Bibliografisches:
Titel: Wenn das Schicksal einzieht
Autor: Teresa Wagenbach
200 Seiten, Große Gefühle, New Adult
Erschienen im Januar 2019
ISBN 978-3-95818-423-7
(Quelle der Angaben und des Bildes: Produktseite beim forever-Verlag)
„Sie nahm nur noch die Leere wahr, die sich anfühlte wie das eisige Wasser Irlands, das sie immer tiefer hinabzog, bis alles um sie herum verschwand.“ (aus „Wenn das Schicksal einzieht“ von Teresa Wagenbach“)
Nach einem Unfall ist Lola nicht mehr
dieselbe. Zeitgleich mit jeglichem Gefühl in den Beinen ist ihr auch
der Lebensmut abhanden gekommen und sie ist zu einem Schatten ihres
früheren Ichs geworden. Was sie nicht weiß, ist, dass ihr der
Unfall auch Erinnerungen genommen hat, nämlich die an ihre erste
große Liebe Nick, der unerwartet nach fast einem Jahrzehnt wieder in
ihr Leben tritt. Im Gegensatz zu ihr hat er sie und die Gefühle, die
sie einst füreinander hatten, nie vergessen können und so nutzt er
die Chance, ihr eingestellt von Lolas Vater wieder ein Stück ihrer
Lebensfreude zurückzugeben. Gibt es für die beiden eine Zukunft
oder wird es bei der gemeinsamen Vergangenheit bleiben?
Zuerst muss ich sagen, dass das Cover
gepaart mit dem Verlag, in dem das Buch erschienen ist, eine geradezu
magische Sogwirkung auf mich ausgeübt hat. Es ist einfach so hübsch
anzusehen! Auch wenn ich nicht unbedingt einen Bezug zum Inhalt
erkennen kann, vielleicht fehlt mir dazu die Fantasie.
Der Klappentext klingt im ersten Moment
sehr tragisch und berührend, eine solche Geschichte hat gut
umgesetzt bestimmt emotionales-Tränchen-Potential. Leider muss ich
sagen, dass es etwas anders war, als ich es mir erhofft hatte.
Es wird aus den verschiedensten Sichten
erzählt, sowohl auf Nick und Lola als auch auf Lolas Vater und deren
Haushälterin, auch wenn es bei denen meist nur kurze Momente sind.
Durch die fehlende Ich-Perspektive geht, wie ich finde, einiges an
Gefühl verloren, man betrachtet das ganze Spiel zu distanziert,
anstatt direkt in den Köpfen der Protagonisten drin zu stecken. Das
finde ich sehr schade, da wäre glaube ich mehr Emotion möglich
gewesen.
Zum Aufbau des eBooks muss ich sagen,
dass es bei diesem eh schon recht kurzen Buch wirklich unglücklich
ist, wenn einem suggeriert wird, man hätte noch 18% zu lesen, und
auf einmal ist die Geschichte zu Ende und eine Leseprobe für ein
anderes Buch beginnt. Beim Print-Exemplar hat man immer bessere
Übersicht über die Rest-Seitenanzahl und gerade in diesem Fall
hätte ich mir gewünscht, wenn die Länge des eBooks auch besser zur
Länge der tatsächlichen Geschichte gepasst hätte.
Auch mit den Charakteren hatte ich so
meine Probleme. Lola ist bereits 24, fast 25, ihre Einstellung und
ihre Trotzanfälle passen aber besser zu einer 16-Jährigen. Gerade
weil sie so einem Schicksalsschlag ausgeliefert war, hätte ich etwas
mehr Reife erwartet und bin mit ihr einfach nicht warm geworden.
Genau wie ich zu ihr keine Beziehung
aufbauen konnte, fehlte mir auch das gewisse Etwas bei Nick. Ich kann
ehrlicherweise gar nicht spezifizieren, was das Problem war, ich
mochte ihn schlichtweg nicht. Allerdings muss ich sagen, dass es
bewundernswert ist, wie er sein Leben umgekrempelt hat, während er
bei Lola und ihrem Vater gelebt hat. Er hat sich ungeachtet seiner
schwierigen Kindheit aufgerappelt und was aus sich gemacht, zumindest
wenn man außer Acht lässt, dass das alles nur mit Hilfe von Lolas
Geld geschehen ist.
So traurig und berührend Lolas und
Nicks Geschichte auch hätte sein können, ich bin einfach nicht
reingekommen. Die (mit anderen Büchern verglichen wenigen) Seiten
flogen nur so dahin und es ließ sich auch wunderbar leicht und
flüssig lesen, doch ich habe auf den Moment gewartet, in dem mein
Herz angesprochen wird und ich irgendwie mit den Beteiligten
mitfühlen kann. Aber dieser Moment kam nicht, die Handlung war
relativ vorhersehbar und so konnte auch das kleine Drama kurz vor dem
Ende mich nicht schocken.
Es hat einfach noch mehr Tiefe gefehlt,
der Funke konnte nicht wirklich überspringen.
Mein Fazit:
Ich bin relativ enttäuscht, muss ich sagen. Von der Geschichte hatte ich mir eindeutig mehr versprochen, mich konnte sie nicht berühren. Aber abgesehen vom Quäntchen Gefühl, was ich vermisse, war die Idee für die Story gut umgesetzt und die Handlung ordentlich. Für alle zu empfehlen, die eine leichte Nachmittagslektüre suchen und nichts allzu tiefgreifendes erwarten, Leuten mit Anspruch dagegen würde ich abraten.
Ich bin relativ enttäuscht, muss ich sagen. Von der Geschichte hatte ich mir eindeutig mehr versprochen, mich konnte sie nicht berühren. Aber abgesehen vom Quäntchen Gefühl, was ich vermisse, war die Idee für die Story gut umgesetzt und die Handlung ordentlich. Für alle zu empfehlen, die eine leichte Nachmittagslektüre suchen und nichts allzu tiefgreifendes erwarten, Leuten mit Anspruch dagegen würde ich abraten.
2,5 bzw. drei von fünf Sternen
★★★☆☆