Samstag, 18. Juni 2022

Rezension zu "16x zum Himmel und zurück" (Marlies Slegers)

Bibliografische Daten zum Buch:
Titel: 16 x zum Himmel und zurück
geschrieben von Marlies Slegers  
illustriert von Christiane Fürtges
übersetzt von Andrea Kluitmann
ISBN: 978-3-7513-0030-8
Erscheinungstermin: 08.01.2022
Umfang: 240 Seiten
Verlag: Dressler
Preis (Print): 15,00€

Klappentext:

Der zwölfjährige Pelle wünscht sich, unsichtbar zu sein. Dann würde nicht jeder ständig fragen, wie es ihm geht. Für Mama ist er schon unsichtbar, denn seit Papa vor einem Jahr gestorben ist, ist alles anders. Doch dann bekommt er von Mama einen Schuhkarton voller Briefe. 16 sind es, um genau zu sein. Alle von seinem Vater, jeder mit einer Aufgabe: Geh mit Mama essen. Hol dir einen Hund aus dem Tierheim. Bau das Baumhaus zu Ende. Was Pelle nicht ahnt: Jede Aufgabe hält ein kleines Abenteuer für ihn bereit und bringt ihn und Mama Stück für Stück zurück ins Leben.
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Oetinger)
Der Tod ist fies, besonders für Kinder. Pelle hat seinen Vater verloren und durch die Trauer auch ein bisschen seine Mutter, doch echte Männer weinen nicht, hat sein Papa immer gesagt. Durch eine Kiste mit Briefen lehrt er Pelle noch andere Lektionen, begleitet ihn auf dem Weg durch die Trauer und ein Stück ins Erwachsenwerden. Ihm dabei zuzusehen, wie er anfängt, Emotionen zulassen zu können, wie er mutiger wird, mehr für sich selbst einsteht und auch seine Mutter wieder lebhafter und glücklicher wird, war einfach wunderbar. Ich habe das Buch von der ersten zur letzten Seite geliebt.
 
Pelle ist ein fantastischer Protagonist. Er ist freundlich, liebenswert, manchmal etwas still und sucht nur selten die Aufmerksamkeit anderer Menschen, dafür ist er aber umso treuer, wenn er erst mal aufgetaut ist. Dazu ist er unheimlich klug und seiner Mutter ein wunderbarer, zuverlässiger Sohn.
Dennoch lässt er sich oft hemmen, insbesondere wenn es um Trauer und Tränen geht. Er verschließt sich und weiß nicht, wie genau er mit diesen Gefühlen umgehen kann, doch seine Entwicklung durch das Buch hindurch war bemerkenswert und ich war so, so stolz auf ihn.
 
Den Hinterbliebenen Briefe zu schreiben ist eine großartige Art, um ihnen einen Wiedereinstieg ins Leben zu ermöglichen und ihnen durch die Trauerphase zu helfen. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Leute dankbar für so eine Möglichkeit wären, mich eingeschlossen. Leider ist das nicht immer machbar und hier zeigt sich dann, wie wichtig Kommunikation ist. Pelle und seine Mutter kommunizieren zunehmend offener und ehrlicher im Laufe der Geschichte, sie sprechen über Gefühle und Ängste und genau so soll es sein. Auch wenn es wehtut, man muss miteinander reden, um das Erlebte aufzuarbeiten.
 
Pelles Geschichte ist absolut herzerwärmend, emotional und hat mich mehrmals zu Tränen gerührt. Ich denke, dieses Buch kann vielen Kindern helfen, besser mit Trauer umzugehen und zeigt, wie wichtig es ist, offen und ganz ehrlich mit sich und seinen Gefühlen zu sein.
Für mich ist das Buch ein Volltreffer und ich empfehle es allen Bücherwürmern, groß wie klein, uneingeschränkt weiter. 
⭐⭐⭐⭐⭐