Titel: Save me in Maple Creek
geschrieben von Alexandra Flint
ISBN:
978-3-473-51142-6
Reihe: Maple-Creek-Reihe
Reihennummer: 2
Klappenbroschur, 480 Seiten
Preis (Print): 14,99€
Klappentext:Klappenbroschur, 480 Seiten
Preis (Print): 14,99€
Kein Tag vergeht, an dem Mira nicht an Joshkas übereilten Aufbruch aus Maple Creek denkt. Als sie für einen Termin nach New York muss, steht er plötzlich vor ihr. Obwohl die Anziehung zwischen ihnen stärker denn je ist, stößt er Mira von sich. Verletzt und bestürzt über seinen Zustand, fragt sie sich umso mehr, was ihm in den letzten Monaten widerfahren ist. Was sie nicht ahnt: Joshka hat sich auf einen riskanten Deal mit dem Untergrund eingelassen. Und der Einsatz ist Miras Leben.
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Ravensburger)
Wer meine Rezension zu Band 1 gelesen
hat, ahnt vielleicht schon, dass Band 2 nicht ganz so glimpflich
davonkommen wird. Ich fasse meine ersten Eindrücke zur Optik des
Buches noch einmal in einem Wort zusammen: Wunderschön! Aber leider
auch komplett am Thema vorbei. Angepriesen wird die Reihe als
Wohlfühlromance, dazu passt das cozy Cover mit Herbstvibe eigentlich
perfekt. Bei Teil eins könnte man das mit zwei zugekniffenen Augen
auch noch durchgehen lassen, insbesondere in der ersten Hälfte. Teil
zwei distanziert sich meines Empfindens nach jedoch komplett von
diesem Label und fällt nicht mehr in die Wohlfühl-Kategorie,
sondern weist einen nicht unerheblichen Teil Crime auf, da es
vorwiegend um den Untergrund und Joshkas Machenschaften geht.
Wo in Band eins noch die Beziehung der
Zwillinge im Vordergrund stand, wenngleich auch da nie so intensiv
wie erhofft, geht es hier nur noch um die Love Story von Mira und
Joshka, Joshs Aktivität in seinem Netzwerk, seine Intrigen, seine
Pläne, seine Lügen.
Die Beziehung der zwei Turteltauben
steht nach dem Cliffhanger des vorigen Bandes unter keinem guten
Stern und genau darum dreht sich auch gefühlt das komplette erste
Drittel des Bandes. Es wird getrauert, gejammert, sie wollen sich,
aber sie können sich nicht haben, keiner von beiden kann mit
gebrochenem Herzen weitermachen, oh welche Pein, welch ein Leid. Das
empfand ich leider als zu aufgebauscht, die Trauerphase zu intensiv
geschildert. Ich persönlich habe nicht mitgelitten, sondern mich nur
gefragt, wie lange es wohl dauert, bis sie doch wieder gemeinsam in
der Kiste landen. Tut mir aufrichtig leid, das so direkt zu sagen,
aber mich hat es schlichtweg nicht berührt.
Dazu kommt, dass Joshka erneut keine
Sympathiepunkte gesammelt hat, im Gegenteil, er hat alle, die er sich
mühsam in Teil eins erkämpft hat, einen nach dem anderen verspielt
mit seiner Überheblichkeit, seiner Dreistigkeit, seiner „Ich bin
eh viel klüger als alle anderen und keiner kann mir was“-Art,
seiner „Ich habe mich doppelt und dreifach abgesichert und bin
allen zehn Schritte voraus“-Attitüde. Denn trotz all dem, trotz
dieser vermeintlich bestialisch guten Vorbereitung unterschätzt er
die Menschen um sich herum gnadenlos, schaut auf sie herab, traut
ihnen nichts zu. Und das nicht nur einmal, sondern gleich mehrfach,
was ihn und seine Liebsten von einer gefährlichen Situation in die
nächste treibt.
Mira verliert in diesem Buch auch an
Farbe für mich. Für sie dreht sich alles nur noch um Joshka und sie
wundert sich dann, wenn es im Studium bergab geht. Sie ist keine
Protagonistin mehr, mit der ich gern mitfiebere, sondern ihre
komplette Identität wirkte wie von ihrem Partner abhängig. Sie
beweist zwar des öfteren (Wage-)Mut, und das rechne ich ihr hoch an.
Aber die meiste Zeit hat sie einfach nur Glück, ganz genau wie
Joshka.
Gegen Ende entlädt sich die ganze
Spannung in einem aufregenden, aber für mich in eine komplett
unrealistische Richtung abgedrifteten Finale. Ich konnte die
Entwicklungen, die dorthin geführt haben, teils nicht
nachvollziehen, manche Charaktere von Figuren haben sich nicht
glaubwürdig um 360 Grad aus dem Nichts gewandelt, fast alles fällt
den Protagonisten wie durch Zufall genau vor die Füße und selbst
für die ausweglosesten Situationen gibt es noch Lösungen.
Ich mag Happy Ends, auch die richtig
übertriebenen, wenn jede:r, der:die möchte, verkuppelt worden ist,
alle zufrieden sind und unter einem Regenbogen gemeinsam Goldbarren
picknicken. Wirklich, ich stehe auf sowas. Aber hier hat es einfach
null Komma null ins Bild gepasst.
Mein Fazit:
Band zwei hat den Status
Wohlfühlromance meiner Meinung nach nicht verdient. Das hübsche,
herbstliche Cover täuscht nicht über den düsteren Inhalt hinweg,
sondern weckt lediglich falsche Erwartungen. Das Finale des Buches
wirkt leider einfach nur unglaubwürdig und auch wenn mir die Story
von Lilac, Mira und Joshka im Groben eigentlich gefallen hat, so
haperte es doch an vielen Stellen für mich an der Umsetzung. Ich
kann und möchte dem Buch leider nur 2 von 5 Sternen geben.
⭐⭐