Sonntag, 13. Januar 2019

Rezension zu "Maybe This Time - Und auf einmal ist alles ganz anders" (Jennifer Snow)

EEIIIISHOCKEY! Seit ich auf Super RTL damals die drei "Mighty Ducks" Filme gesehen habe, habe ich ein heimliches Faible für diesen Sport. So heimlich, dass ich es selbst gelegentlich vergesse, bis ich wieder daran erinnert werde, wie zum Beispiel mit diesem Buch. Vielen Dank Lyx Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!

„Gib deine Träume nicht für eine Frau auf, die deine Gefühle nicht erwidert.“

Als Abigail Jansen vor 9 Jahren aus Glenwood Falls, ihrem Heimatort, wegzog, um mit ihrem damaligen Freund und späteren Mann Dean Underwood, einem erfolgreichen Eishockey-Spieler zusammen zu sein, dachte sie nicht, dass sie eines Tages geschieden und mit ihrer Tochter Dani wieder bei ihren Eltern wohnen würde, ohne Job und Freunde, dafür mit jeder Menge Kleinstadt-Tratsch im Rücken.
Zu allem Überfluss entschiedet Dani dann auch noch, der örtlichen Eishockey-Mannschaft beizutreten, deren Trainer ausgerechnet Jackson Westmore sein muss, der beste Freund von Dean. Nach all den Jahren kann Jackson Abby scheinbar nach wie vor nicht leiden, doch die Spannung zwischen ihnen löst sich langsam aber sicher und weicht einem Knistern, wenn sie sich begegnen, was sich in einem Örtchen wie ihrem schlecht vermeiden lässt. Doch kann sie sich nach einer Scheidung schon wieder auf einen Mann einlassen, ausgerechnet auf Jackson..?

Dieses Buch fiel mir schon beim Blättern in der Amazonvorschau auf und als ich dann bei der Lesejury leer ausging, war ich umso glücklicher, dass ich es über NetGalley beziehen durfte. Es ist der Auftakt einer Reihe über die Bewohner der Stadt Glenwood Falls, allesamt eishockeybegeistert. Da ich bisher zwar zu Hauf über Millionäre, Footballspieler, Rockstars und College-Bad-Boys gelesen habe, die Eishockey-Stars dabei aber eindeutig zu kurz gekommen sind, freue ich mich umso mehr über die Reihe, zumal ich diesen Sport sehr faszinierend finde.

Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht auf Abby und Jackson, leider nicht aus der Ich-Perspektive, aber da habe ich erstaunlich schnell drüber hinwegsehen können. Es war einfach zu aufregend und man hat der Geschichte sehr gut folgen können, die innere Zerrissenheit der beiden war aufregend dargestellt und ihre Gefühle realistisch.
Der Schreibstil war angenehm, nicht zu viel aufgebauscht, aber auch nicht lieblos und mit allen nötigen Details. Für meinen Geschmack hatte das Buch genau die richtige Länge für New Adult, denn es passiert meiner Meinung nach leicht, dass die Geschichten entweder zu vollgestopft oder zu mager werden.

Abby hat mich an Victoria aus „The One Best Man“ erinnert. Frisch geschieden von einem erfolgreichen Mann, zurückgekehrt ins Elternhaus, kleine Tochter im Gepäck und am Schluss liiert mit dem (ehemaligen) besten Freund des Ex-Mannes. Diese Überschneidung ist schon gravierend, allerdings das Drumherum ein anderes. In Glenwood dreht sich alles um Eishockey, was Abby gar nicht gefällt, doch sie steht auch nach diesem Beziehungsdesaster schnell wieder auf eigenen Beinen und will das Beste aus ihrer Situation machen. Dani ist ihr Ein und Alles, nichts geht über ihre Tochter. Diese bedingungslose Liebe war wunderschön mitanzusehen, vor allem weil ihr Ex-Mann derart verabscheuenswert ist, dass man ihm am liebsten den Hals umdrehen würde.

Jacksons Vergangenheit war in mehreren Hinsichten mehr als nur bedauernswert und frustrierend. Seine große Liebe gestohlen von seinem besten Freund, seine Karriere ein Witz im Vergleich zu denen seiner jüngeren Brüder. Als er die Ex-Frau seines besten Freundes wiedersieht ist er gleichermaßen sauer wie aufgeregt, er glaubt nicht an das, was Dean Abby angetan haben soll. Doch es ist erstaunlich und berührend, was für eine treue Seele Jackson ist. All die Jahre haben seine Gefühle nicht verändern können, beim Lesen seiner Gedanken würde jede Frau gnadenlos dahinschmelzen. (Hier, lebendes Beispiel! *meldet sich*)

Dieses Buch hat mir das Gefühl gegeben, in Glenwood Falls zuhause zu sein. Mir gefallen Geschichten über solch eingeschworene Kleinstadt-Gemeinschaften, dort geschehen für gewöhnlich die besten Dinge, und die Liebesgeschichte von Abigail und Jackson war eine herzzerreißend schöne. Nicht übertrieben kitschig, mit genau der richtigen Portion Drama und Schmerz. Es hätte ein paar mehr Eishockeyspiele geben können, auch mit mehr Details beschrieben, zumindest für mich.

Mein Fazit:
Ich freue mich auf alle weiteren Storys aus Glenwood Falls, sympathische Charaktere, ein (in meinem Kopf) wunderschöner Schauplatz und das alles gepaart mit Liebe und Eishockey? Ja, bitte!
Lesenswert von der ersten bis zur letzten Seite, ein paar mehr sportliche Details während der Spiele oder mehr Spiele generell wären schön gewesen. Einen Stern Abzug gibt es, schließlich brauche ich für die kommenden Teile noch Luft nach oben!


Eisige vier von fünf Sternen ⛇
★★★★☆