Titel: All lovers lost
geschrieben von Madeleine Puljic
Klappentext:
Verlag: Knaur TB
Erscheinungstermin: 01.06.2022
368 Seiten, Taschenbuch
ISBN: 978-3-426-52827-3
Erscheinungstermin: 01.06.2022
368 Seiten, Taschenbuch
ISBN: 978-3-426-52827-3
Preis (Print): 12,99€
Klappentext:
Die Hamburger Medizinstudentin Sina ist ebenso geschockt wie fasziniert, als sie herausfindet, wer der Mann wirklich ist, in den sie sich Hals über Kopf verliebt hat. Denn Lazar ist ein Vampir – und er bietet Sina weitaus mehr als nur Unsterblichkeit in ewiger Nacht.Doch der Traum von Liebe wird zum Albtraum, als die beiden auf brutale Weise voneinander getrennt werden. Auf sich allein gestellt in einem Leben, das ihren Prinzipien in allem widerspricht, muss Sina entscheiden, wer sie wirklich sein will: eine verfolgte Kreatur, die der Vergangenheit nachtrauert – oder eine Jägerin, die nach völlig neuen Regeln spielt.
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Knaur Verlag)
Vampire sind eigentlich nicht mein
Steckenpferd. Twilight habe ich nie gelesen, maximal den Film
geschaut und empfand die glitzernden Wesen als ziemlich lächerlich.
Abgesehen davon haben sie in der Adult Fantasy und den Jugendbüchern,
die ich meistens lese, nie eine große Rolle gespielt. Umso
gespannter war ich dann auf Madeleines Umsetzung der Vampirthematik,
der ich anfangs noch skeptisch gegenüberstand. Das legte sich aber
nach wenigen Kapiteln und ich war schneller drin in ihrer Geschichte,
als ich „Blutsauger“ sagen konnte.
Die Geschichte rund um Sina wird aus
vier verschiedenen Perspektiven erzählt, was für ordentlich
Abwechslung und spannende Einblicke in Handlungen und Gedanken sorgt,
die einem in einer „einfachen“ Ich-Perspektive der Protagonistin
verborgen geblieben wären. Die vier Personen, die im Fokus stehen,
könnten unterschiedlicher kaum sein und gerade deshalb fand ich es
perfekt gewählt, sich nicht nur auf die Hauptfigur zu konzentrieren.
Sina ist eine starke, mutige Frau, so
wie man sie sich wünscht. Sie lässt sich von anderen nichts sagen,
wirkt aber dennoch nicht zu stur und verbohrt und kann sich auch
Fehler eingestehen. Mir gefällt ihre entschlossene und hilfsbereite
Art unheimlich gut, letztere ist nicht zuletzt vielleicht auch ihrer
Karriere-Laufbahn als Medizinstudentin geschuldet. Sie verliert nie
ihre Menschlichkeit, ihre Moral, ihren Anstand, und das rechne ich
ihr unter den Umständen, denen sie während des Buches ausgesetzt
ist, wirklich sehr hoch an.
Die Vampire in diesem Buch sind
keineswegs mit den bekannten glitzernden Schönlingen gleichzusetzen.
Schön ja, aber nicht annähernd so auffällig, es sei denn, sie
legen es drauf an. Und wer würde das mit Jägern im Nacken schon
freiwillig tun?
Ich mochte es, wie die Wesen hier
dargestellt wurden, es kristallisierte sich schnell heraus, dass man
als Leser*in auch bei Vampiren zwischen gut und böse unterscheiden
kann, selbst wenn die Grenze manchmal fließend scheint. Alle der
spitzzahnigen Kolleg*innen haben es im Laufe des Buches geschafft,
mich zu überraschen, etwas das ich sehr schätze, denn niemand mag
langweilige, vorhersehbare Charaktere.
Durch die interessanten Figuren und für
mich oft unvorhersehbaren Twists war das Buch durchgehend spannend
und auch in den ruhigeren Passagen wusste ich, ich sollte mich besser
nicht in Sicherheit wiegen. Eine knisternde Grundaufregung begleitete
mich Seite für Seite, und ich wurde durch den flüssigen Schreibstil
der Autorin so an das Buch gefesselt, dass ich mich meinem Vorhaben,
beim Lesen langsam zu machen, leider entziehen und das Buch in
wenigen Tagen verschlingen musste.
Das Setting Hamburg war für mich als
dort ansässige Studentin natürlich ein Traum. Manche Gebiete wie
die Reeperbahn oder Hamburger Nachtclubs, die vermehrt vorkommen,
habe ich noch nicht so intensiv erkundet, dass ich hier mitreden
könnte, aber das ganze Drumherum fand ich super gestaltet,
nachvollziehbar und authentisch, detailliert und es ergab sich ein
wunderbares Kopfkino, was vor allem dem bereits gelobten Stil der
Autorin zu verdanken ist.
Was mich ebenfalls sehr gefreut hat,
ist das halb offene Ende. Man kann mit dem Schluss auf jeden Fall
leben, wenn man es denn muss. Aber das Potenzial für eine
Fortsetzung steht so groß im Raum, dass ich den Verlag nur beknien
kann, Madeleines Geschichte die Möglichkeit für einen weiteren Teil
zu geben.
Mein Fazit:
Ich hatte fantastische
Lesestunden mit diesem Buch. Unerwartete Wendungen paaren sich hier
mit Spannung, gutaussehenden Vampiren (sogar mit Hirn oder Herz,
manchmal auch beidem zugleich), jeder Menge Gefahr, Blut und einer
taffen Protagonistin. Für mich ein Volltreffer und ich würde mich
sehr über eine Fortsetzung freuen!
⭐⭐⭐⭐⭐