Autor: Herr Schröder
Humor Comedy-Roman
Ullstein Taschenbuch
Broschur, 224 Seiten
ISBN: 9783548060941
Erschienen: 25.10.2019
Ullstein Taschenbuch
Broschur, 224 Seiten
ISBN: 9783548060941
Erschienen: 25.10.2019
Klappentext:
So komisch ist selten über den Schulalltag geschrieben worden! Comedian Herr Schröder feiert seine Schüler für ihre sprachliche Kreativität, wenn sie ihn als „Korrekturensohn“ oder „Lauchlehrer“ bezeichnen. Beleidigungen auf dem Schulhof findet er völlig in Ordnung – solange sie im dreihebigen Jambus erfolgen. Herr Schröder war früher selbst Deutschlehrer. Als Pauker mit Pultstatus hat er die Seite gewechselt und packt aus: über den intellektuell barrierefreien Unterricht, die Streitschlichter, die sich im Gang prügeln, über die Schulhof-Lebenserwartung heutiger Pubertiere und die Angst der Eltern, ihr Justin-Maddox habe wahrscheinlich ADAC …
(Quelle Daten, Bild & Text: Produktseite bei Ullstein)
Herrn Schröder, den Korrekturensohn,
kannte ich bisher zwar namentlich, wusste auch um seine
komödiantische Karriere. Doch dass er sich auch als Autor versucht,
war mir, bis ich das Buch gesehen habe, neu. Ich war spontan
neugierig, wer interessiert sich schließlich nicht für den Alltag
eines Lehrers gepaart mit einer Spur von Humor und Comedy. Es
versprach ein kurzweiliges Leseerlebnis zu werden.
Oft war das Buch auch ganz witzig. Doch
ich habe mindestens genauso häufig ungläubig den Kopf geschüttelt
wie ich geschmunzelt habe. Ich bin nicht sicher, ob ich irgendwo den
Hinweis überlesen habe, dass ein Teil der erzählten
Schulalltagsgeschichten erfunden ist, wie es ja häufig bei
Stand-Up-Comedy der Fall ist, aber ich hoffe bei Gott, dass es der
Fall war. Andernfalls wäre „Herr Schröder“ eindeutig ein Fall
für die Fraktion „Wie zum Geier hat der es geschafft Lehrer zu
werden und vor allem ZU BLEIBEN?“
Der Humor in dem das Buch geschrieben
ist, ist typisch schlechte Stand Up. Sehr bemühte Wortwitze überall,
übertrieben und gewollt lustige Sprüche und vermeintliche
Situationskomik der Marke „Hahaha! ..nee, warte, war doch nicht
lustig.“
Ich weiß nicht, wie viel davon das
reale Leben geschrieben hat, aber es wirkte alles recht übertrieben.
Dreistes Lehrerverhalten war an der Tagesordnung, ich kann und möchte
mir ehrlich gesagt gar nicht vorstellen, dass jemand wie dieser Autor
genau in dieser Art unterrichtet hat, wie es im Buch
niedergeschrieben ist. Mit unfassbar miesen Witzen, dem
Durchsetzungsvermögen einer weichgekochten Kartoffel und einer
Aufmerksamkeitsspanne, die eine einzige Verletzung der
Aufsichtspflicht darstellt, vermarktet Herr Schröder sich selbst
nicht besonders ansprechend. Er bedient jedes einzelne Klischee bis
hin zum Stoffel, der seine Beziehungsprobleme bei seinen Schülern
auskotzt.
Dass davon vieles eher Fiktion als
Realität ist, setze ich jetzt einfach mal um meiner Seelenfrieden
Willen voraus, jedoch hat das auch nicht dazu beigetragen, dass ich
die beschriebenen Geschichten witziger fand. Ich habe sogar manche
Kapitel übersprungen, weil mich schon die Überschrift abgeschreckt
hat.
Mein Fazit:
Ich habe mich beim Lesen
nur bedingt unterhalten gefühlt, was hauptsächlich an der
Selbstinszenierung von Herrn Schröder lag. Erwartet hatte ich
humorvolle Anekdoten aus dem Unterricht eines Deutschlehrers,
bekommen hat man überzogene Comedy in Buchform.
Ich kann leider nur zwei von fünf Sternen geben.
★★☆☆☆