Titel: You make my Dreams
geschrieben von Gabriella Santos de Lima
ISBN: 978-3-96976-015-4
Erscheinungstermin: 08.06.2022
Umfang: 416 Seiten
Verlag: Moon Notes
Preis (Print): 15,00€
ab 16 Jahren
Erscheinungstermin: 08.06.2022
Umfang: 416 Seiten
Verlag: Moon Notes
Preis (Print): 15,00€
ab 16 Jahren
Klappentext:
Die 19-jährige Audrey will unbedingt Schauspielerin werden. Für ein Studium an der renommierten Juilliard School of Performing Arts war sie sogar bereit, ihr geliebtes Zuhause in Florida zu verlassen. Dabei hasst sie New York – schon deshalb, weil ihre Mutter hier lebt, die für ihre Karriere die Familie verlassen hat. Doch dann lernt Audrey den rätselhaften Bennett29 in dem anonymen Mailprogramm NewInYork kennen. Obwohl er anfangs fast abweisend ist, wird ihr Nachrichtenaustausch schnell intensiver. Und viel zu persönlich. Schon bald ist Audrey sich sicher, dass sie nicht die Einzige ist, die etwas verheimlicht …
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Moon Notes)
Das hier wird eine für mich eher
schwierige Rezension. Ich hatte mich im Vorfeld so gefreut auf die
Geschichte, hatte ihr entgegengefiebert und war total happy, dass ich
sie mit anderen zusammen lesen und diskutieren konnte. Im Nachhinein
denke ich, dass ich die Lesezeit anders hätte nutzen können und
wollen, wenn ich gewusst hätte, dass das Buch in eine andere Kerbe
schlägt, als erwartet.
Audrey studiert an der Juilliard, in
New York, wo sie nichts und niemanden leiden kann, weil sie mit der
Stadt die Erinnerung daran, dass ihre erfolgsgetriebene Mutter sie
für diese Stadt verlassen hat, verbindet. Sie ist in einer
deprimierten, niedergeschlagenen Grundstimmung und ihre Päckchen,
die sie zu tragen hat, ziehen einen zusätzlich runter. Ich kann in
diesem Buch bis kurz vor dem Ende kaum eine Seite ausmachen, auf der
die Atmosphäre nicht tief düster und bedrückend ist, Audrey kommt
gefühlt nicht ein einziges Mal aus ihrem Schneckenhaus aus Ballast
hervor. Entsprechend schwer war es für mich als Leserin, eine
Verbindung zu ihr aufzubauen, ich konnte ihre Gefühlswelt nicht
betreten, sondern wurde komplett außen vor gelassen.
Auch die andere Perspektive von Audreys
Gegenüber im Chat hat mich nicht einnehmen können.
Der Schreibstil war sehr ausgeschmückt,
viel auf Gedanken und Gefühle fokussiert. Es gab seitenweise
Gedankenspiele in Audreys Kopf, bei denen die Geschichte und
eventuelle Dialoge auf der Strecke blieben, man hat für meinen
Geschmack zu viel Zeit in Vorstellungen und Fantasien und Ängsten
verbracht, als dass ich die im Klappentext noch strukturiert
klingende aber in Realität sehr konfuse Handlung hätte logisch
nachvollziehen können. Einige Szenen waren so schwammig und
undeutlich geschrieben, dass ich sie sogar mehrmals lesen musste und
immer noch nicht durchdrungen habe, geschweige denn sich bei mir ein
Kopfkino einstellen wollte. Diese Undeutlichkeit bekommt später noch
einen genaueren Hintergrund, zumindest könnte man sie, wenn man
gutmütig und guten Willens ist, versuchen darauf zurückzuführen.
Ab hier werde ich ein wenig spoilern,
bitte lest nicht weiter, wenn ihr das Buch 100% ohne Vorwissen
genießen wollt.
Es gab nach Dreivierteln des Buches
einen Plot Twist, mit dem ich kein Stück gerechnet habe. So etwas zu
schaffen, ist eigentlich eine große Kunst, die ich den Schreibenden
immer hoch anrechne, nur gibt es auch hier ein Aber. Aber dadurch,
dass ich keinerlei Verbindung zu Audrey und ihrem geheimnisvollen
Chat-Partner hatte, konnte mich auch diese Enthüllung, die ein
vollkommen anderes Ergebnis produzierte, nicht mehr
begeistern/schocken/wasauchimmer. Ich fühlte mich viel mehr (auf
eine negative Weise) verarscht, weil ich drei Viertel des Buches
damit verbracht habe, zu versuchen, eine Beziehung zu einer Figur
aufzubauen, die ständig erwähnt wird, sich aber letzten Endes gar
nicht als der Chat-Partner herausstellt, sondern im Gegenteil als
mehr oder weniger völlig unwichtig.
Wie gesagt, normalerweise würde ich es
feiern, dass so ein für mich gänzlich unerwarteter Twist gelungen
ist. Aber hier fühlte es sich einfach an, als hätte ich 75% des
Buches verschwendet, um dann im letzten Viertel noch krampfhaft
versuchen zu müssen, zu den eigentlichen Protagonisten eine
Connection herzustellen. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass das
fehlgeschlagen ist.
Für mich war dieses Buch leider
nichts. Mir war absolut keine Bindung zu den Figuren möglich, das
Setting war austauschbar und die negative Grundstimmung hat kaum
Hoffnung zwischen den Seiten zugelassen. Dazu kommt, dass die
Handlung weder gradlinig noch logisch nachvollziehbar wirkte, sondern
mehr wie eine konfuse Aneinanderreihung von willkürlichen Szenen,
bei denen sich mir gelegentlich nicht einmal der Sinn erschloss. Der
stellenweise schwammige Schreibstil hat mir den Lesefluss erschwert,
alles in allem leider kein Buch für mich.
Ich vergebe einen halben Extra-Stern
für den Plot Twist, selbst wenn er in meinen Augen leider auch
nichts mehr retten konnte. So lande ich am Ende bei 1,5 von 5 Sternen
und möchte mich entschuldigen, dass das Buch mir nicht zugesagt hat.
⭐,5