Titel: Im Schatten des Fuchsmondes
geschrieben von Antje Babendererde
Preis:
17,00 € [D], 17,50 € [AT]
Erscheinungstermin:
14. Oktober 2022
ISBN:
978-3-401-60541-8
Alter ab:
14 Jahre
Seitenzahl:
400
Abmessungen:
21.6 cm / 15.8 cm / 3.21 cm
Einbandart:
gebunden
Ausstattung: Gedruckt auf Recycling-Umweltschutzpapier, zertifiziert mit dem Blauen Engel
Klappentext:
Dieses Jahr ist für Lia auf dem Landsitz ihrer Familie nichts mehr, wie es einmal war – wegen Finn, dem Neffen des Wildhüters. Lia kann sich seiner geheimnisvollen Art nicht entziehen. Obwohl er sie mit seinen spöttischen Sprüchen herausfordert, verliebt sie sich Hals über Kopf in ihn.Als Finn ihre Gefühle erwidert, scheint Lias Sommer perfekt. Doch wer ist dieser Junge wirklich, der mit einem wilden Fuchs Ball spielt und ihm Gedichte vorliest?Bald erreichen die Schatten der Vergangenheit die Wildnis von Badfearna. Sie bringen Dinge über Finn ans Licht, die keinen Zweifel lassen: Ein Mädchen wie Lia hat in seinem Leben keinen Platz. Kann man vor der Liebe weglaufen – oder vor sich selbst?
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Arena Verlag)
Im Schatten des Fuchsmondes ist das
erste Buch, in dem ich bewusst gelesen habe, dass Corona eine Rolle
spielte. In allen anderen in der Gegenwart oder Zukunft spielenden
Geschichten wurde die Pandemie lediglich grob angedeutet, aber nie
konkret mit ihren Auswirkungen benannt. Hier jedoch fand Corona einen
deutlichen Platz in den Hintergründen der aktuellen wirtschaftlichen
Lage und wird auch eindeutig benannt, was ich erst dachte spannend
weil realistisch zu finden, wie ich dann feststellen musste aber
nicht so gut vertragen habe.
Ich meinte zunächst, es sei doch ganz
normal, wenn die Realität sich auch genauso in den Büchern
widerspiegelt. Allerdings muss ich sagen, ich fliehe anscheinend viel
zu gern vor meinem Alltag, sodass ich es bevorzuge, von diesem
leidigen Thema nicht auch noch in meiner wohlverdienten Freizeit zu
lesen.
Davon abgesehen habe ich mich aber
recht gut in die Geschichte eingefunden. Das Setting ist malerisch,
wunderschöne Natur zog an meinem inneren Auge vorbei während ich
las. Ich hätte am liebsten selbst gern schottischen Urlaub gemacht,
um alles leibhaftig sehen zu können.
Lia und Finn sind ein ganz niedliches
Paar. Beide haben ihre eigenen Sorgen und Nöte, wobei Lia jedoch aus
sehr gutem Hause kommt und Finn sich gerade so über Wasser hält,
inklusive dem typischen dunklen Geheimnis, was natürlich ein Problem
für die Beziehung zu werden droht. Allerdings muss ich in diesem
Fall sagen, dass mich sein Hintergrund unerwartet getroffen hat. Man
erfährt nur langsam, womit er sich in der Vergangenheit hat
herumschlagen müssen, und als die Wahrheit dann ans Licht kam,
musste ich erst einmal bitter schlucken. Ich hätte nie damit
gerechnet, hier so ein intensives und tiefgehendes Thema vorzufinden,
ein deutlicherer Hinweis auf die hinten im Buch befindliche
Triggerwarnung hätte vorn vielleicht noch Sinn ergeben, nicht nur
auf einer Kehrseite zusammen mit anderen Infos, sondern gut sichtbar
alleinstehend. Aber das ist nur meine persönliche Vorliebe.
Lia hat es mir im Gegensatz zu Finn
etwas schwer gemacht. Sie ist in dem Teenager-Alter, wo man anfängt,
seine körperlichen Gefühle für andere auszutesten, allerdings hat
sie einen sehr unsicheren Charakter. Sie nimmt sich Ablehnung sehr
schnell zu Herzen, behauptet dann aber nicht zu ihrem Wesen passend,
es muss dann immer an den anderen liegen und nie an sich selbst.
Diese Kombi matchte in meinen Augen nicht, wobei ich es sowieso nicht
leiden kann, wenn dem*der potenziellen Partner*in pauschal die Schuld
zugeschoben wird anstatt mal die genauen Gründe für etwas zu
hinterfragen.
Der Schreibstil der Autorin ermöglichte
mir ein flüssiges und stolperfreies Leseerlebnis, welches ich zwar
in weiten Zügen, jedoch aufgrund der genannten Punkte nicht immer
einwandfrei, genießen konnte. Gerade Lias Verhalten hatte oft einen
Beigeschmack, ebenso wie das Thema Pandemie.
Mein Fazit:
Ich hätte das Buch gern
mehr gemocht, aber so reichte es „nur“ für 3,5 und gerundet dann
dennoch für sehr gute 4 von 5 Sternen. Jugendbuchfans, die sich von
Corona in Büchern nicht gestört fühlen, werden hier wahrscheinlich
mehr Spaß haben als ich.
⭐⭐⭐,5