Bibliografisches:
Autor: Catherine Doyle
Titel: Sturmwächter - Das Geheimnis von Arranmore
380 Seiten · gebunden
14.5 x 21.0 cm
ab 10 Jahren
EUR 15,00 · EUA 15,50
ISBN-13: 978-3-7891-0952-2
EAN: 9783789109522
Erscheinungstermin: Januar 2019
(Quelle: Produktseite des Buches beim Oetinger Verlag)
„Fionn überlegte, dass es eigentlich ganz witzig wäre, wenn sie das Gleichgewicht verlieren und ein bisschen ertrinken würde. […] Nur so, dass ein vorbeischwimmender Fisch den Teil ihres Gehirns wegfressen könnte, in dem ihr fieser Charakter verankert war.“ (von S. 14 aus 'Sturmwächter – Das Geheimnis von Arranmore' von Catherine Doyle)
Fionn und seine Schwester Tara sollen
den Sommer auf der schottischen Insel Arranmore bei ihrem Großvater
verbringen. Doch die Insel strahlt einen besonderen Zauber aus, im
wahrsten Sinne des Wortes, denn sie ist tatsächlich magisch. Hier
passieren die merkwürdigsten Sachen, die für die Bewohner scheinbar
ganz normal sind, bis ein Sturm aufzieht. Nun ist es an Fionn, die
Insel vor dunkler Magie zu beschützen, doch ist der Junge der
Aufgabe wirklich schon gewachsen?
In der Woche, in der dieses Buch bei
vorablesen angeboten wurde, gab es viel zu viele schöne Bücher,
weshalb es im Nachgang erst besorgt werden konnte. Kinderbücher
gehen immer zwischendurch und von der Autorin hatte ich bislang noch
nie was gehört, deshalb war ich gespannt, was mich erwartet.
Als erstes sei das mystische Cover
gelobt, es wirkt zugleich gefährlich durch die Krähen, die für die
dunkle Magie stehen, sowie auch geheimnisvoll. Man glaubt, es zieht
ein Sturm auf, denn der Himmel ist in den verschiedensten Farben
gezeichnet. Ich bekomme direkt Lust, mich auf den Weg nach Arranmore
zu machen und der Geschichte der dunklen und hellen Zauberer auf den
Grund zu gehen.
Es wird aus der Perspektive auf Fionn
erzählt, man begleitet den Jungen bei allem was er tut und kann auch
ohne Ich-Erzählung sein Verhalten und seine Gefühle gut
nachvollziehen.
Der angenehme, leichte Schreibstil ist
dem Genre Kinderbuch meiner Meinung nach angemessen, man kann sich
beim Lesen fallen und von der Geschichte einnehmen lassen, sodass man
gar nicht bemerkt, wie die Seiten nur so fliegen.
Das besondere der schottischen Magie
ist, dass man sich mithilfe magischer Kerzen, die der Sturmwächter
gemacht hat, in vergangene Momente „zurückbrennen“ kann
sozusagen und eine aufgezeichnete Erinnerung erneut erleben kann. Das
fand ich eine spannende Idee, sich einen Ort mit vielen, vielen
Schichten vorzustellen, die mit der Zeit immer mehr werden. Will man
zurück, taucht man in die Schichten ein und besucht einfach eine
andere.
Fionn war mir als Charakter
sympathisch, auch wenn er sich natürlich seines Alters entsprechend
manchmal sehr unreif und kindisch aufgeführt hat. Seine ältere
Schwester Tara war da aber nicht besser als er, genauso trotzig und
zickig, wobei es mich bei ihr mehr genervt hat als bei Fionn.
Ebenfalls dabei war das Geschwisterpaar
einer anderen Familie, Shelby und ihr großer Bruder, in welchen Tara
heftigst verliebt ist. Ich hatte mir, als die beiden ihren ersten
Auftritt hatten, ehrlich gesagt erhofft, dass Fionn und Shelby ein
Team werden, dahingehend wurde ich allerdings leider enttäuscht.
Als Einzelgänger oder wenn dann in
Begleitung seines Großvaters erlebt Fionn sein Abenteuer, was ich
sehr schade fand. Das hat dem Ganzen einen bedrückenden Beigeschmack
gegeben.
Die Zukunft der Insel und die Bedrohung
der Insel sind beide offen gelassen, es wird also mindestens einen
weiteren Band geben. Aber auch wenn das Ende so für mich noch nicht
zufriedenstellend ist, schließt es das Buch doch erst einmal gut ab,
sodass man nicht hibbelig auf heißen Kohlen sitzt, bis es
weitergeht.
Mein Fazit:
Lesenswert mit kleinen Schwachstellen. Ich hätte mir mehr Freundschaft statt Einsamkeit gewünscht, mehr Hoffnung statt Bedrückung, aber ansonsten ein gut gelungenes Kinderbuch für das ich guten Gewissens eine Leseempfehlung aussprechen kann!
Lesenswert mit kleinen Schwachstellen. Ich hätte mir mehr Freundschaft statt Einsamkeit gewünscht, mehr Hoffnung statt Bedrückung, aber ansonsten ein gut gelungenes Kinderbuch für das ich guten Gewissens eine Leseempfehlung aussprechen kann!
Vier von fünf Sternen
★★★★☆