Titel: Unser Sommer am See
geschrieben von Nikola Huppertz
illustriert von Elsa Klever
Ab 10 Jahre
272 Seiten, Hardcover
148 x 210 mm
Erschienen am:
28.04.2022
ISBN: 978-3-522-18534-9
Preis (Print): 15,00€
Klappentext:
Inmitten einer endlosen Waldlandschaft steht einsam auf einem Berg das Haus am See, in dem Agda, Nick und Jula die Ferien mit Papa verbringen. Der entlegene Ort steckt voller Geheimnisse und Abenteuer. Auch das Auftauchen des Landstreichers Pepe gibt Rätsel auf. Und dann verschwindet Nick spurlos. Hat er sich etwa allein auf die gefährliche Suche nach dem Waldgoldschatz begeben?
(Quelle Daten,Text & Cover inkl. Copyright: Thienemann-Esslinger)
„Unser Sommer am See“ hat mich
sofort mit der Titel- und Coverähnlichkeit zu „Sommer auf Solupp“
angesprochen, welches ein Highlight des letzten Jahres für mich war.
Daher war mir nach Lesen des Klappentextes sehr schnell klar, dass
ich auch an den See muss. Und ich habe meine Entscheidung nicht
bereut!
Vor dem Lesen habe ich darauf
verzichtet, mir die Inhaltsangabe noch einmal anzuschauen, und ich
muss gestehen, dass das leider eine gute Entscheidung war. Im
Klappentext werden Dinge erwähnt, die erst nach etwa drei Vierteln
der Geschichte passieren, das finde ich persönlich etwas ärgerlich.
Aber dadurch, dass ich sozusagen unvorbereitet in das Leseerlebnis
gestartet bin, betraf mich das nicht und ich finde, so etwas sollte
man der Story auch nicht anlasten.
Die Geschichte um Adga, Nick und Jula
wird abwechselnd aus der Sicht auf unterschiedliche Figuren erzählt.
Mal begleitet man Jula, mal eines ihrer Geschwisterkinder, mal den
Vater, mal jemand ganz anderen, je nach dem, wie es gerade passt.
Dadurch kommt viel Abwechslung rein und man hat seine Augen an allen
Plätzen gleichzeitig, so etwas liebe ich ja.
Durch all die verschiedenen Figuren mit
den unterschiedlichsten Hintergründen bekommt man eine breite
Palette an Emotionen und Stimmungen serviert. Mit Jula ist es beinahe
immer reine kindliche Freude und Ehrlichkeit, die einen frischen Wind
in das Geschehen bringt. Adga ist gezwungen, sich mit ihren eigenen
(ungewollt romantischen) Gefühlen auseinanderzusetzen und Nick will
einfach nur über sich hinauswachsen und allen beweisen, wie mutig,
stark und abenteuerlustig er ist.
Und das (für mich) coolste: Es wird
von den Einheimischen im bayrischen Dialekt gesprochen. Eigentlich
bin ich überhaupt kein Fan von Dialekten, da bin ich ehrlich, aber
das hier hat mich so stark an meine Lieblingskrimiserie, die
Rosenheim-Cops, erinnert, dass die Begeisterung bei mir sofort
aufgeflammt ist. Ich habe Teile des Buches zwischendurch gehört und
muss sagen, dass das ebenfalls ein grandioses Erlebnis war, welches
mir zudem dabei geholfen hat, den verschriftlichten Dialekt in meinem
Kopf möglichst realistisch klingen zu lassen.
Das wird sicherlich nicht für jeden
was sein und ist vielleicht für die jüngeren Leser ein bisschen
schwierig, insbesondere wenn man wie ich aus dem Norden kommt und
vielleicht noch nicht so häufig Berührungspunkte mit süddeutschen
Dialekten hatte. Aber da die Figuren zum Glück kein Urbayrisch
sprechen, sollte es hoffentlich wenig Probleme geben.
Mein Fazit:
Diese Kombination aus lebensfrohen,
authentischen Figuren, lebendig beschriebenem Setting und jeder Menge
Abenteuerlust bescherte mir ein herrliches Leseerlebnis mit Spannung,
einer warmen, luftigen, sommerlichen Atmosphäre, vielen
Geheimnissen, urkomischen Pannen und Dialogen und ganz viel
Freundschaft, Liebe und Familie. Das Buch ist für mich ein
Wohlfühlbuch, das seinesgleichen sucht.
Von mir gibt es begeisterte 5 von 5
Sternen!
⭐⭐⭐⭐⭐