren für Alvie schon immer
ein Rätsel. Sie kann in ihnen nicht lesen, versteht die Gefühle
anderer nicht wirklich und hat Tiere sowieso viel lieber, schließlich
arbeitet sie auch mit ihnen. Doch dann trifft sie Stanley, der auch
ein bisschen anders ist. Er ist ebenso verschlossen wie Alvie,
langsam aber sicher öffnen sie sich jedoch gegenseitig und kommen
sich näher. Es beginnt eine ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen
den beiden, die es uns lehrt, dass jeder sein Gegenstück finden
kann, so unwahrscheinlich das auch scheinen mag.
Das Cover ist ein kleiner Eye-Catcher.
Es hat ein ungewöhnliches Muster, was ein wenig an einen verworrenen
Kaninchenbau erinnert, in das sich der Titel perfekt einfügt.
Aufgrund des Äußeren bin ich dann auf den Klappentext aufmerksam
geworden und habe mich sofort in das Buch verliebt. Mit entsprechend
großen Erwartungen bin ich dann ans Lesen gegangen und wurde zum
Glück nicht enttäuscht.
Erzählt wird das Buch aus Alvies
Ich-Perspektive, was wegen ihres besonderen Charakters und ihrer
speziellen Denkweise extrem interessant und auch unterhaltsam war.
Mir hat die junge Frau oft leid getan, ich habe mit ihr gelitten und
gefühlt und war zeitgleich immer wieder erstaunt, in welche Richtung
ihre Gedanken sich teilweise bewegt haben.
Der Schreibstil war ihrer verqueren Art
angepasst, manchmal nachdenklich und anderorts wieder sehr
durcheinander, generell spricht Alvie ziemlich erwachsen und
emotionslos.
Alvie ist ein Gewohnheitstier. Alles
läuft bei ihr nach Plan, jede Abweichung von der Norm geht ihr
ordentlich auf die Nerven und auch an die Substanz. In Menschenmengen
mir viel Aufregung und Stress kommt sie überhaupt nicht zurecht,
deshalb ist ihr ein Job mit Tieren am liebsten, bis sie Stanley
begegnet. Mit Stanley traut sie sich langsam aus ihrer Komfortzone
heraus und im Laufe der Geschichte macht Alvie langsam aber sicher
eine Entwicklung durch.
Stanley ist eher still und schüchtern,
doch in Alvie findet er jemanden, der ihn nimmt, wie er ist, und
nichts an ihm verurteilt. Sie fasziniert ihn mit ihrer Direktheit und
er ist gewissermaßen ihr einziger sozialer Kontakt, sodass eine enge
Bindung zwischen ihnen beiden entsteht.
Die Geschichte von Alvie und Stanley
hat mich sehr berührt. Hier treffen zwei Außenseiter aufeinander,
die beide ihr Päckchen zu tragen haben, wenn auch komplett
unterschiedliche. Sie finden im jeweils anderen (wenn auch sehr
zögerlich) ihr Seelenheil, einen Ort, an dem sie sich ausleben und
was trauen können, was normalerweise für sie untypisch wäre. Sie
nehmen sich gegenseitig die Unsicherheit und das war wirklich
wunderschön zu sehen.
Die Liebesgeschichte war keinesfalls
kitschig, sondern ganz und gar atypisch. Es ging nicht so sehr um
Dinge wie Dates, stattdessen mehr darum, zunächst mit sich selbst
ins ins Reine zu kommen, bevor man lernt, andere zu lieben.
Mein Fazit:
Ein rührendes Buch über zwei
einzigartige Menschen, die auf ungewöhnlichem Wege zueinander
finden. Es war mir eine Freude, Alvie und Stanley zu begleiten und
finde es sehr schade, dass dieses Buch in sich abgeschlossen scheint.
Jedoch würde ich von nun an jederzeit erneut zu einem Buch dieser
Autorin greifen!
Fünf von fünf Sternen 🐰
★★★★★