Freitag, 27. Mai 2022

Rezension zu "Owl und der verlorene Junge" (Amy Wilson)

Bibliografische Daten zum Buch:
Titel: Owl und der verlorene Junge
geschrieben von Amy Wilson
übersetzt von Sylke Hachmeister
ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-96826-012-9
erschienen am 13.04.22
304 Seiten, Hardcover
Preis (Print): 18,00€

Klappentext:

In einem ewigen Sommer festzustecken ist kein Spaß. Vor allem, wenn man die Tochter des Winters ist. Owls Freund Alberic – der zufällig auch der Sohn des Earl of Autumn ist – wird vermisst. Entschlossen, ihn zu finden und den ewigen Sommer zu beenden, begeben sich Owl und ihre beste Freundin Mallory auf ein Abenteuer, das sie tief in die magische Welt der Zeit führen wird. Dort sind dunkle Mächte am Werk, die vor nichts zurückschrecken. Werden Owl und Alberic in der Lage sein, ihre Magie zu kontrollieren und den Wechsel der Jahreszeiten wiederherzustellen?
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: von Hacht / W1-Media)
Owl und der verschwundene Junge ist die Fortsetzung eines meiner Jahreshighlights aus 2021 und daher war für mich sofort klar, dieses Buch muss ich auch lesen. Ich empfehle es, anders als ein paar der Lesenden, mit denen ich die Geschichte zusammen erlebt habe, nicht ohne Vorwissen von Band eins zu lesen, da entgeht einem einfach zu viel.
 
Dazu kommt, dass ich den Einstieg dieses Mal als eher holprig empfunden habe. Es ist zwischen den Bänden viel passiert, was man nur am Rande in Halbsätzen erzählt bekommt, und das finde ich schade. Ich mag es lieber, wenn zwischen den Büchern keine oder nur wenig Zeit vergeht, sodass man dort ins Geschehen eintaucht, wo man es verlassen hat. So habe ich mich das Buch durchweg ein wenig außen vor gelassen gefühlt, ich konnte mich nicht richtig in die Story fallenlassen.
 
Leider hatte ich auch mit der Magie und den Welten in diesem Buch so meine Probleme. Was ich in Band eins noch neugierig aufgesogen habe wie ein Schwamm, fand ich hier leider sehr abstrakt dargestellt. Mal funktionierte etwas, mal nicht, es schien wie Zufall, ob die Clique aus Owl, Mallory und Alberic bei ihrer Mission Erfolg hat oder nicht. Ich konnte die Entwicklungen nicht richtig greifen, sie waren einfach nicht fundiert genug für mich dargestellt. Aber wahrscheinlich stelle ich zu viele Fragen und sollte die Magie lieber so nehmen, wie sie kommt.
 
Die Freundschaft der Kinder hat mich auch hier wieder sehr beeindruckt. Ich liebe es zu sehen, wie Mallory als Mensch gut mit den halben und ganzen Feenwesen um sie herum mithalten kann, wie sie sich auch ohne Kräfte behauptet. Owl mit ihrer kämpferischen Art hat sich kaum verändert und ist immer noch mutiger, als ich es in ihrem Alter je hätte sein können. Lediglich Alberic hat mich ein paar Nerven gekostet, aber das hat er im letzten Buch auch schon, daher war ich das bereits gewohnt.
 
Abgesehen von meinem Kritikpunkt, was die Abstraktion angeht, fand ich das Buch echt spannend. Ich mochte es, dass es sowohl rasante Phasen als auch Ruhepausen gab, und trotz allem die Spannung nie nachließ. Ich war gefesselt und bin geradezu durch die Seiten geflogen, auch wenn ich vielleicht nicht so tief in der Geschichte drin war, wie ich es mir erhofft hatte, Dennoch bot dieses Buch mir ein kurzweiliges Lesevergnügen.
 
Mein Fazit:
Für mich nicht mehr so stark wie der erste Band, aber dennoch lesenswert. Ich vergebe guten Gewissens 4 von 5 Sternen und freue mich nach dem fiesen, kleinen Cliffhanger schon auf den dritten Band. 
⭐⭐⭐⭐