Reihe: Cecilia
Autor: Anna Nigra
Klappentext:
Autor: Anna Nigra
Paperback, 468 Seiten
ISBN: 9783750497993
Verlag: Books on Demand
Erscheinungsdatum: 17.09.2020
Preis: 14,99€
Klappentext:
Manchmal ist es schwieriger, einfach loszulassen, als an etwas festzuhalten, das längst verloren ist.
Cecilia ist zurück in Vienna. Sie hat alles aufgegeben - für ihr Land und ihre Familie. Gefangen in Norans goldenem Käfig, versucht sie, sich mit ihrem Schicksal zu arrangieren. Währenddessen braut sich über Europa ein Sturm zusammen. Ein Sturm, der die Ordnung der Großmächte ins Wanken bringt. Krieg steht bevor und er wird grausame Opfer fordern.
Denn eines weiß Cecilia mit Gewissheit: Im Krieg gibt es keine Gewinner. Und diesmal könnte sie mehr verlieren als nur ihr Herz.
(Quelle Daten & Text: Produktseite bei Books on Demand)
Mit „Wenn die Sehnsucht Tod
verspricht“ nimmt eine großartige Reihe ein Ende, von der ich von
Anfang an begeistert war, um deren Fortsetzung ich zwischendurch
gebangt habe, über deren Fortführung ich mich gefreut habe wie ein
Schnitzel und von der mich dann auch nicht mehr schocken konnte, dass
aus geplanten drei Bänden plötzlich vier wurden. Mit Anna und ihrer
Cecilia-Reihe hat man so ziemlich alles einmal durchgemacht, was ein
Leser durchmachen kann, und das nicht nur was das reine Drumherum
betrifft.
Denn auch inhaltlich bekommt man über
alle Bände enorm viel geboten, wobei Band 4 für mich tatsächlich
auch der stärkste war, dicht gefolgt von Band 3. Die Geschichte um
Cecilia und die Prinzen Noran und Elias entwickelte sich von einer
harmlos anmutenden Dreiecksbeziehung über jede Menge
Familiengeheimnisse und anfänglich kleine königliche Dramen bis hin
zu einem ausgewachsenen Kampf um Leben und Tod, um Recht und Unrecht,
um Krieg und Frieden.
Was mit einer kleinen Liebelei begann
wuchs schnell zu einem Konflikt gewaltigen Ausmaßes, der sich nicht
nur über mehrere innergeschichtliche Kontinente hinweg erstreckte,
sondern sich auch durch viele Leserherzen zog und uns in zwei Lager
teilte: Team Noran und Team Elias. Ähnlich wie die Entscheidung
zwischen Edward und Jacob erzeugten die Prinzen eine tiefe Kluft..
oder zumindest so ähnlich. Ich für meinen Teil hatte einen ganz
persönlichen Schwarm, an den keiner der beiden Prinzburschen
herangekommen ist und auch nie wird. NIEMALS.
Und nun ganz speziell zu
Band vier. Ich für meinen Teil empfand es fast schon als ein Wunder,
wie mühelos ich wieder in die Geschichte reingekommen bin. Anna hat
einen perfekten Übergang geschaffen, aber dass Band 3 erst ein
halbes Jahr zuvor erschienen ist, spielt bestimmt auch keine
unwesentliche Rolle.
Für die Protagonistin Lia
geht es in diesem Band um alles und das merkt man ihr auch an. Sie
ist nicht mehr die etwas naive junge Frau aus Band eins, sie ist
gerissener geworden, mutiger und um einiges härter. So einige werden
von ihr noch überrascht sein, doch sie ist eines der besten
Beispiele dafür, wozu Menschen fähig sind und wie sehr sie über
sich selbst hinauswachsen können, wenn sie mit dem Rücken an der
Wand stehen. Ich liebe ihre Charakterentwicklung so sehr und fand die
Prinzessin, glaube ich, nie so sympathisch wie in diesem Teil.
Der Einzige, der eine noch
beeindruckendere Wandlung durchgemacht hat als Lia, ist definitiv
Noran alias der königliche Idiot alias der wirre Irre. Was Anna aus
diesem ehemaligen verzogenen Prinzfrüchtchen gezaubert hat, ist
unglaublich. Aus einem charmanten jungen Mann wurde über die Zeit
eine derart unberechenbare, grausame und gefühlt fast schon
schizophrene Gestalt, die in diesem Band ihren Höhepunkt erreicht,
das zieht einem regelrecht die Schuhe aus.
Jedes Mal, wenn man meinte
„So, jetzt kann es aber nicht noch dicker kommen!“, dann dachte
Noran sich „Noch eine Portion Arschloch-Verhalten oder ein kleiner
Ausbruch ungezügelter Aggressionen? Aber klar doch, habe ich auf
Lager!“. Bei diesem Mann wusste man zu keiner Zeit, woran man bei
ihm ist und was man als nächstes zu erwarten hat und das hat für
eine ordentliche Ladung Spannung beim Lesen gesorgt. Und leider fand
ich es auch echt gut, so ungern ich das zugebe.
Ich finde generell, dass
dieses Buch so gar nichts mehr von der Unschuld hat, mit der man in
die Reihe gestartet ist. Es ist brutal, es ist voller schockierender
Wendungen, hat weitreichende Intrigen, an denen ich nun schon seit
mehreren Bänden herumrätsel, es gibt Gewalt und es gibt vor allem
Tod. Viel Tod, da gibt es nicht zu beschönigen. Und obwohl ich
anfangs noch dachte, es könnte mir vielleicht zu düster werden, hat
einfach alles gepasst. Alles war perfekt durchdacht, das Ende rund
und stimmig und ich persönlich liebe es ja, wie sehr mich das Finale
überrascht hat, sowohl mit dem, WAS passiert, als auch vor allem
damit, WO es passiert.
Die finale Geschichte um
Lia, Elias und Noran hat meine Gefühle stetig durch die Mangel
gedreht. Ich glaube, ich habe so ziemlich alles gefühlt, was man
während der Lektüre eines Buches fühlen kann. Ich habe mich
gefreut wie ein kleines Kind, war hibbelig und aufgeregt während ich
zugleich tausend Fragen hatte, ich habe geflucht und gewütet und
mich geärgert und ich habe gelitten wie ein Hund und Tränen
vergossen. Viel mehr als ich eigentlich zu vergießen geplant hatte.
Mein Fazit:
Ich finde es
unglaublich schade, dass die Story um Cecilia jetzt zu Ende ist, bin
aber auch sehr erleichtert darüber, denn noch einen Cliffhanger am
Ende eines Bandes hätte ich vermutlich nicht verkraftet. Diese
mutige, liebenswerte, starke junge Frau auf ihrer Reise begleiten zu
dürfen, war mir eine Ehre! Ich kann die Reihe reinen Gewissens
weiterempfehlen an jeden Fan von dystopisch-romantischen
Jugendbüchern mit einer starken Tendenz zu den herzigsten
Nebenfiguren, die die Welt je gesehen hat. (TEAM BÄR!)
Volle fünf von fünf Sternen!
★★★★★